Stasi beobachtet sich noch selbst

In Berlin sind nach Angaben des Verfassungsschutzes noch mehrere tausend Ex-Stasi-Leute in Vereinen organisiert. Bei ihren Treffen würden sie die Vergangenheit schönreden und ihre frühere Tätigkeit rechtfertigen, sagte Verfassungsschutzchefin Claudia Schmid gestern. Allein in der „Gesellschaft zur rechtlichen und humanitären Unterstützung“ träfen sich 1.500 ehemalige Offiziere, Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) und Spione, so Schmid im Verfassungsschutzausschuss des Abgeordnetenhauses. Im Vorjahr hatten einige von ihnen bei einer öffentlichen Diskussion in der Stasi-Opfer-Gedenkstätte ehemalige Inhaftierte verhöhnt. Die Behörde hatte für eine danach von der CDU geforderte Überwachung durch den Verfassungsschutz öffentlich zugängliches Material ausgewertet. Zu einem endgültigen Prüfergebnis wollte sich Innensenator Ehrhart Körting (SPD) nicht äußern. Er sagte jedoch, die früheren Stasi-Leute brauchten eher Altenpfleger als Verfassungsschützer. dpa