MARCUS BERG, HSV-NEUZUGANG
: Unbedingter Wille

■ Seine Tore bei der diesjährigen U 21-EM brachten dem Schweden den „Goldenen Schuh“ ein Foto: dpa

Nach tagelangem Ringen um die Ablösesumme hat der Hamburger SV den 22-jährigen Stürmer Marcus Berg verpflichtet. Geboren im schwedischen Torsby, nicht weit von der norwegischen Grenze, hat Berg das Fußballspielen bei Torsby IF gelernt, ging von dort zu IFK Velen und zum schwedischen Spitzenclub IFK Göteborg. Der HSV warb ihn nun vom niederländischen Erstligisten FC Groningen ab.

Nicht ganz in der Mitte zwischen beiden Orten, im ostfriesischen Leer, führte Bernd Hoffmann, der zuletzt so kritisierte und angeschlagene HSV-Vorstandsvorsitzende, die Verhandlungen mit Groningens Direktor Hans Nijland. Dieser stellte klar, dass „ein Schnäppchen wie bei Rafael van der Vaart und Nigel de Jong, günstig einkaufen, teuer verkaufen“, diesmal nicht drin sei. Der HSV bot neun, Groningen verlangte 11 Millionen Euro – die bot der FC Everton, auch Ajax war interessiert.

Aber Berg wollte nach Hamburg, und so trafen sich Hoffmann und Nijland wenigstens beim Geld in der Mitte. Damit ist er der teuerste Spieler, den der HSV je verpflichtet hat, nachdem man bereits mit den 8,5 Millionen Euro für Eljero Elia von Twente Enschede einen Rekord aufgestellt hatte.

Berg bekommt einen Vertrag bis 2014. Er spielte sowohl für die schwedische A- als auch die U 21-Nationalmannschaft. Bei der U 21-EM in diesem Sommer in Schweden wurde er mit sieben Tore in vier Spielen – davon zwei beim 3 : 3 gegen England – bester Torschütze des Turniers, die Uefa zeichnete ihn dazu als besten Spieler aus. Bei Groningen machte er zuletzt 32 Tore in 56 Spielen. „Er ist ein Stürmer, der den unbedingten Willen hat, Tore zu schießen“, sagt HSV-Trainer Bruno Labbadia, selbst Ex-Stürmer – und erkennt sich wohl darin wieder.

Für Tunay Torun, 19, und den lange verletzten Maxim Choupo-Moting, 20, bedeutet Bergs Verpflichtung, dass sie beim HSV keine Zukunft haben. Torun könnte an der Elbe bleiben – beim verletzungsgeplagten FC St. Pauli. ROR