Müll kann aus der Asse raus

Technisch ist es möglich, ein Teil des Atommülls aus dem Pannen-Endlager Asse II herauszuholen. Laut einer von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) in Berlin vorgestellten Studie könnten binnen fünf Jahren rund 1.300 Fässer mit mittelradioaktivem Müll aus dem ehemaligen Salz-Bergwerk evakuiert werden (taz berichtete). Kosten: 150 Millionen Euro. Gabriel sagte, politisch wäre die Rückholung sein Ziel. Sie sei aber nur bei einem Sicherheitsgewinn sinnvoll. Das Gutachten bringe dafür noch keine Klärung. Deshalb mache „eine Festlegung jetzt keinen Sinn. Ich will keine Enttäuschung produzieren“, sagte der Minister.

Die Rückholung des Mülls ist seit Jahren eine Hauptforderung vieler Asse-Kritiker. Bislang soll die ab 2014 von Einsturz bedrohte Asse mit einer Magnesiumchloridlösung geflutet werden. Nun soll eine Studie in Auftrag gegeben werden, die die Rückholung der restlichen 125.000 Fässer mit schwach Wärme entwickelndem Müll prüft. Dieser Müll hat eine bedeutend längere Halbwertszeit als die mittelstark strahlenden Fässer, ist aber schwerer zugänglich.

Ein weiteres von Gabriel präsentiertes Gutachten empfiehlt, die Asse mit Beton zu stabilisieren. So ließe sich Zeit gewinnen, um über die Zukunft des Mülls zu entscheiden. Seit Jahrzehnten wird die Asse von Laugenzuflüssen destabilisiert. Laut Greenpeace liefen 1964 rund 700 Liter Salzlauge täglich in das Bergwerk, heute sind es 12.000. KSC