npd-parteitag
: Sand ins rechte Getriebe

Gottlob haben alle an einem Strang gezogen, haben sich nicht – wie sonst im juristischen Gerangel um Neonazi-Demonstrationen üblich – gegeneinander ausspielen lassen oder die Entscheidungen der vorherigen Instanz unterhöhlt.

KOMMENTAR VON PETRA SCHELLEN

Konsequent haben im Fall des niedersächsischen NPD-Parteitages Kommune und Privatiers zusammengehalten – und das nicht einmal aufgrund gezielter Koordination. Nein, der Wirt von Burhafe wollte die auf SPD-Etikett reisenden NPDler schlicht nicht beherbergen, obwohl sie ihm anderthalb Euro Einnahmen beschert hätten. Und weder die Kommune Oldenburg insgesamt noch die Kulturamtsleiterin in Person wollten den Rechten Einlass gewähren.

Ein mustergültiges Beispiel gesellschaftlichen Zusammenspiels: Nur so kann ein Szenario, wie Max Frisch es in „Biedermann und die Brandstifter“ zeichnete, verhindert werden. Wobei die Zivilgesellschaft die Rechten übrigens mit deren eigener Strategie niederrang: Sand ins Getriebe streuen. Gut erinnert man sich noch an die vielen Anträge, die die NPD 2006 bei ihrem Einzug in den Schweriner Landtag vorlegte, um dessen Arbeit zu blockieren. Das Gleiche hat Niedersachsen jetzt mit Räderwerk der NPD getan.