SWB geht an EWE

ENERGIE Das Oldenburger Unternehmen soll alle Anteile an dem Bremer Versorger übernehmen

Der Oldenburger Energieversorger EWE will zu 100 Prozent die Bremer swb übernehmen. Dies teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Zuvor hatte der Bremer Senat grünes Licht für die Transaktion gegeben. Das Land will lediglich eine so genannte „goldene“ Aktie behalten und damit im Aufsichtsrat vertreten bleiben.

Der Hintergrund: Bremen hatte im April einen Kaufvertrag mit dem niederländischen Versorger Essent über ein swb-Aktienpaket von 51 Prozent über 680 Millionen Euro abgeschlossen. Nun soll EWE das Paket kaufen und damit 100-prozentige Muttergesellschaft von swb werden. Essent wiederum soll von der Essener RWE übernommen werden und muss aus kartellrechtlichen Gründen zuvor seine swb-Anteile abgeben.

EWE hatte in einer Vereinbarung mit dem Senat der Hansestadt bereits die Übernahme von 25,9 der 51 Prozent von Essent garantiert. Für die restlichen Aktien wollte Bremen einen geeigneten Käufer finden. Auf die europaweite Ausschreibung hätten sich zahlreiche Interessenten gemeldet, sagte Finanzsenatorin Karoline Linnert (Grüne). Jedoch sei niemand bereit gewesen, alle Rahmenbedingungen zu erfüllen, insbesondere die Tatsache, dass Bremen durch die Transaktion kein finanzielles Risiko entstehen dürfe. In der Vereinbarung garantiere EWE, dass Bremen keine Kosten entstehen werden.

Linnert sagte, dass in dieser Konstellation die energie- und standortpolitischen Interessen Bremens gewahrt blieben: „Die swb bleibt als starkes Unternehmen mit Firmen- und Steuersitz in Bremen erhalten. Arbeitsplätze werden gesichert. Der Ausbau der regenerativen Energieerzeugung und Fernwärmeversorgung ist fest vereinbart. Die Produktion und Entwicklung von on- und offshore-Technologien am Standort Bremerhaven soll vorangetrieben werden.“

Voraussetzung für die Übernahme ist allerdings noch, dass es den Zusammenschluss von RWE und Essent tatsächlich geben wird. Außerdem müssen die Gesellschafter und der Aufsichtsrat von Essent zustimmen. (dpa/taz)