Mäurer will Heroin freigeben

Innensenator spricht sich für eine kontrollierte Abgabe an Süchtige aus, um diesen beim Ausstieg zu helfen

Bremens Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) hat sich unter bestimmten Voraussetzungen für eine staatliche Heroinabgabe an Drogensüchtige ausgesprochen.

Damit könne man Süchtigen beim Ausstieg helfen, sagte Mäurer bei „Buten un Binnen“. „Ich bin dafür, dass man ihnen unter staatlicher Kontrolle die Möglichkeit gibt auszusteigen. Das heißt, dass man Heroin durch Ärzte verabreicht“, sagte Mäurer. Er glaube nicht, dass man durch Prävention und Polizeiarbeit alleine die Drogenproblematik bekämpfen könne. Kurz nach seinem Amtsantritt Anfang Mai hatte Mäurer ein hartes Durchgreifen gegen die offene Drogenszene im Steintor angekündigt. Eine von der Bundesregierung finanzierte Studie war kürzlich zu dem Ergebnis gekommen, dass eine staatliche Abgabe des Stoffs in den betreffenden Städten einen drastischen Rückgang bei der Beschaffungskriminalität bewirkt hatte. Die Straffälligkeitsrate der erfassten Abhängigen sei von 70 auf 27 Prozent zurück gegangen. Zudem habe sich der Gesundheitszustand der Kosumenten verbessert. 2007 war die Zahl der Drogentoten um sieben Prozent auf bundesweit 1.394 angestiegen. Derzeit sperrt sich die CDU-Bundestagsfraktion gegen einen Bundesrats-Beschluss zur Heroinabgabe. cja