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Die ersten sechs Wettbewerbsfilme für die Berlinale stehen fest. Und den passenden Überbau aus dem Mund von Festivalleiter Dieter Kosslick gibt es auch schon: „Viele der für den diesjährigen Wettbewerb ausgewählten Produktionen verbinden zeitgeschichtliche Prozesse mit privaten, intimen und hoch emotionalen Geschichten“, sagte er. Na, dann. Bereits zum zweiten Mal wurde ein Beitrag des deutschen Regisseurs Christian Petzold („Gespenster“, 2005) für den Wettbewerb ausgewählt: In „Yella“ spielt Nina Hoss eine junge Brandenburgerin, die ihr Glück im Westen sucht, dort aber von ihrer Vergangenheit eingeholt wird. Der südkoreanische Regisseur Park Chan-wook, dessen Film „Lady Vengeance“ nächste Woche in Berlin Premiere hat, präsentiert sich im Wettbewerb mit „I Am a Cyborg But That’s OK“ – einer Liebesgeschichte in einer Nervenheilanstalt über eine junge Patientin, die sich für einen Roboter hält. Ebenfalls in einer geschlossenen Anstalt spielt „Goodbye Bafana“, Bille Augusts Erzählung über die wundersame Wandlung eines rassistischen Gefängniswärters (Joseph Fiennes), der dem Gefangenen Nelson Mandela begegnet. In der internationalen Koproduktion des zweifachen Oscar-Preisträgers verkörpert Dennis Haysbert den späteren Friedensnobelpreisträger.

Robert De Niro und Steven Soderbergh vertreten die USA: In „The Good Shepherd“ erzählt De Niro im Stil des Film noir über einen idealistischen Yale-Absolventen, der während des Zweiten Weltkriegs vom Geheimdienst rekrutiert wird. Es spielen Angelina Jolie, Matt Damon und De Niro selbst. Das Berlin der Nachkriegszeit ist der Hintergrund für Soderberghs „The Good German“, gespielt von George Clooney, der als Journalist in ein mysteriöses Mordkomplott gerät. In seiner Hommage an das Kino der Vierzigerjahre verschmilzt Soderbergh historisches Archivmaterial mit neuen Aufnahmen. Und schließlich: In „Irina Palm“ des belgischen Regisseurs Sam Garbarski verkörpert Marianne Faithfull eine 50-jährige Witwe, die sich aufgrund von finanziellen Schwierigkeiten auf ein ungewöhnliches erotisches Abenteuer einlässt. Die komplette Auswahl wird bis Mitte Januar bekannt gegeben.