Im Alter von 82 Jahren: Schriftstellerin Christa Wolf gestorben
Christa Wolf, die bedeutendste deutsche Schriftstellerin, ist im Alter von 82 Jahren in Berlin gestorben. Ihr Werk wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.
BERLIN dpa | Die Schriftstellerin Christa Wolf ist tot. Sie starb am Donnerstag im Alter von 82 Jahren in Berlin. Das teilte der Suhrkamp Verlag mit. Als DDR-Autorin galt Wolf als eine der wichtigsten deutschen Autorinnen der Nachkriegszeit.
Zu ihren bedeutendsten Werken gehören die Romane und Erzählungen "Nachdenken über Christa T.", "Kindheitsmuster", "Kein Ort. Nirgends", "Kassandra", "Medea. Stimmen" und "Der geteilte Himmel". Ihr letzter Roman "Stadt der Engel oder The Overcoat of Dr. Freud" erschien im Sommer 2010.
Wolf, die 1929 in Landsberg/Warthe, dem heutigen polnischen Gorzów Wielkopolski geboren wurde arbeitete zunächst als wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Deutschen Schriftstellerverband und war Redakteurin der Zeitschrift "neue deutsche literatur". Von 1955 bis 1977 gehörte sie dem Vorstand des Schriftstellerverbands der DDR an. 1984 wurd sie Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste in Paris.
Wolf sah die DDR und die SED mit kritischer Distanz, blieb ihr aber bis zum Schluss treu. Vielen Lesern in Ost und West war sie über Jahre eine moralische Instanz des anderen Deutschlands. Sie erhielt zahlreiche Literaturpreise.
Leser*innenkommentare
alles schmeckt nach abschied
Gast
man kann von christa wolf halten was man will - schreiben konnte sie, klug war sie und ungeheuer standhaft. ich habe sie für ihre sozialistische leidensfähigkeit bewundert, gerade weil ich die ddr gräßlich fand und finde. auch menschlich war sie vorbildlich. ihre briefe an die erst schwerkranke, dann sterbende brigitte reimann gehören zum rührendsten, was ich je gelesen habe.