Lobenswerte Schulen

Bildungssenator Zöllner (SPD) zeichnet drei Hauptschulen aus. Ihre Unterrichtskonzepte sind sehr unterschiedlich

Auf der Bühne laufen Jugendliche um eine Schnur, die von zwei Lehrern straff gehalten wird. Dann bleiben sie kurz stehen, lesen einen Begriff von einem Zettel ab – etwa „Schülerrat“ und „Toleranz“ – und hängen ihn an die Schnur. Sie wollen so die Qualitäten ihrer Schule vorstellen.

Nicht nur die Schüler sind davon überzeugt: Die Werner-Stephan-Schule in Tempelhof – deren zehnte Klasse die taz regelmäßig porträtiert – hat den dritten Platz beim Landeswettbewerb „Hauptschulpreis 2007 – Deutschlands beste Schulen mit Hauptschulabschluss“ gewonnen. Erster Preisträger ist die Kreuzberger Carl-Friedrich-Zelter Schule, gefolgt von der Paul-Löbe-Schule in Reinickendorf. „Ich freue mich, dass der Wettbewerb schulische und pädagogische Spitzenleistungen fördert“, sagte Bildungssenator Jürgen Zöllner (SPD) gestern bei der Preisverleihung.

15 Berliner Schulen haben an dem Wettbewerb teilgenommen, der alle zwei Jahre von der Hertie-Stiftung, der Robert-Bosch-Stiftung und der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeber ausgeschrieben wird. Bewertungskriterien sind unter anderem, wie gut die Schulen ihre Schüler für den Arbeitsmarkt qualifizieren und wie integrativ sie arbeiten.

Die Carl-Friedrich-Schule punktete vor allem mit ihrer guten Quote bei den Ausbildungsplätzen: 30 Prozent der Abgänger finden nach dem Abschluss eine Stelle. Wesentlicher Baustein des Unterrichtskonzepts der Carl-Friedrich-Schule sind klare, von den Lehrern aufgestellte Regeln. Dieser Ansatz unterscheidet sich von dem der Werner-Stephan-Schule. Die Schüler setzen dort die Grundregeln für ihr Zusammenleben selbst fest.

Bundesweit haben mehr als 500 Schulen an dem Wettbewerb teilgenommen. Bundespräsident Horst Köhler wird am 10. Mai in Berlin die Bundespreise verleihen. KATHRIN SCHRECK