Bordell statt Kita

CDU-Politiker Ralf Niedmers fragt den Senat, ob im Haus der früheren Kita Marienkäfer ein Puff geplant ist

Sollte es sich bewahrheiten, wäre es ein Treppenwitz. Der CDU-Bürgerschaftsabgeordnete Ralf Niedmers fragt den Senat per kleiner Anfrage, ob es zutrifft, dass in der Straße Nöpps – im Haus des ehemaligen Kindergartens Marienkäfer – ein „Bordell, ein bordellähnlicher Betrieb bzw. eine Modellwohnung“ entstehen soll. „Ob das die Nachbarn wissen?“, fragt SPD-Politikerin Carola Veit, die den Vorgang auf ihrer Homepage veröffentlicht hat. Anwohner hatten wegen Lärmbelastung gegen die Kita geklagt und erreicht, dass diese das Wohngebiet verlassen musste.

Wandsbeks Bezirksamtleiterin Cornelia Schröder-Piller steht wegen der Genehmigung eines Bordells in der Angerburger Straße in der Kritik. Niedmers findet nun, dass die Standortauswahl „derartiger Betriebe“ dringend der politischen Steuerung bedürfe und moniert, dass der Bezirksversammlung die erforderlichen Daten von der Amtschefin vorenthalten würden.

Daher fragt er nun den Senat nach existierenden und geplanten Standorten in Wandsbek, Eilbek, Jenfeld, Tonndorf und Marienthal. Die Antwort muss binnen einer Woche erfolgen.

Unterdessen haben die Jungen Liberalen in Wandsbek eine „Überprüfung“ der dortigen schwarz-gelben Koalition gefordert: Die CDU arbeite im Bezirk zu stark mit den Grünen zusammen. Die „Bordellaffäre“ mache deutlich, so der FDP-Nachwuchs, dass die CDU „kein zuverlässiger Koalitionspartner ist“. KAJ