Zweiter Anlauf für die Spree-Elite

Bis Freitag müssen die Freie und die Humboldt-Universität ihre Bewerbungen für den Exzellenzwettbewerb einreichen. Für die Unis geht es um rund 100 Millionen Euro

Für die Berliner Unis wird es ernst. Um bei der zweiten Runde im bundesweiten Elitewettbewerb mitmischen zu können, müssen sie noch diese Woch ihre ausformulierten Bewerbungen abgeben. Im Januar hatten die Freie Universität (FU) und die Humboldt-Universität (HU) mit ihren Zukunftskonzepten die Vorentscheidungsrunde passiert und den Sprung in die Endrunde der Exzellenzinitiative geschafft. Bis Freitag müssen sie nun ihre konkreten Anträge bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) einreichen. Eine Frist, die beide Hochschulen auch bis zuletzt nutzen wollen. „Wir brauchen jeden Tag“, hieß es gestern aus der HU und der FU. Mit den Berlinern konkurrieren sechs weitere Kandidaten aus dem ganzen Bundesgebiet. Die abschließende Entscheidung wird im Oktober fallen. Wer das Rennen macht, hat die Chance auf fünfjährige Elite-Förderung in Höhe von durchschnittlich 100 Millionen Euro.

Das bundesweite Bund-Länder-Förderprogramm stellt von 2007 bis 2011 insgesamt 1,9 Milliarden Euro zur Verfügung, um den Wissenschaftsstandort Deutschland auszubauen. Die Mittel werden nach drei Förderrichtlinien vergeben: für Graduiertenschulen zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, für Spitzenforschungszentren (Exzellenzcluster) und für Elite-Konzepte bereits erfolgreicher Hochschulen.

Die FU bewirbt sich mit dem Konzept einer internationalen Netzwerkuniversität um den Elitestatus. Dafür will sie drei Zentren aufbauen: Im „Center for Cluster Development“ soll ein verzweigtes Forschungsnetzwerk mit wissenschaftlichen und privatwirtschaftlichen Einrichtungen entstehen. Im „Center for Graduate Studies“ will man die Doktorandenausbildung steuern, das „Center for International Exchange“ soll die internationale Schnittstelle werden. Die HU will sich mit dem Konzept „Humboldt ins 21. Jahrhundert übersetzen“ durchsetzen. Eines der Kernstücke des ambitionierten Projekts soll ein „Interdisziplinäres Forschungsinstitut Lebenswissenschaften“ sein. In Zusammenarbeit mit der Charité soll die Zusammenarbeit von Geistes- und Naturwissenschaften gestärkt werden.

Vielleicht haben die Berliner damit mehr Glück als in der ersten Auswahlrunde des Exzellenzwettbewerbs: Im Oktober 2006 schafften es von zehn Kandidaten nur Karlsruhe und die beiden Münchner Unis in den begehrten Elite-Status. dpa, taz