Polizisten bei Party

Mit 200 Beamten rückt die Polizei zu einer Party in der Rigaer Straße an. U-Haft für Flaschenwerfer

Nach den Ausschreitungen von Randalierern am Samstagmorgen in Friedrichshain sitzt ein 30-Jähriger jetzt in Untersuchungshaft. Er soll eine Flasche auf Beamte geworfen haben, teilte die Polizei gestern mit. Ein zweiter Festgenommener wurde auf freien Fuß gesetzt. Bis zu 200 Randalierer hatten am Samstag auf der Rigaer Straße Bauzäune, Holz und Müllcontainer angezündet. Am Montagabend rückte die Polizei wegen einer Party erneut an, diesmal mit 200 Beamten. Es sei aber alles ruhig geblieben, sagte ein Sprecher.

Polizeipräsident Dieter Glietsch hatte am Montag die Kritik zurückgewiesen, dass die Ordnungskräfte am Wochenende zu spät eingegriffen hätten und unvorbereitet gewesen seien. Er sprach von „einem Haufen politisch Verwirrter oder Verirrter“, die nach einem Straßenfest brennende Müllcontainer auf die Straße gerollt hätten. Der Schaden habe sich in Grenzen gehalten, weil rund 150 Polizisten die Lage schnell unter Kontrolle gebracht hätten. Die CDU und die Gewerkschaft der Polizei bewerteten die Ereignisse als weiteren Beleg für eine sträfliche Vernachlässigung der Sicherheit durch den rot-roten Senat.

Am Montagabend fuhr die Polizei nach Augenzeugenberichten mit Räumfahrzeugen, Wasserwerfern und Einsatzwagen in der Nähe der Rigaer Straße auf. Rund 200 Beamte waren laut Polizeisprecher dort, hätten aber nicht eingreifen müssen. Die Einsatzkräfte seien vorbereitet gewesen für den Fall, dass die Party unfriedlich wird, sagte der Sprecher.

Im Viertel um die Rigaer Straße gibt es eine Reihe ehemals besetzter Häuser, deren Bewohner aus der Alternativszene eine soziale Verdrängung befürchten.

Polizeipräsident Glietsch hatte betont, er sehe keine Auswirkungen der Friedrichshainer Ereignisse auf den 1. Mai. DPA