Nazis in Lübeck gestoppt

Auf die Demonstrationsroute verzichteten die Gegendemonstranten spontan. „Mit jedem Schritt sind wir einen Schritt weiter von den Neonazis weg“, sagte ein Sprecher des Bündnisses „Wir können sie stoppen“ in der Lübecker Innenstadt. „Wir bleiben“, verkündete er unter dem Applaus von fast 5.000 Gegendemonstranten und schlug vor: „lasst den Neonaziaufmarsch in unserem lautstarken Protest untergehen“. Zu der Kundgebung hatten unter anderem Kirchen, Gewerkschaften, die SPD und das Lübecker Bündnis gegen Rassismus aufgerufen (taz berichtete).

Die Strategie ging auf: Gut zwei Stunden später mussten die rund 350 Neonazis umkehren. Auf dem Kohlmarkt – keine zehn Schritte von der Gegenkundgebung entfernt – wollten sie zum „Gedenken an die Opfer des alliierten Bombenterrors“ ihre Kundgebung abhalten (Foto).

„Kehrt Marsch“ ordnete die Polizei kurz vor der Stelle an, an der Gegendemonstranten die Nazis gänzlich an den Absperrungen umzingelt hätten. Die Polizei zeigte sich mit dem Verlauf der Demonstrationen zufrieden. Insgesamt seien rund 1.700 Polizisten aus dem ganzen Bundesgebiet zusammengezogen worden.  AS/FOTO: DPA