Begleitet zur Bagis

Die Linkspartei will künftig „Beistand und Beratung“ bei Behördengängen anbieten. Ziel sei „Hilfe, nicht Kontrolle“

Eine Begleitung bei Behördengängen will eine Landesarbeitsgemeinschaft der Linkspartei anbieten. Unter dem Motto „Beistand und Beratung“ will eine Gruppe von Leuten, die überwiegend bereits jetzt als Sozialberater tätig sind, ehrenamtlich ALGII- und SozialhilfeempfängerInnen zur Seite stehen, wenn sie Ansprüche durchsetzen wollen.

Viele LeistungsempfängerInnen seien in den Gesprächen etwa mit Bagis-MitarbeiterInnen sehr aufgeregt. Diese wiederum würden ihre KlientInnen oft unfreundlich abbügeln, sagt Harald Gatermann, einer der Gründer der Arbeitsgemeinschaft. „Wir wollen dafür sorgen, dass sachlich und nicht emotional diskutiert wird“, sagt der Sozialpädagoge. Derzeit berät er als ABM-Kraft Arbeitslose, außerdem hat er bereits Freunde zur Bagis begleitet.

Das Gesetz ließe eine solche Begleitung ausdrücklich zu, sagt Gatermann, dennoch reagierten die meisten Bagis-MitarbeiterInnen zunächst unwirsch und misstrauisch, wenn er mitkäme. Nur wenige hätten kein Problem damit gehabt. „Dabei ist es ganz normal, dass man wichtige Unterredungen nicht alleine führt“, findet Gatermann und appelliert an die Amts-MitarbeiterInnen, die Begleitung als Hilfe und nicht als Kontrolle zu betrachten.

Gleichwohl gehe es durchaus darum, falsche Berechnungen der Leistungen für Unterkunfts- und Lebenshaltungskosten zu vermeiden. „Unfähigkeit gibt es ja auf beiden Seiten.“ Er rechnet damit, dass die Arbeitsgemeinschaft nächsten Monat ihre Arbeit aufnehmen wird. Derzeit sucht er weitere MitstreiterInnen. Die Beratung solle trotz der Unterstützung durch die Linkspartei unabhängig bleiben. eib

Treffen für interessierte BegleiterInnen: jeden Montag, 19 Uhr im Bürgerbüro der Linkspartei, Buntentorsteinweg 109