Asse-Mitarbeiter zur Untersuchung

CDU und FDP haben Atomkritiker aufgefordert, die Leukämiefälle bei ehemaligen Mitarbeitern im Pannen-Atomendlager Asse II nicht zu instrumentalisieren. Dem Verdacht, dass es einen Zusammenhang zwischen der Beschäftigung im Atomendlager und einer Leukämieerkrankung gebe, müsse nachgegangen werden, sagte Christian Dürr (FDP) am Mittwoch in Landtag in Hannover. Allerdings dürften die Krebserkrankungen von Asse-Mitarbeitern „politisch nicht benutzt“ werden. Bislang sind Fälle von zwei an Leukämie erkrankten Asse-Mitarbeitern bekannt, ein weiterer ist offenbar bereits an den Folgen der Krankheit gestorben. Sie hatten angegeben, ohne Dosimeter und Schutzkleidung in der Asse gearbeitet zu haben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt. Es sei „kriminell“, dass Mitarbeiter „mit Lauge hantierten und nicht wussten, dass sie kontaminiert war“, sagte Marcus Bosse (SPD). Gleichzeitig betonte er, dass in der Region Wolfenbüttel keine Häufung von Krebserkrankungen festzustellen sei. Nach Bekanntwerden der Fälle hat das seit Januar für den Betrieb der Asse zuständige Bundesamt für Strahlenschutz eine Untersuchung aller 250 derzeit im einstigen Bergwerk tätigen Mitarbeiter angekündigt. Umweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP) sagte, offensichtlich seien die Mitarbeiter „keiner unzulässigen Strahlenexposition ausgesetzt gewesen“. Sicher, „dass da etwas gewesen sein könnte“, war er jedoch auch nicht. KSC