… WAS MACHT EIGENTLICH ... Seyran Ateș?
: Geehrt werden

Margherita von Brentano (1922 bis 1995) war die erste Vizepräsidentin der Freien Universität Berlin. Die Philosophin, die bei Heidegger promovierte und vor ihrer Zeit als Hochschullehrerin auch als Journalistin arbeitete, engagierte sich gegen die Nachrüstung und für die Gleichberechtigung von Frauen.

Nach ihr ist ein mit 11.000 Euro dotierter Preis benannt. Er wird seit 1995 einmal jährlich an „hervorragende Projekte und Maßnahmen zur Frauenförderung und Frauenforschung“ vergeben – so steht es auf der Internetseite der FU-Frauenbeauftragten.

In diesem Jahr erhält ihn die frühere Rechtsanwältin Seyran Ateș, bekannt geworden durch ihr Engagement für die Rechte vor allem muslimischer Migrantinnen. Besonders den für Frauen nicht selten tödlichen Ehrbegriff muslimischer Männer prangert Ateș unermüdlich an. Infolge ständiger, auch gewalttätiger Angriffe auf ihre Person gab sie im Sommer ihre Tätigkeit als Anwältin auf.

Es ist nicht die erste Auszeichnung für Ateș. Sie wurde bereits mit dem Ossip-K.-Flechtheim-Preis des Humanistischen Verbandes Deutschland (2006), mit dem Titel „Frau des Jahres“ des Deutschen Staatsbürgerinnenverbandes (2005), mit dem Zivilcouragepreis des Berliner CSD e.V. (2005) und mit dem Frauenpreis des Senats für Wirtschaft, Arbeit und Frauen (2004) geehrt.

Die Laudatio bei der Brentano-Preisverleihung im Februar wird Jutta Limbach, ehemalige Präsidentin des Bundesverfassungsgerichtes und heute Präsidentin des Goethe-Instituts, halten. awi

Foto: W. Borrs