„Da kann man eh nichts tun“

Mehr Demokratie startet eine Kampagne

■ ist Journalistin, seit zwölf Jahren Mitglied bei „Mehr Demokratie e.V.“ und sitzt im Hamburger Landesvorstand.

taz: Frau Gardiner, ist die Demokratie am Ende?

Angelika Gardiner: Nein, am Ende ist sie sicherlich nicht. Aber sie muss immer weiterentwickelt werden. Es reicht eben nicht, nur alle vier Jahre zur Wahl zu gehen. Und das Schlimmste überhaupt ist die weit verbreitete Annahme: „Da kann man doch eh nichts tun, die da oben machen das schon.“

Die Menschen sollen sich also mehr Gedanken machen?

Das alleine reicht nicht aus. Die Menschen sollten auch bei uns vorbeikommen und für unsere bundesweite Kampagne „Volksentscheid ins Grundgesetz“ unterschreiben.

Glauben Sie, dass die Menschen das auch tun werden?

Das kann man nie wissen...

Und was tun Sie?

Wir haben ein überdimensionales Grundgesetz aus Polypropylen gebaut. Diesem fehlt ein einziges Puzzleteil. Das steht symbolisch für die bundesweiten Volksabstimmungen.

Wie steht es um die Arbeit von „Mehr Demokratie“?

In den letzten zwölf Jahren haben wir acht Volksinitiativen, sechs Volksbegehren und vier Volksentscheide auf den Weg gebracht. Was wir erreicht haben, strahlt in die übrigen Bundesländer. Dabei haben wir ein neues Wahlrecht eingeführt, das den Einfluss der WählerInnen auf die Zusammensetzung der Parlamente erheblich stärkt. INTERVIEW: JTT

11-18 Uhr, Gerhart-Hauptmann-Platz