Schokoladen-Festival in Berlin: Tacos mit Schokosauce

Berlin feierte das erste „Chocolate Festival“. Hier erfährt man, wie man echtes Schokogelato erkennt. Und ob sich Tacos mit Schoki lohnen.

Eine Person beißt in ein Stück Schokolade

Fragt sich nur, was der Zahnarzt dazu sagt Foto: Uli Deck/picture alliance/dpa

Schokokuchen, Schoko-Soufflé, Schokobohnen zum Knabbern: All das gab es beim ersten Berliner Schokoladenfestival am vergangenen Wochenende. Das allein wäre vielleicht noch keine Meldung wert. Um solche Produkte zu erstehen, muss man schließlich kein Schokoladen­event wie jenes aufsuchen, das auf dem Gelände des Veranstaltungsortes Arena in Alt-Treptow stattfand. Paris mag auf diesem Sektor wohl immer noch die Nase vorn haben, aber selbst in Berlin gibt es schließlich längst ordentliche Patisserien, die auch schokotechnisch etwas zu bieten haben.

Aber Tacos mit Schokosauce oder Schokokebab sind dann wohl doch Kreationen, die in Berlin vornehmlich auf so einem Schoko-Happening zu finden sind. Und da das „Berlin Chocolate Festival 2024“ von einem Lobbyverband der italienischen Gastronomie ausgerichtet wurde, gab es zudem noch Kuriositäten wie Schokospaghetti und Pizza mit Schokorand.

Dass vor allem letztere überhaupt hergestellt wird, verwundert einen auch gar nicht mehr, seit bekannt wurde, dass selbst ein berühmter Pizzabäcker aus Neapel seit Kurzem den Ausdruck für Geschmacksverirrung schlechthin anbietet, eine Pizza Hawaii. Wenn also nun selbst in Italien Ananas auf der Pizza erlaubt ist, dann ist auch nichts gegen Schokolade im Pizzateig einzuwenden.

Schokolade ist eben einfach ein fantastisches Lebensmittel, das ganz offensichtlich längst wirklich überall Verwendung findet. Als Fußballfans kürzlich ihren Protest über dunkle Machenschaften und die Geldgier des Deutschen Fußball-Bunds zum Ausdruck bringen wollten, warfen sie Schokotaler auf die Spielfelder. Wer es auf zu wenig Sexualkontakte im Monat bringt, soll einfach Schokolade essen, heißt es. Der Kakao sorge nämlich für ähnlich beglückende Momente im menschlichen Körper wie der Austausch von Körpersäften.

Und seit Body Shaming auf dem Index steht, kann man auch nicht mehr zu viel von dem Zeug mit den vielen Kalorien essen. Höchstens Zahnärzte würden einem wahrscheinlich auch heute noch raten, sich nicht zwei Tage lang ausschließlich auf einem Berliner Schokofestival satt zu essen.

Zuerst Entbehrung, dann Genuss

Wie es sich für ein ordentliches Foodie-Event gehört, bildeten sich auf dem Gelände der Arena zumindest vor einigen Schokostationen riesige Schlangen. Wer beispielsweise eine Portion Churros con chocolate probieren wollte, musste dafür ziemlich viel Geduld mitbringen. Aber so ist es eben: Zuerst die Entbehrung, dann der Genuss.

Schokolade ist viel mehr als bloß ein Produkt aus dem Supermarkt, das man abends vor dem Fernseher wegmampft, Schokolade ist eher so etwas wie essbarer Goldstaub, den es wertzuschätzen gilt: Diese Botschaft sendete das Festival aus. So gab es sogar Talks und Vorträge, die einen in einen würdigeren Schokogenießer verwandeln sollten. Etwa zum Thema, woran man ein echtes Schokoladen-Gelato erkennt.

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Und in Workshops konnte man eintauchen in die Kunst des Patisserie- und Schokoladenhandwerks. Da saßen dann etwa rund um einen Tisch ein paar Jugendliche und bekamen beigebracht, wie man ein anständiges Eclair selber herstellt. Alle hatten Spritzen in der Hand, mit denen die Gebäckstücke mit einer Erdnuss-Caramel-Creme befüllt werden mussten. Eine strenge Anleiterin ging herum und begutachtete die Zwischenergebnisse. Hier bitte nochmal auf die Tube drücken, lautete eine ihrer Anweisungen.

Mit gerösteten Erdnüssen mussten die süßen Dinger dann noch belegt werden und obendrauf, zur Krönung: Schokocreme.

Stefanny und Max, die sich zu diesem Eclair-Worshop angemeldet hatten, sahen freilich bereits beim Arbeitsschritt mit der Erdnuss-Caramel-Creme fix und fertig aus. Oder jedenfalls nicht unbedingt so, als wollten sie fortan noch viel tiefer in die Geheimnisse der Eclair-Fabrikation einsteigen. Aber zumindest auf den Bildern, die die Workshopleiterin von bereits fertigen Eclairs angefertigt hatte, sahen die Dinger tatsächlich fantastisch aus.

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