Etwas mehr Arbeit

Die Arbeitslosenquote in Berlin sinkt auf 13,6 Prozent. Bundesweit steht nur Sachsen-Anhalt schlechter da

Die Arbeitslosenzahl in Berlin ist im Juni weiter zurückgegangen. Zum Monatsende waren 229.013 Menschen erwerbslos gemeldet, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Dienstag mitteilte. Das waren 9.021 Frauen und Männer weniger als im Mai und 33.867 weniger als im Juni vergangenen Jahres. Die Arbeitslosenquote sank im Vergleich zum Vormonat um 0,5 Punkte auf nun 13,6 Prozent – dies ist im Vergleich der 16 Bundesländer aber der zweithöchste Wert nach Sachsen-Anhalt. Vor einem Jahr hatte die Quote in Berlin bei 15,6 Prozent gelegen. Die Zahl der gemeldeten offenen Stellen lag im Juni bei 34.514, das waren 2.892 weniger als vor einem Jahr. Bundesweit ging die Arbeitslosenquote um 0,3 Punkte auf 7,5 Prozent zurück.

Der positive Trend auf dem Arbeitsmarkt bleibe stabil, erläuterten die Experten der Arbeitsagentur. Bei jungen Leuten unter 25 Jahren sank die Zahl der Erwerbslosen im Vergleich zu Mai um 1.030 auf 22.319 im Juni. Dies waren auch 2.785 Frauen und Männer weniger als im Juni vergangenen Jahres. Bei Älteren über 55 Jahre waren Ende Juni 23.091 Arbeitslose gemeldet. Dies waren 601 weniger als vor einem Monat und 3.196 weniger als vor einem Jahr.

Die Beschäftigungsentwicklung im Land Berlin war bis ins Frühjahr überdurchschnittlich. Im April waren 1,07 Millionen Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, 29.200 mehr als ein Jahr zuvor. Mit der Steigerung von 2,8 Prozent lag Berlin um 0,5 Prozentpunkte über dem bundesweiten Schnitt.

Arbeitssenatorin Heidi Knake-Werner (Linke) sagte, trotz des positiven Trends seien die Arbeitslosenzahlen nach wie vor viel zu hoch. „Die Unternehmen sollten jetzt gezielt in die Ausbildung und Qualifizierung von Fachkräften investieren und auch die Unterstützung des Landes etwa bei der Verbundausbildung in Anspruch nehmen“, sagte sie. Der DGB kritisierte, 1-Euro-Jobs verdrängten immer noch reguläre Beschäftigung. DPA

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