heute in bremen
: Süße Fische bedroht

Die „Salzstaffel“ mahnt – heute in Bremen –, dass Werra und Weser sind kein Abwasser-Kanal sind

taz: Eine Salzstaffel – was ist das?

Annegret Reinecke, Robin Wood: Das ist eine Aktionsform, die von verschiedenen Verbänden und Kommunen vor einem Jahr begonnen wurde. Die „Staffel“ besteht aus einem Salzfass und einem „Stein des Anstoßes“, der von Gemeinde zu Gemeinde weitergegeben wird.

Ist Bremen mit im Boot?

Heute wird der Umweltsenator Reinhard Loske dabei sein. Die Bürgermeister von Thedinghausen und Achim waren auch dabei.

Was ist das Problem mit dem Salz?

In DDR-Zeiten wurde in großen Mengen Natrium-Chlorid eingeleitet, damit kam auch Magnesium und Kalium. Das Kalium war so konzentriert, dass es fischgiftig war. Seit den 90er Jahren hat sich die Weser etwas erholt.

Und jetzt wird es wieder schlimmer?

Die Firma Kali+Salz plant eine Pipeline aus der Region Fulda an die Werra, weil sie Salzabwässer billig entsorgen will.

Warum kann man daraus nicht Speisesalz machen?

Das wäre zu teuer.

Wenn ich in der Weser baden will, stört mich das Salz weniger.

Ja, aber es haben sich inzwischen wieder Süßwasserfische dort angesiedelt, die bedroht sind. Es geht um 700.000 Kubikmeter im Jahr. Es gibt eine Wasserrahmenrichtlinie, die verlangt eine Verbesserung bis 2015. Jetzt droht eine Verschlechterung. Int.: kawe

Dienstag, 12 Uhr, Martini-Anleger