Podcast „Mir relativ egal“: Gemeinsam wütend

Male Gaze, Nein-Sagen, Fehlgeburten: Influencerin Mirella Precek geht im Podcast „Mir relativ egal“ witzig wichtige Themen des Feminismus an.

Schlafender Löwe

Die meiste Zeit liegen Löwen faul in der Sonne Foto: Panthermedia/imago

Wer kennt sie nicht, diese „echten“ Männer, die sich selbst so gerne als Löwen bezeichnen. Sie sehen sich als Alphatiere – stark, auf der Jagd … und ja, was war da noch gleich? Die meiste Zeit liegen Löwen faul in der Sonne, und die Hauptjäger sind doch die Weibchen. In ihrem Podcast „Mir relativ egal“ fragt Mirella Precek deswegen genau diese Männer: „Was habt ihr überhaupt mit Löwen zu tun, außer vielleicht fauligen Mundgeruch?“

Influencerin Precek macht bereits seit zehn Jahren Youtube-Videos auf ihrem Kanal „mirrelativegal“. In denen geht es hauptsächlich um Reality TV, aber auch mal um Veganismus oder Körperideale. Seit diesem Jahr gibt es zusätzlich den Podcast, also mehr Platz zum Reden als bei Instagram. Bei Precek muss nicht alles „super deep“ sein, aber ihr Podcast hat durchaus Tiefgang. „Mir relativ egal“ bietet einen guten Einstieg in feministische Themen. Es geht etwa um Fehlgeburten, die Precek selbst erlebt hat, und um die Kunst, „Nein“ zu sagen.

In der zehnten Folge spricht Precek über sogenannten „Male Gaze“, also eine männliche, heterosexuelle Perspektive, in der weiblich gelesene Personen sexualisiert werden und die den Mann so in eine Machtposition bringt. Precek berichtet, sie habe sich selbst jahrelang diesem „Male Gaze“ hingegeben, habe vor allem in ihrer Jugend darauf gesetzt, Männern zu gefallen. Geile Hose, geiler Arsch – das sollten Männer im besten Falle über sie sagen. Mittlerweile ist das anders. „Mir ist das so was von egal, ob irgendein Peter, Hans oder Maximilian findet, dass mein Po heute in meiner Jeans gut aussieht oder nicht“, erzählt Precek.

Abschließend bleibt ihr nur zu sagen: „Es würde niemanden wundern, wenn man in einem Patriarchat, in dem wir uns befinden, crazy wird.“ Da darf man schon mal eine Runde zusammen wütend sein. Bei „Mir relativ egal“ kann man das sogar, ohne mit einem schlechten Gefühl aus dem Podcast herauszugehen.

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