Gleichberechtigung im US-Militär: Auch Trans-Personen dürfen dienen
Es ist ein wichtiger Schritt zur Gleichberechtigung von Trans-Menschen: Sie können künftig offen im US-Militär dienen. Das gefällt nicht jedem.
WASHINGTON dpa | Trans-Personen können künftig offen im US-Militär dienen, ohne Diskriminierung fürchten zu müssen. Das gab Verteidigungsminister Ashton Carter am Donnerstag in Washington bekannt. Es dürfe keine Barrieren geben, sagte er. „Wir reden über talentierte Amerikaner, die mit Auszeichnung dienen oder die Gelegenheit dazu bekommen wollen.“ Nichts dürfe sie davon abhalten.
Als Trans-Personen sind Menschen, die sich nicht – oder nicht nur – mit dem Geschlecht identifizieren, das bei ihrer Geburt notiert wurde. Bisher konnten sie aufgrund ihrer Identität vom Militär ausgeschlossen werden.
„Unsere Aufgabe ist es, dieses Land zu verteidigen“, sagte Carter. Dem Militär dürfe nichts im Wege stehen, um die besten Leute für diese Aufgabe zu rekrutieren.
Die Erlaubnis sollte unmittelbar gelten. Ab dem 1. Oktober können Trans-Menschen den Plänen zufolge dann auch medizinische Versorgung durch das Pentagon in Anspruch nehmen, die sie für die Geschlechtsangleichung brauchen. In einem Jahr sollen sich dann auch Trans-Personen, die noch nicht beim Militär sind, zum Dienst verpflichten können.
Die US-Regierung unternimmt damit einen weiteren wichtigen Schritt zur Gleichberechtigung. Schon 2011 hatte das Pentagon eine Regel aufgehoben, nach dem Homosexuelle nicht in den Streitkräften dienen durften.
Von den Republikanern kam prompt Kritik an Carters Maßnahme. Der Abgeordnete Mac Thornberry sagte: „Das ist das jüngste Beispiel dafür, dass das Pentagon und der Präsident Politik über Strategie stellt. Unsere militärische Bereitschaft und unsere nationale Sicherheit hängen davon ab, ob unsere Soldaten medizinisch fit und einsatzbereit sind.“ Thornberry ist Vorsitzender des Streitkräfteausschusses im Repräsentantenhaus.