WAS MACHT EIGENTLICH ...… Kirsten Harms?
: Den Kopf verlieren

Was zum Henker … Jetzt hören Sie sich das mal an! Sicher können Sie sich noch an den „Idomeneo“-Skandal an der Deutschen Oper erinnern. Genau: jenem Opernhaus an der Bismarckstraße, um dessen Unversehrtheit Innensenator Körting fürchtete und dessen Intendantin, Frau Harms, daraufhin prompt die Inszenierung der Mozartoper „Idomeneo“ vom Spielplan strich, um nur ja keine fanatischen Muslime in Kreuzberg oder Damaskus mit einem abgeschlagenen Mohammed-Haupt vor den Kopf zu stoßen.

Die Wogen schlugen hoch damals, bis Frau Harms schließlich zu der Überzeugung gelangte, man könne es doch noch einmal versuchen mit Mozart, Neuenfels und dem Haupte des Propheten. Jetzt aber – halten Sie sich gut fest – meldet die Deutsche Oper, man habe die umstrittenen Requisiten verloren.

Verloren! Die blutigen Holz- und Pappmascheeköpfe von Jesus, Buddha, Mohammed und Poseidon, die Regisseur Hans Neuenfels in der Schlussszene präsentieren lässt, seien unauffindbar, so eine Sprecherin, die einen Diebstahl ausschloss und mutmaßte, die Religionsstifterrüben seien wohl hausintern verliehen worden und anschließend verschollen.

Kingelt da auch bei Ihnen was? Nasa? Mondlandungsvideos, die angeblich keiner mehr findet? Hat überhaupt irgendjemand schon mal diesen „Idomeneo“ gesehen? War alles am Ende doch nur ein abgefeimter Werbegag? Na, wir wollen nicht übertreiben. Und bis zur Wiederaufnahme des Stücks am 18. Dezember sei ja noch ausreichend Zeit, die Köpfe neu zu modellieren, hieß es gestern. Wir werden jedenfalls künftig ganz genau hinschauen, Frau Harms! CLP FOTO: AP