… DIE MUSIKINDUSTRIE?
: Kneifen, jammern, Popkomm absagen

Die Popkomm kommt nicht. Zumindest nicht in diesem Jahr, und wer weiß schon, was nächstes Jahr sein wird? Vielleicht wird die Finanzkrise noch voluminöser. Vielleicht gewinnt die Piratenpartei die Wahl und alle Bürger erhalten Gratiskurse zum Thema „Wie downloade ich Musik aus dem Internet, ohne dass es etwas kostet?“. Dabei sei die Lage schon jetzt „anhaltend schwierig“, stöhnten die Veranstalter der Popkomm und sagten die für September geplante Musikmesse am Freitag kurzerhand ab. Der Branchenverband schob nach: „Viele Unternehmen können es sich wegen des Diebstahls im Internet nicht mehr leisten, an der Popkomm teilzunehmen.“ Weil der Verband nicht dumm ist, weiß er: Jammern und fordern gehören unbedingt zusammen. Jetzt soll die Regierung für Stimmung unter den Musikanten sorgen. Die Popkomm-Absage sei als „Aufforderung an die Politik“ zu werten, mehr gegen das „illegale, die Branche schädigende Herunterladen von Musik“ zu tun. Muss wohl eine Bundesaufgabe sein. Berlins Wirtschaftssenator Harald Wolf (Linke) jedenfalls erklärte eilig, Popkomm und Popindustrie müssten ein neues Konzept für eine Wiederauflage der Messe entwickeln. Bleibt die Hoffnung auf einen Krisengipfel im Kanzleramt. Einen Mitschnitt gibt es dann sicher im Internet. Kostenfrei. PEZ