Scheitern als Chance

Das „Festival des gescheiterten Films“ zeigt, dass Scheitern nicht gleich Scheitern ist. Während manche Filme unverständlich oder auch technisch nicht auf der Höhe sind, passen andere bloß nicht in das Konzept von Fernsehsendern und Verleihen, die den breiten Publikumsgeschmack bedienen wollen

Wenn ein Regisseur sein Werk beim „Festival des gescheiterten Films“ zeigt, wird es sich kaum um einen Glanzpunkt seiner Karriere handeln. Doch „gescheitert“ ist nicht dasselbe wie „völlig misslungen“. Sitzt man erst mal drin im roten Kinosessel und sieht die Szenen auf der Leinwand, stellt man fest, dass auch für gescheitert erklärte Filmen sehenswert sein können: Oft gelten sie bei den Sendern, Verleihen und Vertrieben nur nicht als kompatibel mit den Erwartungen eines breiten Publikums.

Das Festival, das heute im Hamburger Studio Kino zu Ende geht und anschließend nach Berlin und Leipzig weiterzieht, wird von Schauspieler und Regisseur Hartwig W. Müller organisiert. FilmemacherInnen aus ganz Deutschland zeigten auf dem Festival ihre „gescheiterten“ Werke. Der taz nord haben sechs RegisseurInnen aus dem Norden erklärt, warum ihr Scheitern wichtig ist.

MAREN SCHULTZ
und JULIA BRODERSEN