Bremer EADS werkelt an Mondsonde

RAUMFAHRT Ingenieure erhalten eine Million Euro, um ein Fahrzeug zu entwickeln, mit dem die Europäer ganz alleine auf dem Mond landen können. Ab 2020 soll es regelmäßig zu einer Mondstation fliegen

Das Bremer Raumfahrtunternehmen EADS Astrium soll eine deutsche Mondmission vorbereiten. 40 Jahre nach der ersten Mondlandung der USA erhielt EADS vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt den Auftrag, die technischen Voraussetzung für eine zielgenaue, automatische Landung auf dem Mond zu ermitteln. Die Ergebnisse der mit einer Million Euro ausgestatteten Studie sollen schon Anfang 2010 vorliegen. Am Freitag erklärte EADS-Bereichsleiter Peter Kyr, dass zunächst „Schlüsseltechnologien identifiziert werden müssen“, die für weiche und präzise Landungen notwendig seien. Die Landeeinheit müsse selbstständig ihr Tempo von 1,65 Kilometern auf 70 Meter pro Sekunde drosseln. Anschließend müsse sie auf 200 Meter genau auf der Mondoberfläche aufsetzen und dabei rechtzeitig Hindernissen ausweichen.

In einem zweiten Schritt soll dann von 2012 an ein erstes Fahrzeug für Tests auf der Erde entwickelt werden. Den Auftrag dazu werde die DLR wieder ausschreiben, sagte der Leiter Orbitale Systeme und Exploration der DLR, Michael Menking. Für die Tests auf der Erde soll ein Hubschrauber das Landefahrzeug aus 1,5 Kilometern Höhe abwerfen, damit es eine ähnliche Geschwindigkeit wie bei einer Mondlandung erreicht. Spätestens 2018 soll dann ein erstes Testfahrzeug auf dem Himmelskörper landen, von 2020 an könnten unbemannte Transporter regelmäßig zum Mond fliegen, so die DLR. Hintergrund des Auftrages ist, dass die europäische Raumfahrtbehörde ESA plant, sich ab 2020 am Betrieb einer Raumstation auf dem zu Mond beteiligen. Diese soll als Plattform für weitere Erkundungsflüge durch unser Sonnensystem dienen. Die ESA will dafür in den kommenden Jahren bis zu zehn Milliarden Euro aufwenden. „Europa möchte hier nicht den Juniorpartner spielen, sondern einen wesentlichen Beitrag leisten“, so Kyr. Menking ergänzte, dass die Erforschung des Monds Rückschlüsse auf die Entstehung der Erde ermögliche. cja/dpa