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Aktivistin über Autos in der Stadt„Wir müssen Verbote aussprechen“

Anne Gläser will weniger Autos in der Stadt. Sie engagiert sich deswegen in der Initiative Berlin autofrei, die dafür einen Volksentscheid anstrebt.

Findet, dass man auch ohne Auto gut durch die Stadt kommt: Anne Gläser in der Berliner Friedrichstraße Foto: Jens Gyarmaty
Rainer Rutz
Interview von Rainer Rutz

taz: Frau Gläser, sind Sie eine Auto-Hasserin?

Anne Gläser: Nein. Aber ich finde, dass der motorisierte Individualverkehr im Zentrum von Städten nicht das beste Mittel ist, um sich fortzubewegen, weil er die bekannten Nachteile hat: CO2-Emissionen, Feinstaub, Lärmbelastung, Unfälle, Flächenverbrauch. Gerade in Innenstädten wie der von Berlin gibt es in den allermeisten Fällen sehr viel bessere Möglichkeiten, von A nach B zu kommen, als mit dem Auto.

taz: Und deswegen wollen Sie mir das Auto in der Innenstadt verbieten?

Gläser: Es geht nicht darum, Autos zu verbieten. Wir wollen, dass Berlin eine lebenswertere Stadt wird, und sind der Meinung, dass es dafür notwendig ist, den Autoverkehr zu begrenzen. Davon würden alle Ber­li­ne­r:in­nen profitieren, auch Sie als Autofahrer. Denn es gäbe weniger Stau, bessere Luft, weniger Lärm, weniger Unfälle und mehr Platz für alle.

taz: Dann nennen wir es Begrenzung des Autoverkehrs mit nicht freiwilligen Mitteln. Müssen Menschen mit Zwangsmaßnahmen zu ihrem Glück erzogen werden?

Im Interview: Anne Gläser

Der Mensch

Anne Gläser ist 36 Jahre alt und in Berlin-Treptow im Osten der Stadt aufgewachsen. Sie hat Geografie in Leipzig und Umweltwissenschaften in Kopenhagen studiert und arbeitet als Beraterin für internationale Klimapolitik bei einer gemeinnützigen Organisation. Die Aktivistin engagiert sich seit 2019 bei Berlin autofrei. Sie wohnt im Bezirk Neukölln – innerhalb der geforderten autoreduzierten Zone.

Die Initiative

Die 2019 gegründete Initiative Berlin autofrei zählt rund 200 Mit­streiter:innen. Ihr Ziel: die Durchsetzung einer autoreduzierten Innenstadt per Volksentscheid. Im Rahmen der dreistufigen Berliner Volksgesetzgebung mussten dafür im ersten Schritt 20.000 Unterschriften gesammelt werden; die Initiative sammelte 2021 über 50.000. Zum nächsten Sammelschritt – Stufe 2 – kam es trotzdem nicht: 2022 schaltete die damalige rot-grün-rote Landesregierung das Verfassungsgericht ein. Das entschied erst im Juni 2025, dass das mit dem Volksentscheid verbundene Gesetz zulässig ist.

Das Gesetz

Im Herbst soll nun Stufe 2 starten, in einem Jahr könnte es dann zum finalen Volksentscheid an den Wahlurnen kommen. Abgestimmt würde über ein konkretes Gesetz. Das sieht nach einer vierjährigen Übergangszeit die Einrichtung einer autoreduzierten Zone innerhalb des Berliner S-Bahn-Rings vor. In der 88 Quadrat­kilometer großen Zone sollen private Autofahrten dann pro Person nur noch an zwölf Tagen im Jahr möglich sein. Ausnahmen vom Autoverbot soll es für Menschen mit Behinderung, für Busse, Polizei, Rettungsdienst, Feuerwehr, Müllabfuhr, Taxen, Wirtschafts- und Lieferverkehr sowie für „von Diskriminierung betroffene Personen“ geben.

Gläser: Die Frage kann man ja bei allen Themen stellen. Brauchen wir eine Geschwindigkeitsbegrenzung in der Innenstadt oder sollen Motorräder mit 100 km/h durch die Kieze rasen dürfen? Brauchen wir eine Altersbegrenzung für Alkohol? Da sage ich: Ja. Damit Berlin für die große Mehrheit der Menschen lebenswerter wird, müssen wir auch Verbote aussprechen.

taz: Wann sind Sie eigentlich das letzte Mal Auto gefahren?

Gläser: In Berlin ist das schon sehr lange her. Da kann ich mich kaum noch dran erinnern. (Überlegt sehr lange). Nein, das weiß ich nicht mehr. Ich hatte auch noch nie ein eigenes Auto, habe auch keinen Führerschein.

taz: Hat es bei Ihnen nicht mal geruckelt, als sie 18 wurden und einen Führerschein hätten machen können?

Gläser: Ich hatte wirklich nie das Bedürfnis, einen Führerschein zu besitzen. Einer der Hauptgründe ist sicher, dass ich immer in Großstädten gewohnt habe und dort kein einziges Mal das Gefühl hatte, dass ich das brauche.

taz: Sie sind mit dem Fahrrad zum Interview gekommen. Wie bewegen Sie sich sonst durch die Stadt?

Gläser: Die allermeisten Strecken lege ich mit dem Fahrrad zurück. Aber ich gehe auch häufig zu Fuß und fahre manchmal U- oder S-Bahn.

taz: Manchmal heißt was?

Gläser: Vielleicht zweimal die Woche.

taz: Das klingt nicht so, als würden Sie irre gern mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren.

Gläser: Es kommt drauf an. Wenn es sehr heiß oder sehr voll ist, dann nicht unbedingt. Aber gerade S-Bahn-Fahren, wenn’s nicht ganz so voll ist, mache ich sehr gern.

taz: Ihre Initiative bekommt viel Wut von rechts ab. „Welt“-Herausgeber Ulf Poschardt nannte Sie und Ihre Mit­strei­te­r:in­nen von Berlin autofrei jüngst „arrogante, bösartige oder dumme Menschen“. Was machen solche Attacken mit Ihnen?

Gläser: Mich macht das ein bisschen traurig, weil es zeigt, wie gespalten die Gesellschaft ist und dass wir noch zusätzlich polarisieren. Das ist nicht unser Ziel. Gleichzeitig sind viele dieser Kritikpunkte so lächerlich. Nehmen Sie das mit der Diversität.

taz: Poschardt sprach davon, dass Ihre Initiative ein weißes Elitenprojekt sei und „weniger divers als der Ku-Klux-Klan“.

wochentaz

Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.

Gläser: Genau. Dabei ist die Welt-Redaktion wohl deutlich homogener als wir. Bei uns engagieren sich junge Leute, ältere Leute, Menschen mit Migrationshintergrund, Menschen, die außerhalb des S-Bahn-Rings wohnen, und solche, die innerhalb wohnen, mit und ohne Kinder. Und wenn das wirklich deren Hauptkritikpunkt ist und sie kaum inhaltliche Gegenargumente bringen können, dann sieht es ja ganz gut aus für uns.

taz: Sind Sie überrascht von den Abwehrreaktionen?

Gläser: Uns war von Anfang an klar, dass es die geben wird. Trotzdem finde ich es einfach schade, wenn wir als Verrückte und Irre bezeichnet werden. Ich würde mich freuen, wenn die Diskussion stattdessen auf einer argumentativen Sachebene stattfände. Denn aus unserer Sicht ist der Status quo – mit 55 Verkehrstoten in Berlin allein im vergangenen Jahr, gesundheitsschädlicher Luft und einer zugeparkten Innenstadt – verrückt und nicht hinnehmbar. Und außerdem ungerecht.

taz: Sie spielen darauf an, dass die meisten Menschen innerhalb des Berliner S-Bahn-Rings gar kein Auto besitzen.

Gläser: Ganz genau. Mehr als die Hälfte der Haushalte innerhalb des Rings besitzt kein Auto. 60 Prozent der Verkehrsflächen in der Stadt werden dem Auto eingeräumt, obwohl nur 14 Prozent der Wege innerhalb des S-Bahn-Rings mit dem Pkw zurückgelegt werden. Das steht doch in keinem Verhältnis. Eine Umverteilung des knappen öffentlichen Raums, weg vom parkenden und fließenden Verkehr, ist dringend notwendig.

taz: Sie haben eben betont, dass es gut für Sie aussieht. Sieht es denn so gut aus? In der im Herbst beginnenden Phase zwei auf dem Weg zum Volksentscheid müssen Sie immerhin 170.000 Unterschriften zusammenbekommen.

Gläser: Die Unterschriften werden wir ganz bestimmt zusammenbekommen. Wir haben ja schon in der ersten Phase viel mehr Unterschriften gesammelt als nötig waren. Das stimmt uns optimistisch.

taz: Beim Volksentscheid, der im Herbst 2026 mit der Berliner Abgeordnetenhauswahl zusammenfallen könnte, bräuchten Sie dann 613.000 Ja-Stimmen – eine Menge Holz für ein derart umstrittenes Vorhaben. Trotzdem zu schaffen?

Gläser: Das ist jetzt wirklich Glaskugel­leserei. Bis zum September 2026 ist es noch lange hin. Dass es nicht leicht wird, ist uns aber bewusst.

taz: Gab es 2019 eine Art Initialzündung, dass Sie gesagt haben: Das wird nicht leicht, da mache ich jetzt mit bei der Initiative?

Gläser: Nicht direkt. Das Thema städtische Mobilität gehörte schon immer zu meinen Interessengebieten, vor allem unter Klimagesichtspunkten. Als diese Idee dann damals entstanden ist, war ich sofort begeistert, ohne lange drüber nachzudenken. Die Idee einer Begrenzung des Autoverkehrs in der Innenstadt ist ja auch eine low hanging fruit, wenn es um Klimaschutz geht. Auf dem Land ist das noch mal anders. Da ist es aktuell noch ein bisschen schwieriger mit Alternativen zum Auto.

taz: 2019 gab es in der Berliner Innenstadt auch den „Verkehrsversuch“, rund 500 Meter der bekannten Friedrichstraße zur autofreien Zone zu machen. Der Aufschrei war riesig. 2023 wurde die Autofreiheit gekippt. Wie haben Sie das Experiment damals wahrgenommen?

Gläser: Jeder Anfang ist gut, sei er auch zaghaft. Ich fand das damals positiv. Ich bin da oft mit dem Fahrrad langgefahren, habe mich mit Leuten getroffen zum Kaffee trinken. Dass es keine Autos gab, hat die Aufenthaltsqualität enorm gesteigert. Ich habe aber auch im Hinterkopf, dass es viel Kritik gab und es dann zurückgenommen wurde.

taz: Trotzdem sagen Sie, wir wollen nicht nur ein 500-Meter-Stück, sondern den ganzen Kuchen, die 88 Quadratkilometer innerhalb des Berliner S-Bahn-Rings.

Gläser: Ja, denn in einer zukunftsfähigen, modernen und lebenswerten Stadt steht nun mal nicht das Auto im Mittelpunkt. Außerdem wäre es ja ungerecht, wenn innerhalb des S-Bahn-Rings Straßenzug A autoreduziert ist und Straßenzug B nicht. Denn warum machen wir das? Wir machen das, damit die Kinder sicher zur Schule kommen, damit die Luft besser und die Lebensqualität durch weniger Lärm und mehr Freiflächen erhöht wird. Davon sollten doch möglichst viele Menschen profitieren können.

Wenn da 5 Leute bei einem Kiezblock sehr laut schreien und 200 Leute sagen nichts, hört man nur die 5 Leute. Was diesen Widerstand gegen unser Gesetz angeht, wäre ich also erst mal vorsichtig

taz: Aber in Berlin wird doch schon bei jeder Durchfahrtssperre für Autos, jedem „Kiezblock“ so getan, als würde das Abendland untergehen. Und mit Ihrem viel radikaleren Ansatz glauben Sie, bei den Ber­li­ne­r:in­nen durchzudringen?

Gläser: Wenn da 5 Leute bei einem Kiezblock sehr laut schreien und 200 Leute sagen nichts, hört man nur die 5 Leute. Was diesen Widerstand gegen unser Gesetz angeht, wäre ich also erst mal vorsichtig. Es lohnt sich auf jeden Fall, es drauf ankommen zu lassen und alle Ber­li­ne­r:in­nen zu befragen. Wer weiß, ob nicht die meisten dafür sind, aber halt nicht so laut schreien? Genau genommen ist unser Vorschlag ja weniger radikal als ein Kiezblock.

taz: Bitte, was?

Gläser: Unser Gesetz sieht ja zwölf Freifahrten im Jahr pro Person vor und außerdem sehr großzügige Ausnahmen für alle Menschen, die eine körperliche Beeinträchtigung haben, beruflich irgendwas transportieren müssen oder aus einem anderen Grund aufs Auto angewiesen sind. Taxis und Lieferverkehr dürfen auch fahren wie immer. Die alle kommen bei einem Kiezblock ja nicht so einfach durch. Nach unserem Vorschlag haben sie freie Fahrt.

taz: Man sollte glauben, die Linken, wenigstens aber die Grünen müssten an Ihrer Seite stehen. Tatsächlich fehlt Ihnen selbst hier in der Stadt politischer Rückhalt. Wie erklären Sie sich das?

Gläser: Das ist nicht so schwarz-weiß, wie Sie das darstellen. Sowohl bei der Linken als auch bei den Grünen haben wir zahlreiche Unterstützer:innen. Es hat sich aber jeweils das Lager durchgesetzt, das uns öffentlich nicht unterstützen will. Hier spielt auch die Abgeordnetenhauswahl 2026 rein. Da gilt es als risikoreich, sich hinter uns zu stellen, weil man Angst hat, Wäh­le­r:in­nen abzuschrecken mit einem Vorschlag, der vielleicht für manche gewöhnungsbedürftig ist.

taz: Kein Wunder, die Grünen mussten sich schon bei der Abgeordnetenhauswahl 2023 für das von ihnen initiierte Autofrei-Experiment Friedrichstraße prügeln lassen. Die Wahl haben sie damit nicht gewonnen.

Gläser: Die Grünen wollen ja aber dennoch ähnliche Ziele erreichen. Nur haben sie sich dafür auf eine Citymaut versteift.

taz: Was wäre an einer Maut falsch? In London läuft das seit rund 20 Jahren mit der Innenstadtmaut für Au­to­fah­re­r:in­nen sehr erfolgreich.

Gläser: Sicher, auch eine Maut führt dazu, dass es weniger Autoverkehr gibt. Aber sie ist auch viel unfairer als unser Vorschlag. Denn eine Maut schränkt Menschen mit hohem Einkommen überhaupt nicht ein. Die können weiter so viel Auto fahren, wie sie wollen, anders als Menschen mit niedrigem Einkommen. Bei unserem Ansatz geht es darum, wer eigentlich wirklich ein Auto braucht und wer nicht. Das heißt, alle Leute, die auf ihr Auto angewiesen sind, dürfen weiterhin fahren, der Geldbeutel spielt anders als bei der Maut keine Rolle.

taz: Sie fordern als flankierende Maßnahme den massiven Ausbau des ÖPNV. Wie stellen Sie sich das vor? Zwischen dem Volksentscheid und der Einrichtung der autoreduzierten Riesenzone sollen schließlich nur vier Jahre liegen.

Gläser: Ich erkenne an, dass das eine Herausforderung ist. Aber um Visionen und Ziele zu erreichen, müssen auch größere Sachen angepackt werden. Kurzfristig geht ein Ausbau des ÖPNV dabei ja vor allem mit Bussen.

taz: Mit Verlaub, die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) haben ein riesiges Personalproblem. Machen Sie es sich da nicht etwas einfach?

Gläser: Das sind auch die Argumente des Senats gegen unseren Gesetzesvorschlag: Das ist nicht durchführbar, denn es gibt nicht genug Busfahrer:innen. Im Ernst? Es sterben Menschen im Straßenverkehr. Wir haben eine ungesunde Luft. Wir sind eine total rückschrittliche Metropole, weil unsere Straßen mit Autos verstopft sind. Und der Senat sagt: Es gibt nicht genug Busfahrer:innen?

taz: Fragen Sie mal die BVG.

Gläser: Sorry, aber es gibt genügend Menschen, die arbeitssuchend sind. Man könnte sofort ein groß angelegtes Ausbildungsprogramm für Bus­fah­re­r:in­nen aufsetzen. Wenn die dann genauso viel verdienen wie andere, würden sich sicher etliche Menschen zu Bus­fah­re­r:in­nen ausbilden lassen. Aber klar, der ÖPNV-Ausbau ist eine große Baustelle. Deshalb braucht es zusätzlich darüber hinaus gehende Lösungen.

taz: Welche sollen das sein?

Gläser: Wir könnten E-Fahrräder und Lastenräder subventionieren beziehungsweise entsprechende Sharing-Angebote deutlich ausweiten. Da wünschte ich mir mehr Kreativität. Und wenn die Radinfrastruktur und insgesamt die Verkehrssicherheit verbessert sind, würden auch deutlich mehr Menschen Fahrrad fahren, was den ÖPNV auch ein Stück weit entlasten würde. Letztlich dürfen ja auch Taxis weiter uneingeschränkt durch die autoreduzierte Zone fahren und Personen von A nach B transportieren.

taz: Gehen wir davon aus, Ihr Verkehrsentscheid ist erfolgreich: Sie als gebürtige Berlinerin glauben also ernsthaft, dass diese überforderte Chaosbude Berlin die Umsetzung Ihres Gesetzes mit all den Ausnahmegenehmigungen und sonstigen bürokratischen Herausforderungen auf die Reihe kriegt?

Gläser: Wenn man das will, schafft man das. Sie dürfen ja auch nicht die vierjährige Übergangszeit vergessen. Und wenn es zum Beispiel mit den Kontrollen am Anfang noch nicht perfekt funktioniert, ist das auch keine Katastrophe. Nur weil die Berliner Verwaltung ein bisschen langsam ist und nicht effizient genug arbeitet, dürfen wir uns doch nicht entmutigen lassen und alle Missstände akzeptieren. Ich finde es viel abwegiger, deshalb zu sagen: Ja, dann bleibt der Verkehr in Berlin halt so scheiße, wie er ist.

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144 Kommentare

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  • taz: * „Welt“-Herausgeber Ulf Poschardt nannte Sie und Ihre Mit­strei­te­r:in­nen von Berlin autofrei jüngst „arrogante, bösartige oder dumme Menschen“. *

    Was kann man von dem Springerblatt-Mann auch anderes erwarten? Poschardt hat ja auch immer noch nicht begriffen, dass die Zeit der 'CO2-Dreckschleudern' vorbei ist und ein neues Zeitalter anfängt. Es gibt ein taz-Interview mit Ulf Poschardt, wo er ('wie ein 16-Jähriger') ganz stolz in seinem Ferrari Testarossa sitzt und gegen ein Tempolimit auf Autobahnen ist.

    taz: *Mit Verlaub, die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) haben ein riesiges Personalproblem.*

    Personalprobleme haben immer mit schlechten Arbeitsbedingungen und geringe Löhne zu tun. Das sollte eine linke Zeitung eigentlich wissen.

    taz: *Aktivistin über Autos in der Stadt: „Wir müssen Verbote aussprechen“.*

    Das wird man auch irgendwann machen (müssen), weil der Klimawandel nicht scherzt. Keine Frage, der Mensch braucht natürlich Mobilität, aber weder in einem VW noch in einem Ferrari, sondern in einem vernünftig ausgebauten Verkehrsnetz, das aus E-Bussen und Bahnen (Straßenbahnen etc.) besteht, regelmäßig und pünktlich fährt und auch für arme Menschen erschwinglich ist.

  • Wenn der Volksentscheid "Autofrei Berlin" tatsächlich erfolgreich sein sollte, dann müssen die Berliner halt auch das dazu erforderliche stasiartige Bürokratiemonster schaffen, personalisieren, steuern und vor allem bezahlen ! Ich kann mir nicht vorstellen, dass das von der Mehrheit der Berliner gewollt ist. Sollte es doch so sein, kann man die Stadt zum Glück ja auch verlassen und in funktionale, freie Städte umziehen.

    • @Flocke:

      und vor allem bezahlen...

      Nein, das dürfen andere übernehmen dank Länderfinanzausgleich.

  • Ich hoffe, dass die Idee genug Berliner:innen erreicht, damit man informiert darüber abstimmen kann. Das wäre ein wichtige Erfahrungen vielleicht auch für andere deutsche Städte. Ich glaube viele Alternativen zum Auto werden attraktiver (Fahrrad) und schneller (Fahrrad/Tram/Bus), sobald der Autoverkehr deutlich zurückgeht. Ganz zu schweigen von der geringeren Lärmbelastung. Für Fahrten zum Einkaufen mit dem PKW wird man Alternativen finden, die gibt es ja schon, in den Urlaub/Wochenendausflug kann man mit dem Auto vor der Tür starten. Nur eben nicht jede Woche. Das Kind kann sicher mit dem Lastenrad zum Fußball gebracht werden und Abstellmöglichkeiten für die Dinger sind plötzlich vorhanden - ist ja mehr Platz da. Ich bin überzeugt - aber leider kein Berliner.

  • Ich frage mich ja warum eine Minderheit immer der meinung ist der Allgemeinheit ihren willen aufzuzwingen? Kann man die leute nicht einfach mal in Ruhe vor sich hin leben lassen??



    Und darf ich im Umkehrschluss anderen meinen Willen genauso aufzwingen? Wenn das so ist will ich auch ein Fahrrad verbot in der Innenstadt. Fahrräder haben selten Kennzeichen und wenn zu klein um sie identifizieren zu können. Die fahrer fahren rücksichtslos und halten sich nicht an verkehrsregeln und im weg stehen die Dinger auch ständig.

    • @My2cents:

      Die wollen einen Volksentscheid. Dann sieht man ja, was die Mehrheit will.

    • @My2cents:

      So kann man es natürlich auch sagen. Dass Leute auf Fahrrädern öfter mal rücksichtslos fahren und die Verkehrsregeln bestreitet ja wirklich niemand, aber das ist ja auch nicht das Thema der heutigen Stunde. Das Problem ist: Es gibt einfach zuviele Autos, und das bringt Kosten und Probleme mit sich (Flächenverbrauch, Kosten für die Bereitstellung von Parkflächen, enormer Flächenverbrauch, Luftverschmutzung, CO2-Ausstoß, Verkehrschaos, Umweltbelastung durch die Produktion usw.usf.), die irgendwie gelöst werden müssen. Weniger Autos auf Straßen und in Städten würde doch sogar für die Menschen das Leben erleichtern, die das Auto benutzen durch weniger Stau und mehr freie Parkflächen.

      Mich Ärgert an diesem Argument, dass Sie so tun, als wäre der jetzige Zustand kein Wille, der der gesamten Bevölkerung aufgezwungen wird. Auch ich würde gern vor mich hin leben, aber hui, hat mich wieder ein rechtsabbiegendes Auto übersehen. So gefährlich könnte ich mit dem Fahrrad gar nicht sein, selbst wenn ich mir Mühe gäbe.

    • @My2cents:

      Ich verstehe Sie nicht. Das Ding ist doch ein Volksentscheid. Welche Minderheit kann denn da irgendwem Ihren Willen aufzwingen? Genau das Gegenteil ist doch der Fall. Und natürlich dürfen auch Sie einen Volksentscheid initiieren. Viel Erfolg mit Ihrem Vorschlag.

  • Ein Volksentscheid wäre erforderlich um die entsprechende Akzeptanz zu erzeugen.



    Wenn die notwendige Unterstützerzahl für einen Volksentscheid nicht erreicht wird, unterstützt die Mehrheit der Wähler die Initiative auch nicht. Auf Verbote reagieren Menschen allergisch, das sollte sogar die Linke zwischenzeitlich bemerkt haben.

  • - Im Entwurf ist nur für eine Übergangszeit (10 Jahre) von 12 Fahrten pro Jahr + Person die Rede, dies soll anschließend auf 6 Fahrten reduziert werden. Warum wird das nirgends erwähnt?

    - Für die 12 resp. 6 Fahrten pro Jahr ist vorab eine Genehmigung einzuholen, bei der der Grund für die Fahrt gegenüber der neu zu schaffenden Superbehörde anzuzeigen und bei Rückfragen nachzuweisen ist. Wer fahren will, muss sich nackig machen. Bürokratiemonster 1.

    - Die Genehmigung gilt stets nur für 24 Stunden. Wer Oma aus Mitte für nen zweitägigen Ausflug abholt, ist damit zwei Fahrten los, sofern er sie auf dem Rückweg nicht am Ring abwirft.

    - Ausnahmeregelungen für Lieferverkehr etc sollen nur genehmigt werden, wenn die Lieferungen nicht auf anderem, autofreien Wege erfolgen können. Bürokratiemonster Nr. 2 lässt grüßen.

    - Härtefälle wie von Diskriminierung betroffene Personen können Ausnahmen erhalten, wenn ein 'unverzichtbares Mobilitätsinteresse' vorliegt. Wer sind hier die Betroffenen und wer urteilt über die Unverzichtbarkeit??

    Ich hoffe, Wähler:innen lesen sich den Entwurf durch, bevor sie abstimmen, aber erfahrungsgemäß tun das viele nicht, sondern entscheiden nach Überschrift.

    • @Nickname 01:

      Ich denke, das ist ein Irrtum: Die 12/6-Fahrten sind mit „Privatfahrt“ (§ 12) begründet. Das ist der ausschlaggebende Grund, und dieser ist elektronisch anzugeben. Weitere Nachweise oder Beweggründe sind dort nicht erforderlich. Die rechtlichen Grundlagen ergeben sich aus den §§ 7–13.

      Sofern die Mutter eine Mobilitätseinschränkung hat, wäre eine dauerhafte Ausnahmegenehmigung nach § 11 ebenfalls möglich. Die entsprechenden Gründe müssten vorliegen. Sollte ein Missbrauch vermutet werden (etwa wenn die Großmutter nie mitfährt), sollte eine Prüfungsmöglichkeit bzw. Nachweispflicht bestehen.

      Zum Lieferverkehr: „Unzumutbar“ ist der zentrale Begriff, der sich auf die infrage kommenden Alternativen bezieht – eine, wie mir scheint, recht hohe Hürde. Andererseits muss man dies möglicherweise großzügig auslegen, um Ungerechtigkeiten zu vermeiden (etwa wenn Kaufland mit LKWs liefern darf, der kleine Laden aber nicht). Der Verweis auf „anbieterübergreifende Bündelung“ als Alternative erscheint mir an dieser Stelle als potenzielles Bürokratiemonster.

      Die Problematik behördlicher Einzelfallentscheidungen wird durch die Initiative nicht gelöst werden können.

  • Sich in der Innenstadt einer Hauptstadt über zu viel Autos zu beschweren, ist skurril. Wie wärs mit Umzug auf das Land?

    • @Klartext:

      Sich auf dem Land über hohe Heizkosten, lange Wege, mangelnde öffentliche Infrastruktur, weniger Arbeitsplätze, Windräder oder eine überalternde Bevölkerung zu beschweren ist skurril. Wie wärs mit einem Umzug in die Stadt? Oder vielleicht gibt es ja je nach Standort auch unterschiedliche Probleme und Lösungsvorschläge und wir müssen uns überhaupt nicht herablassend über die äußern, die anders leben als wir?

    • @Klartext:

      Das würde Frau Gläser schnell merken, wie nötig auf dem Land ein Auto ist...

    • @Klartext:

      Weil auf dem Lande der ÖPNV so dicht ausgebaut ist wie innerhalb des S Bahn Rings in Berlin?

      Wie machen es denn andere Hauptstädte? Paris, London, Amsterdam? Kann es nicht eher sein, dass Ihr Kommentar unsinnig ist?

    • @Klartext:

      Viel mehr ist das Auto ein Fortbewegungsmittel fürs Land, nicht für eine belebte Innenstadt.

    • @Klartext:

      Wie wär's wenn Sie sich mal Kopenhagen oder die Innenstadt von Paris anschauen?



      Dann würden sie wissen, was hier gemeint ist.

  • Die Mehrheit der Berliner lebst außerhalb der Innenstadt. Die Initiative muss deutlich machen, dass diese nur Vorteile haben werden: Selbst als Autofahrer, denn sie werden künftig freie Parkplätze in der Innenstadt vorfinden und auf den Straßen schneller vorankommen. Das gilt auch für außerhalb gelegene Straßen in Richtung Innenstadt.

    24 Fahrttage in der Innenstadt für Paare und 36 für Familien mit einem Kind reichen den meisten aus.

    Ich hätte es allerdings besser gefunden, die Stadtteile könnten das jeweils unterschiedlich für sich entscheiden. So steht es aber aus rechtlichen Gründen nicht zur Entscheidung. Das Abgeordnetenhaus könnte hingegen eine derartige Regelung beschließen.

    • @meerwind7:

      Berlin ist eine Stadt und es sind lediglich zwei Stadtbezirke die komplett innerhalb des S Bahnrings liegen. Ihr Vorschlag macht keinen Sinn.

  • Es braucht keine Verbote. Es reicht die Verkehrsflächen wo Menschen hinwollen (Sprich Wongebiete, Ladenzeilen, etc) konsequent Menschen- statt PKW-gerecht umzugestalten.

    • @metalhead86:

      Das setzt aber voraus, dass man auch einfach hinkommt.

      Klar, wenn man einmal dort ist, findet man Fußgängerzonen tendenziell toll. Diese Freude relativiert sich jedoch, wenn man jedes Mal seine Zeit mit Parkplatzsuche verplempert, oder umständlich am Stadtrand in einen überforderten ÖPNV umsteigen muss.

    • @metalhead86:

      Also ich bin Autofahrer, Radfahrer und Mensch. Für mich geht alles zusammen. Ich brauche keine Umgestaltung, in den Citys gibt es Fußgängerzonen und in ausgewiesenen Wohngebieten verkehrsberuhigte Zonen. Ich empfehle einfach gegenseitige Rücksichtnahme. Dann braucht es auch keine Verbote.

    • @metalhead86:

      Und so eine Umgestaltung geht ohne Verbote? Die Umwidmung öffentlicher Straßen zu Fußgängerzonen zum Beispiel beinhaltet ein Verbot dort mit Autos zu fahren...

    • @metalhead86:

      Sie meinen zu Bushaltestellen für nicht vorhandene Busse die von nicht eingestellten Busfahrern gesteuert werden?

    • @metalhead86:

      Das ist aber nicht das, worum es Frau Gläser geht.

      Typisch für Berlin ist, dass im direkten Zentrum wenige wohnen.

      Der S-Bahnring, den sie sperren möchte, enthält im westlichen Teil Gewerbegebiete.

      Eine Sperrung dort verbessert keine Lebensqualität.

      Dort wohnt praktisch niemand.

      Zwischen Ernst-Reuter-Platz und Alexanderplatz genauso.

      Deshalb werden auf der Straße des 17. Juni und vor dem Brandenburger Tor.



      so gerne Großveranstaltungen abgehalten.

      Breite Fußwege, aber keine Anwohner.

      Südlich des Tiergartens kommen erstmal Botschaften.

      Überall dort lebt kaum jemand, der einen Vorteil von Einschränkungen für KFZ hätte.

      Der Potsdamer Platz ist bereits sehr fußgängerorienriert gestaltet.

      Nur im östlichen S-Bahnring liegen größere Wohngebiete.

      Ich vermute, dort wohnt Frau Gläser.

      Die Sperrung der Friedrichstraße wahr bereits ein Witz, weil dort ebenfalls keiner wohnt.

      Die Läden liefen nicht.

      Es sollte wohl eine klassische Fußgängerzone für die Gewerbetreibenden geschaffen werden.

      Dieser Schuss ging anscheinend nach hinten los.

    • @metalhead86:

      Der Gegensatz menschengerecht/Pkw-gerecht existiert aber so nicht. Die Pkws werden von Menschen gefahren. Und die Pkws, die in Wohngebiete fahren, gehören meistens den Menschen, die dort wohnen. Es ist schon menschengerecht, wenn Leute, die ein Auto haben, damit in ihr Wohngebiet fahren können.

  • Ich bin auch SEHR für die Volksabstimmung bezüglich Verbot oder eben nicht. Danach will ich dann aber kein Gemecker hören. Denn ich denke, die meisten hier wissen wie die Abstimmung ausgehen wird…

    • @MarsiFuckinMoto:

      Ja es sieht nicht schlecht aus! Im Tagesspiegel (ist langsam zur CDU Stimme mutiert) sprechen sich bei Umfragen rund die Hälfte dafür aus. Sprich in der Bevölkerung gibt es also mehr Zustimmung.

  • Vorneweg: Ich wohne in München.

    Seit einem Jahr habe ich ein Deutschlandticket und seitdem fahre ich deutlich mehr öffentliche als vorher, dh auch weniger Auto.

    Ohne Auto wäre das trotzdem ziemlich furchtbar. Also wann brauche ich das noch:

    Einkaufen: Das mache ich höchstens einmal die Woche; den Einkauf kann man zu Fuß schleppen ist aber ziemlich furchtbar bis unmöglich. Ja das würde mir Lastenfahrrad gehen... aber für mich nicht bei schlechten Wetter.

    Zur Arbeit: Mit Auto < 25 Minuten. Mit öffentlichen mindestens 1 Stunde. Hin und zurück spart das Auto jeden Tag eine Stunde Freizeit. Und nein: Ich empfinde in den öffentlichen sitzen nicht als Freizeit.

    Urlaub: Gleiches Problem wie beim Einkaufen: Mit wenig Gepäck geht auch Bahn und öffentliche. Mit viel Gepäck wird es ganz schnell furchtbar bis unmöglich.

    Nachts: Das ist ein München Problem. Nachts geht öffentlich zwar wird aber immer komplizierter. Geht natürlich dann auch mit Taxi; aber da wird es dann absurd wenn man selber ein Auto hat.

    Und natürlich immer: Öffentliche sind nur dann eine Alternative wenn es am Ziel welche gibt...

    • @lundril:

      Es geht hier um die Innenstadt von Berlin! Da sind Einkaufsmöglichkeiten an jeder Ecke vorhanden und die Durchschnittsgeschwindikeit mit dem Auto liegt unter 20 Km/h. Hier gibt's auch die höchste ÖPNV Dichte der gesamten Republik, inklusive Nachtbahnen und-Busse.

    • @lundril:

      Es sollte ein dezentrales Lastenrad-Sharing geben.

      Eines für drei Mietshäuser oder so.

      Terminbuchung per App.

      Ich kann mir vorstellen, dass würde überzeugen.

      • @rero:

        Einfach mal in Berlin suchen. Lastenradsharing gibts.

    • @lundril:

      Fürs Einkaufen gibt es in den Großstädten mittlerweile einen Lieferservice, muss man nicht selbst fahren. Ich habe das sonst immer zu Fuß und mit Öffis gemacht (der nächste Supermarkt ist bei mir zu Fuß ca. 20 Minuten entfernt), würde ich auch immer noch, mich stört aber eher, wie voll der Laden ist und dass ich nicht in Ruhe Produkte auswählen kann. Online kommt alles die Woche über in den Warenkorb gelegt und ich bestelle dann, wenn ich etwas brauche.

      Ich finde den Punkt, dass in den Öffis zu sitzen keine Freizeit ist, auch sehr wichtig. Es wird leider rechtlich z.B. nicht als Arbeitszeit anerkannt, wo Wege mit dem Fahrrad oder Auto anerkannt werden. Aber ich kann ja nicht einfach aussteigen und woanders hin, wenn ich für die Arbeit unterwegs bin. Das muss sich dringend ändern, damit die Leute nicht das Auto nehmen müssen, nur um keine Freizeit zu verlieren. Könnte man genau so gut sagen, dass manchen Leuten das Fahren ja so Spaß macht und Radfahren ja auch gut für die Gesundheit sei...

      • @ImInternet:

        "Es wird leider rechtlich z.B. nicht als Arbeitszeit anerkannt, wo Wege mit dem Fahrrad oder Auto anerkannt werden."



        Das verstehe ich nicht und kann ich auch nicht nachvollziehen. Wege zum Arbeitsplatz ind zurück sind nie Arbeitszeit. Wege von einer Arbeitsstelle zur andern aollten Arbeitszeit sein, unabhängig vom Transportmittel. Auf welchen Fall bezieht sich Ihre Aussage? Und haben Sie dafür einen Beleg?

      • @ImInternet:

        "Es wird leider rechtlich z.B. nicht als Arbeitszeit anerkannt, wo Wege mit dem Fahrrad oder Auto anerkannt werden. "

        Was meinen Sie damit?



        Der Weg zur Arbeit ist niemals Arbeitszeit.



        Dienstlich veranlasste Reise z. B. zu einem Vororttermin sind Dienstzeit, egal ob mit dem Auto oder Bahn.

    • @lundril:

      München fehlen 3 Dinge der zweite Tunnel, wobei mittelfristig ein dritter Notwendig wird, ein konsequenter Nachtfahrplan, und ein Sbahn-Ring. Von diesen Dingen wird im Moment eines umgesetzt.

  • Ja, es gibt zu viele Autos in der Stadt. Das beurteile ich danach, wie viel Zeit ich im stockenden Verkehr verschwende. Diesen meide ich, soweit möglich.



    Die grundlegenden Probleme sehe ich im Platzverbrauch von Pkw. Meist sitzt nur eine Person in einem Fahrzeug.



    Ich unterstütze Ihre Kampagne nicht und werde bei Gelegenheit auch aktiv dagegen vorgehen, weil motorbetriebene Zweiräder nicht ausgeklammert werden. Mir ist meine Zeit wichtig, und damit kommt man trotz allem schnell durch die Stadt. Die unkomplizierte Parkmöglichkeit ist dabei ein Faktor.



    Das „verteufeln“ der Motorräder als 100 km/h rasende Maschinen. Das gefällt mir nicht. Solche Raserei ist gleichzusetzen mit Autorasern. Das ist generell ein Problem und wird nicht genug angegangen. Oder kann nicht weil die durchsetzungskraft fehlt.



    Die Vorschläge klingen zwar nett, sind aber in der Durchsetzung unrealistisch.



    Besser fände ich immer noch mehr Geld von den Spassfahrern, Platzverschwendern und Rowdies zu nehmen. Und damit die Strukturen für Radfahrer, Bus und Bahn zu stärken.

    • @Andrew Bowden:

      E Scooter sind nicht betroffen...

      • @Erwin1.:

        E-Scooter taugen nichts. Technisch schlechter als ein Fahrrad. Langsam, unstabil ( mit viel Last auf dem Rücken ) , kleine Räder die bei jedem Loch einem schläge durch die Knochen schicken. Wirklich die schlechteste Art ...

    • @Andrew Bowden:

      Es gibt nicht zu viele Autos.



      Es gibt zu wenig ÖPNV

    • @Andrew Bowden:

      Naja, es ist schon, falls ich Sie richtig verstanden habe, eine unschöne "bauernschlau" angelegte Konsequenzenvermeidungsstrategie, argumentativ auf das 'schmale Motorrad' abzustellen. Das sind bislang überwiegend auch bloß stinkende Fahrzeuge, teilweise mit Verbräuchen von Kleinwagen.

      • @Gerhard Krause:

        Unsinn.! Jegliche E-Roller und E-Motorräder aus der Stadt zu verbannen weil man Fahradfundamentalist ist gefällt mir nicht. Emmy Leihroller sind extrem nützlich. E-Deswegen bin ich dagegen so wie die Idee daherkommt.



        Mal davon abgesehen. Benzinmotorräder verbrauchen auch nicht sehr viel mehr oder weniger als Motoren der gleichen Leistungsklasse. Das ist kein wirkliches Argument.

      • @Gerhard Krause:

        Und nicht zu vergessen der Höllenlärm, den diese Dinge verursachen. Dagegen sind viele Autos geradezu leise.

        • @Katharina Reichenhall:

          Ja große Motorräder sind laut. Stinkende 2-taker sind ekelhaft. Kleine 4-taker sind Kettensägen die sehr nerfen.



          Deswegen gibt es auch Elektroroller und die auch als Leihversion. Emmy z.b. Sehr bequeme Fahrzeuge mit minimalem Platzverbrauch.

  • In Helsinki gilt mittlerweile fast überall ein Tempolimit von 30 km/h und dort gab es nun ein ganzes Jahr keinen einzigen Verkehrstoten mehr. Zudem ist der öffentliche Nahverkehr fantastisch und es wurde viel für Radfahrer getan.



    In Amsterdam macht das Rad fahren wirklich Spaß und ist bequem.



    Ich würde einigen Personen einfach mal dazu raten, über den eigenen autozentrierten deutschen Tellerrand zu blicken.

    Zu der Verbotsdebatte sei gesagt: auf jeder Straße für Autos, ist alles andere verboten, oder stark eingeschränkt.



    Diese Autostraßen könnten auch Spielstraßen für Kinder sein, Freiflächen für Gastronomie, oder einfach nur ein entspanntes Fahrrad fahren ermöglichen. Die Freiheit der Autofahrer in Städten schränkt die Freiheit und Sicherheit aller anderen stark ein.

    Das gilt selbstverständlich nur für infrastrukturell gut ausgebaute Großstädte und lässt sich nicht auf das Landleben übertragen, wo oft ein Auto benötigt wird.

    • @R. Mc'Novgorod:

      Natürlich könnte das alles sein.

      Aber selbst in Bundesländern wie Bremen, wo die seit Jahrzehnten regierenden Parteien mit dem Ausbau einen fantastisch ausgebauten öffentliche Nahverkehr und viel tun für Radfahrer bei jeder Wahl mit hausieren gehen, passiert fast nichts.

      Verkehrsinitiativen würden erfolgreicher sein, wenn sie sich mehr für den Ausbau von ÖPNV und Radwege einsetzen würden statt immer nur darüber zu lamentieren, dass Autofahrer den nicht oder schlecht vorhandenen ÖPNV/Radweg nicht nutzen..

  • Wer heutzutage noch mit dem PKW in die Innenstädte fährt, muss entweder starke Nerven haben, unverbrüchlich an die Zukunft der automobilen Gesellschaft glauben oder schlicht darauf angewiesen sein, weil sein/ihr Arbeitsplatz sich halt nun mal direkt im City-Bereich befindet.



    Auf meine Person treffen alle drei Gründe nicht zu, weshalb auch das Auto für Fahrten in den innerstädtischen Bereich konsequent stehen bleibt und auf den ÖPNV zurückgegriffen wird … trotz aller Kritik an der schlechten infrastrukturellen Aufstellung des örtlichen ÖPNV, weil es ewig dauert, mit Bahn und Bus von Pontius zu Pilatus zu gelangen.



    Das wäre mit dem PKW im Stau und bei hektischer Parkplatzsuche allerdings nicht viel anders, so dass ich nicht verstehe, dass die Leute, die meinen, unbedingt mit ihrem eigenen Auto zum Einkaufen in die Stadt fahren müssen, nicht wenigstens ihre Nerven schonen wollen.



    Klar, die grüne Luftnummer mit dem Lastenfahrrad muss von all jenen, die das z.B. aus Alters- oder gesundheitlichen Gründen nicht wuppen können (ich selbst zähle dazu), wie reiner Hohn klingen … auch so ein Punkt, mit dem die Grünen es sich bei einem Teil ihres ehemaligen Klientels verscherzt haben.

    • @Abdurchdiemitte:

      Schön für Sie. Ich kann Gottseidank auch ÖPNV nutzen.

      Ich komme nicht aus dem Umland. Bei einer Stelle im Umland wo ich mal gearbeitet habe hätte ich mit ÖPNV eine Anfahrtszeit von über 1:30 h gehabt statt 0:30 mit dem Auto.

      Im Jahr 2022 pendelten über 123.200 Menschen in die Stadt Bremen ein. Vielen davon wird der Stress des Autofahrens eben nicht durch ein gutes ÖPNV Angebot genommen.

    • @Abdurchdiemitte:

      Ich würde ja darauf tippen, dass die Leute, die mit dem Auto zum Einkaufen in die Stadt fahren, den ÖPNV aus den gleichen Gründen nicht gerne nützen wie Frau Gläser, die offensichtlich auch nicht gerne U-Bahn fährt.

      • @rero:

        In Berlin gibt's im gesamten Stadtgebiet Möglichkeiten zum Einkauf. Dafür fährt niemand vom Stadtrand in den S Bahnring. Im Gegenteil...

  • Muss meinen Post von vorhin korrigieren.

    Es sind nicht 22% weniger Wege, die in Berlin mit dem Auto zurückgelegt werden, sondern nur noch 22% aller Wege überhaupt, die in Berlin mit dem Auto zurückgelegt werden. 78% werden ohne Auto erledigt.

    Quelle: www.tagesspiegel.d...oomt-13507684.html

    Gleichzeitig stagniert allerdings die Nutzung von Rad und ÖPNV. Da scheint eine gewisse Sättigung entweder der derzeitigen Möglichkeiten oder des derzeitigen Bedarfs eingetreten zu sein.

    Das Zufussgehen boomt. Wäre also an der Zeit, was in die Infrastruktur für (barrierefreies) Fussgängerwesen zu stecken. Und wäre Zeit, dass Fahrräder ind andere Fahrzeuge sich auf ihrer jeweiligen Fahrbahn bewegen statt auf dem Fussgängerweg.....

    Jedenfalls ist das ein schönes Zeichen, was man durch Überzeugung, Beispiel und Veränderungen im Infrastrukturangebot erreichen kann, OHNE Verbote, Gängelei und Zwang.

  • Die Sache mit dem ÖPNV in der Innenstadt ist ja schön und gut, nur braucht es dafür auch reichlich Möglichkeiten des P&R in den Außenbezirken bzw. am S-Bahn-Ring. Und diese Möglichkeiten werden immer weiter eingeschränkt, statt ausgebaut.

    Und auch die Sache mit der angeblich verschmutzten Luft halte ich für eine Mär. Angeblich ist die Luftquallität in Berlin gut. Problematisch wird es allenfalls im Winter bei Ostwinden, nur das hat nix mit dem PKW-Verkehr zu tun.

    Ansonsten ist das Interviwev an vielen Stellen in sich widersprüchlich.

  • Ich war letzte Woche in Berlin und bin dort auch Fahrrad gefahren und ich muss sagen, die Autos waren nicht das Problem sondern die Fußgänger und Fahrradfahrer. So egoistisch wie die Leute sind macht das Fahrrad fahren absolut keinen Spaß. Wenn die Autos verschwinden glaube ich nicht das es besser wird sondern schlimmer

    • @Marcelo:

      Nee, Problemkandidaten gibts in jeder Gruppe. Radfahrer ignorieren Verkehrsregeln nur noch viel öfters als Autofahrer. Man könnte sagen die tun es öfters weil es einfacher ist. Autofahrer treiben auch eine Menge Scheiss. Alles live erlebt.



      Den einzigen schweren Unfall hatte ich in Berlin auf dem Rad. Ich wurde von einem anderen Radfahrer umgefahren. Er fuhr auf dem Fussweg und hat mich beim abbiegen gerammt. War so ein Schlaumeier mit einem Rennbahnfahrrad ohne Bremsen.

    • @Marcelo:

      Ihre Position kann ich nachvollziehen und teile sie in gewisser Weise.

      Gerade in der Innenstadt sind Fußgänger für Radfahrer ein größeres Problem.

      Der zwischendurch gesperrten Teil der Friedrichstraße gehörte mehrere Jahre zu meinem Arbeitsweg.

      Die Strecke dort empfand ich auf dem Rad immer auch mit Autos als total entspannt.

      Eine breite Spur in jede Richtung, die Autos können dort ohnehin nicht besonders schnell fahren.

      Frau Gläser bedient das Narrativ, es gäbe eine Front zwischen Autofahrer und Nichtautofahrer.

      Das stimmt halt nicht.

      Und einen häufigen Busverkehr wünsche ich mir als Radfahrer nun bestimmt nicht.

      Der wäre aber erforderlich.

    • @Marcelo:

      In Berlin macht das Fahrrad fahren keinen Spaß, weil die Straßen in Berlin auf Autos ausgelegt sind und sich Fußgänger und Fahrradfahrer oft in die Quere kommen.

      Fahrradfahrer müssen vielerorts beispielsweise auf den Bürgersteig ausweichen, um nicht unter die (Auto)Räder zu kommen.



      Radwege sind nicht selten auf den Bürgersteig gebaut worden und klauen dort den Fußgängern Platz, während die Autos nachwievor unbehelligt vierspurig nebenan vorbeidonnern.

      So nehme ich die Situation in Berlin umd vielen anderen deutschen Städten wahr

      • @R. Mc'Novgorod:

        Sorry, aber ich muss als Radfahrer in Berlin nicht auf den Fußweg ausweichen.

        Das ist viel zu gefährlich.

        Man braucht vielleicht ein dickes Fell, aber ich fahre exakt auf den Fahrspuren für Kraftverkehr.

        Ja, das findet nicht jeder Autofahrer gut.

        Radwege auf dem Bürgersteig sind meist nicht verpflichtend und stammen meist aus einer anderen Zeit.

        • @rero:

          Nur weil etwas aus einer "anderen Zeit" stammt muss es ja nicht schlecht sein. Als Radfahrer auf der Straße unterwegs zu sein halte ich für reinen Wahnsinn, insbesondere dann wenn gleich daneben ein gut ausgebauter Radweg zur Verfügung steht. Mal abgesehen davon dass es gefährlich ist sich mit Autos eine Straße zu teilen; welchen Sinn macht es eine von der Stadt extra für Radfahrer zur Verfügung gestellte Infrastruktur nicht zu nutzen, nur weil sie nicht verpflichtend ist?

      • @R. Mc'Novgorod:

        Die Bürgersteige und Fahrradwege sind nicht zu klein! Die sind breit genug nur jeder fährt und läuft wie er will! Ich bin auf der Straße gefahren und das war mit den Autos deutlich angenehmer

        • @Marcelo:

          Na gut. Sie beurteilen das Ganze halt aus dem bestehenden Ist-Zustand heraus.



          Bei mir haben meine Niederlande/ Dänemark Aufenthalte einen bleibenden Eindruck hinterlassen, wie es auch anders geht und anders sein könnte. Da gibt es breit ausgebaute ehemalige Autostrassen für Radfahrer mit richtigen Ampeln usw.

          Meine These: wenn Fahrradfahrer als Verkehrsteilnehmer wirklich ernst genommen werden, dann halten sich Fahrradfahrer auch mehr an die Regeln.

          Fußgänger die mir als Fahrradfahrer in den Radweg reinlaufen habe ich täglich-Ärgerlich, aber mehr auch nicht.

          Ich wurde bisher nur einmal im Leben von einem Auto angefahren und musste dann mit dem Notarzt ins Krankenhaus. Imsofern mag ich mal schwer hoffen, das die Autofahrer mehr Rücksicht auf Sie genommen haben, als die Fußgänger. Äpfel und Birnen, der Vergleich.

          Meine Utopie ist Tempolimit ab 30 km/h für Autos in der Stadt, wie in Helsinki und die Umnutzung von Straßen zu Radwegen. In Amsterdam und Kopenhagen funktioniert das ziemlich gut und es ist dort deutlich entspannter als in Berlin

          • @R. Mc'Novgorod:

            Ich bin jede Woche in den Niederlanden. Die Straßen, Fußgängerwege und Fahrradwege sind nicht größer als bei uns! Ich bin ebenfalls einmal von Autofahrer angefahren worden. Aber schon 30 mal von Fahrradfahrer

    • @Marcelo:

      Rücksichtsloses Verhalten von Fußgängern im innerstädtischen Bereich? Ich z.B. schaffe es mit derzeitiger Gehbehinderung nicht, die Fahrbahn an einer bestimmten, viel frequentierten zentralen Zufahrtsstraße rechtzeitig zu queren, weil die Fußgängerampel zu schnell wieder von Grün auf Rot springt.



      Mancher Autofahrer mag das ja als „rücksichtslos“ empfinden, wenn er trotz freier Fahrt darauf warten muss, bis der gehbehinderte Opa die Straße überquert hat.



      Das Problem sind aber nicht die jeweiligen Verkehrsteilnehmer - also Autofahrer, Radfahrer, Fußgänger - sondern eine immer noch menschenfeindliche, automobilistisch ausgerichtete Verkehrspolitik in den Städten … wir man an dem von mir geschilderten Beispiel gut sehen kann.



      Und nein, ich bin kein Autohasser, nutze es selber für Fahrten ins nähere und weitere Umland, aber aus guten Gründen NIE für Fahrten stadteinwärts.

      • @Abdurchdiemitte:

        Abdurchdiemitte: Sie müssen nicht die Straße gequert haben, wenn die Fußgängelampel auf rot springt. Zu diesem Zeitpunkt darf man nicht mehr losgehen. Die Räumzeit, bis der querende Verkehr losfahren kann, ist ausreichend dafür, dass normal schnelle Fußgänger komplett über die Straße kommen.

        "Ich z.B. schaffe es mit derzeitiger Gehbehinderung nicht, die Fahrbahn an einer bestimmten, viel frequentierten zentralen Zufahrtsstraße rechtzeitig zu queren, weil die Fußgängerampel zu schnell wieder von Grün auf Rot springt."

      • @Abdurchdiemitte:

        Sie dürfen die Straße auch queren, wenn die Ampel wieder auf Rot springt.

        Und alle Fahrzeuge müssen auf Sie warten.

        Das ist so vorgesehen.

        Gebrechliche Fußgänger sind nach meinem Verständnis hier nicht gemeint.

        Das Beispiel, was ich vor Augen habe:



        Unter den Linden.

        Wenn Sie mit dem Fahrrad diese Straße an winer Ampel kreuzen wollen, haben Sie viel Spaß.

        Auch wenn die Fußgängerampel Rot zeigt, reißt der Fußgängerstrom nicht ab.

        Die nehmen Sie gar nicht für voll.

        Herdenverhalten.

        Die gehen einfach weiter.

        An der Friedrichstraße geht es, wenn ein Auto neben Ihnen steht.

        Vor der britischen Botschaft, wo für Autos gesperrt ist, kommen Sie ohne Kampf und Pöbel nicht rüber.

        Und zwar ständig.

        Jeden Tag.

        • @rero:

          Jeder Verkehrsteilnehmer hat rechtlich Gründe, sich über die Sturheit, Dummheit oder Rücksichtslosigkeit anderer Verkehrsteilnehmer zu beklagen.



          Aber schon mal daran gedacht, dass individuelles (Fehl)Verhalten zumindest begünstigt wird durch Fehlentscheidungen auf (verkehrs)politischer Ebene.



          Und wenn man diesen Gedanken mal konsequent zu Ende spinnt, wird man feststellen, dass diesem auf politische Fehlentscheidungen zurückzuführende individuelle Fehlverhalten zumeist auch bestimmte ideologische Prämissen zugrundeliegen, die politischem Handeln zugrundeliegen oder es leiten.



          Man muss sich dann nicht mehr wundern, wenn Menschen sich auch im Straßenverkehr rücksichtslos verhalten.

      • @Abdurchdiemitte:

        Ich habe ebenfalls eine Gehbehinderung und die Ampeln sind definitiv nicht zu kurz! Teilweise viel zu lang

        • @Marcelo:

          Das dürften Sie aber nur so sehen, wenn Sie zugleich auch Autofahrer sind … nur dann sind die Grünphasen der Fußgängerampel zu lang. Nämlich dann, wenn Sie mit Ihrem PKW an der innerstädtischen Zufahrtsstraße - an der sich besagte Ampelanlage befindet, deren Grünphase für Fußgänger ich subjektiv (!) für viel zu kurz halte - trotz für den Autoverkehr günstiger Ampelschaltungen stadteinwärts in einer Blechlawine befinden und (zu bestimmten Stoßzeiten nur zentimeterweise vorankommen.



          Will sagen: bei der immer noch vorherrschenden, an automobilen Interessen orientierten Verkehrspolitik - auch wenn sie vielerlei Zwängen geschuldet ist - sind letztlich ALLE Verkehrsteilnehmer die Verlierer.

    • @Marcelo:

      Sehe ich auch so.



      Gilt allerdings auch umgekehrt. Fahrradfahrer auf dem Bürgersteig haben mir die Lust am Fussgängerdasein in Berlin und Potsdam sehr gründlich abgewöhnt.

      • @Fossibaerin:

        Das Problem ist wirklich die „Hackordnung“, die im innerstädtischen Straßenverkehr durch verfehlte Verkehrsplanung entsteht … und die ist in den meisten Städten immer noch gekennzeichnet durch eine rigorose Autovorrang-Politik. Nicht nur in Berlin.



        Dann ist es sonnenklar, dass dabei die Hauptleidtragenden die in dieser „Verwertungskette“ ganz Untenstehenden sind, die Fußgänger eben.



        Das erlebe ich persönlich auch so und es spiegelt sich ja auch hier in den Kommentaren wieder, dass es Radfahrer und Fußgänger sind, die sich gegenseitig „an die Gurgel“ gehen, wenn Bewegungsspielräume im City-Bereich knapp sind bzw. um den notwendigen Platz zur Fortbewegung konkurriert werden muss.



        Rücksichtslosigkeit im Straßenverkehr ist dann nur eine Folge dieser verfehlten, immer noch an automobilistischen Interessen orientierten Verkehrspolitik, nicht aber ihre Ursache.

      • @Fossibaerin:

        Nicht nur das. Nach meinem Eindruck und Erleben als ÖPNV-Nutzer scheint es mittlerweile normal zu sein, dass man sein Rad mit in die U-Bahn oder den Bus nimmt, anstatt damit selbst zu fahren.

        • @HeinerM:

          Auch so ein Aufregerthema im Kontext von ÖPNV, wo ich mich frage: warum zum Teufel müssen Radfahrer mit ihrem Rad in Bus und Bahn steigen, um für Rollstuhlfahrer und Eltern mit Kinderwagen vorgesehene Plätze zu blockieren? Können die nicht mit dem Rad fahren, wenn sie es schon dabei haben?



          Stress gibt es aber meistens nur bei ohnehin überfüllten Verkehrsmitteln, darin liegt das eigentliche Problem. Also wieder einmal geht es um kommunale Verkehrspolitik.



          Ich habe doch überhaupt nichts dagegen, wenn im fast leeren Regionalzug ganze Rudel von Radfahrern einsteigen, um an den Ausgangspunkt ihrer Fahrradtour zu gelangen. In Ballungsräumen mit Massen an Berufspendlern und Fußballfans an den Wochenenden könnte das schon zum Problem werden. Aber nicht nur die Fahrgäste mit Rädern sind es, auch die, die meinen, ihren gesamten Hausrat im Handgepäck mit sich führen zu müssen.

  • Das Ziel "autofreie Stadt" braucht einen superlangen Atem, der leider nicht unserem Zeitgeist entspricht. Ob eine Abstimmung über ein Quasi-Verbot da der schlauste Beginn des Vorhabens ist?



    In Leipzig wird seit vielen Jahren das Radwegenetz vergrößert und gerade in der Innnstadt nahezu durchgängig gestaltet. Das Ergebnis ist, dass die Fahrzeit für mich als Einzelperson meist mit Fahrrad genauso lang ist, wie mit dem Auto. Da die Parkplatzsuche wegfällt, bin ich sogar schneller.



    Wenn ich jedoch mit meinen 3 Kindern unter 8 Jahren unterwegs bin, ziehe ich das Auto oft vor. Und bin froh, dass mir selbst die Entscheidung überlassen wird...

    • @Nudel:

      Vor allem bringt es nichts, wenn man die Ausnahmen einführt wie vorgesehen. Einfacher kann man Gegnern populistische Gegenargumente nicht auf dem Silbertablett präsentieren.

      Ich hoffe, die Leute, die abstimmen, lesen sich das genau durch.

  • Berlin war verkehrs- und klimapolitisch unter RRG ein schöner Leuchtturm in und für Deutschland.



    Hatte sich doch damals gezeigt, das eine an den Bedürfnissen der meisten BewohnerInnen orientierte Verkehrs- und Klimapolitik auch hierzulande möglich ist.

    Dieses Projekt wurde durch den Sturz von RRG beendet und ins Gegenteil verkehrt.

    Zuerst kassierten die Berliner Grünen (schuldlos!) die Quittung für den Verrat der Bundesgrünen an ihren klimapolitischen Wahlversprechen (sa Räumung von Lützerath).

    Dann wandte sich die SPD unter Fr Giffey ebenfalls aus rein machtpolitischen Gründen von der bis dahin sehr erfolgreichen RRG-Koalition ab und ignorierte auch die mit entsprechender Mehrheit beschlossene Volksabstimmung zu dem Thema.

    Soviel zum Demokratieverständnis von Grünen und SPD.

    Ohne diesen Verrat hätten rechte Ideologen in Berlin mit ihrer rückwärtsgewandten Politik keinen Erfolg gehabt!

    Die Linke steht durch den Ausfall von Grünen und SPD vor einem Scherbenhaufen und muß sich nun ohne diese nach rechts gedrifteten Parteien neu orientieren.

    • @hsqmyp:

      Sorry, aber auch unter RRG war Berlin kein Leuchtturm in der Verkehrspolitik.

      Da waren andere Städte schon deutlich weiter.

      Und dann hat RRG nichts auf die Reihe gekriegt.

      Die "Verkehrswende" bestand im wesentlichen aus der Sperrung der Friedrichstraße, obwohl dort niemand wohnt.

      War eine Farce.

      Welche Erfolge von RRG?

      Die CDU hatte nur gewonnen, weil zu wenige irgendwelche Erfolge von RRG gesehen haben.

      Man brauchte nur mal einen Termin beim Bürgeramt, um zu sehen, dass nichts lief.

      Die Grünen wollten Schwarz-Grün, nur war Frau Jarrasch zu borniert und zu siegessicher in der Verhandlung, so dass sich die SPD anbot.

      Wo Sie da einen " Verrat" sehen wollen, erschließt sich mir nicht.

      Welche "rechten Ideologen" meinen Sie denn?

      Die CDU, die in Berlin sowas von links ist?

    • @hsqmyp:

      Mir scheint, Sie basteln sich ihr Weltbild ein bisschen zurecht. Berlin ein verkehrs- und klimapolitischer Leuchtturm in Deutschland, mit einer Politik, die sich an den Bedürfnissen der meisten Menschen orientiert und nun von rechten Ideologen beendet wurde? Finden Sie das nicht selbst ein bisschen zu steil?

  • Es geht nicht darum, Autos zu verbieten. (...) Damit Berlin (...) lebenswerter wird, müssen wir auch Verbote aussprechen."



    Innerhalb von wenigen Zeilen sich selbst widersprechen. Alter Klassiker.



    ---



    "Sowohl bei der Linken als auch bei den Grünen haben wir zahlreiche Unterstützer:innen. Es hat sich aber jeweils das Lager durchgesetzt, das uns öffentlich nicht unterstützen will. Hier spielt auch die Abgeordnetenhauswahl 2026 rein."



    Heißt übersetzt, auch Grüne und Linke sichern lieber ihre Pfründe als für ihre Überzeugung zu einzustehen.



    ---



    "Ausnahmen vom Autoverbot soll es für (...) „von Diskriminierung betroffene Personen“ geben."



    Also dürfen weiterhin fahren alle Migranten, Frauen, Alte, Übergewichtige, Sinti, Roma, etc... - machen wirs andersrum, nicht mehr fahren darf der weiße cis-Mann.



    Frage: Wer legt fest wer diskriminiert wird? Der Senat? Oder gibt's dafür Einzelfallentscheidungen? Wird da vor Gericht verhandelt oder ist das der Willkür einzelner Verwaltungsbeamter überlassen?



    Epilog: Berlin brauchte 11 Jahre {2009 bis 2020) für 3 Stationen und 2 Kilometer Strecke der U5...



    Das stimmt absolut zuversichtlich für den geforderten "massiven Ausbau" in 4-jähriger Übergangszeit.

    • @Saskia Brehn:

      Mangelnde Lesekompetenz. Alter Klassiker: es wird gesagt, dass Verbote ausgesprochen werden sollen, es wird NICHT das Verbot von Autos gefordert. Ich frage mich bei Kommentaren wie dem Ihren immer ob Sie wirklich nicht fähig sind das Gelesene zu verstehen oder uns für dumm halten. In beiden fällen sollte Mensch lieber nicht kommentieren.



      Ob die Grünen oder Linke oder wer auch immer sich Pfründe sichern wollen hat nur marginal mit dem Thema des Artikels zu tun.



      Im Artikel steht ganz ganz deutlich, dass der Busverkehr ausgebaut werden soll. Weil das am schnellsten geht. Aus genau dem Grund steht da nichts von U-Bahn. Nebelkerzen. Warum nehmen Sie aber dann nicht den Ausbau der A100 für 225.000 Euro pro Meter (!) als Beispiel?

      • @Petros:

        Woher die Busfahrer kommen sollen fragt selbst die taz im Artikel und bekommt darauf keine Antwort.



        Die BVG sucht für die aktuelle Belastung schon händeringend nach Personal und findet Zudem: ein starker Ausbau des Busverkehrs heißt, dass da im Minutentakt 15 bis 20 Tonner-Gelenkbusse durch die Straßen jagen. Das ist für Kinder und Radfahrer kein bisschen weniger gefährlich als jetzt.



        Und wenn ichs recht im Kopf habe, macht der CO2-Ausstoß von Autos nur 20% der schädlichen Emissionen aus, der restliche Feinstaub entfällt auf Brems- und Reifenabrieb.



        Letzteres fällt bei Bussen auch an, wenn man die Dimensionen der Reifen und Bremsen bedenkt seh ich da wenig Verbesserung - zumal, womit sollen die Busse fahren?



        Diesel? Das wäre dann der Witz des Jahrhunderts.



        Oder hat Berlin bzw die Initiative schon tausend neue Wasserstoff oder Elektrobusse bestellt?



        Weil Busse sind keine Ladenhüter, da gibt's lange Wartelisten...



        Busse mögen für dünn besiedelte Außenstadtbezirke eine Lösung sein, für das Zentrum einer 4 Millionen Metropole sehe ich da Kapazitätsprobleme, drum haben Großstädte ja U- und S-Bahnen...

      • @Petros:

        Ihre semantische Auslegung des Artikels lässt zu wünschen übrig.

  • Warm nicht erst einmal nur ein positiv formuliertes Volksbegehren, dass die Anwerbung und vor allem eine bessere Bezahlung von Busfahrern fordert.

    Das hat zumindest eine Chance angenommen zu werden im Gegensatz zu einem Begehren das trotzig bereits die heute bestehenden Gründe für das Scheitern eines selbst angenommenen Begehrens ignoriert.

    • @Rudolf Fissner:

      Nö. Zur Rush-Hour stehen die Busse wegen der ganzen Autos im Stau.

      • @Genosse Luzifer:

        Genau. Und Sonntags regnets. Hat aber beides nichts mit der Einstellung von Busfahrern zu tun, wofür die staatlichen Stellen zuständig sind und wo Volksentscheide effektiv an wichtigen Schrauben drehen können.

    • @Rudolf Fissner:

      Tarifverträge kommen nicht per Volksentscheid zustande.

  • Das Experiment "Ottensen macht Platz" (HH) war ein Riesenerfolg, der lediglich an damals noch gültigen StVO..sowie dem Egoismus einiger Anwohner und Geschäftsleute scheiterte.



    Wohingegen, lt wissenschaftlicher Erhebung mindestens 2/3 der Anwohner sehr zufrieden waren.







    Die Ende des Jahres startende Neuauflage..jetzt unter dem Titel "Freiraum Ottensen", wird zwar mit einigen Reduktionen auskommen müssen, aber dafür Rechtssicher sein. Es wird sehr interessant werden, wie sich dies dann im einzelnen darstellt. Wobei ziemlich sicher sein dürfte, daß sowohl die Anwohner, wie auch die allermeisten Besucher die Befreiung.!! von einem großen Teil des Autoverkehrs als deutliche Verbesserung erleben werden.







    Und da sich in den meisten Köpfen in diesem Land bzgl. Autoverkehr (in Städten), vor allem *Flausen* befinden, also teilweise selbstschädigende, fast immer aber sehr irrationale Motive, braucht es ganz klar positive Beispiele von gelungener Umgestaltung urbaner Zentren. Echte Vorbilder eben.



    Weil vlt nur so erkennbar wird, wie schön und Menschen gerecht Städte auch hier zu Lande sein können.

    Bleibt also zu hoffen, daß man auch in Berlin die (neuen) Zeichen der Zeit erkennen wird.

    • @Wunderwelt:

      volle Zustimmung.



      Danke.

    • @Wunderwelt:

      Dieses Projekt hatte natürlich eine hohe Zustimmung. Das ist auch vollkommen klar. Denn es war so dass man dadurch vor seiner Wohnung ein quasi kein autoverkehr mehr hatte. Allerdings dürfen die Leute, die dort wohnen und einen stellplatz haben, weiterhin dort fahren. Ich glaube, das würde überall eine Zustimmung finden, wenn man vor der eigenen Wohnung kein autoverkehr mehr hat, selber aber fahren darf. Die Frage ist, wie das die anderen Leute finden, die woanders wohnen, und dort gerne fahren würden. Bzw wie die Frage beantwortet worden wäre, die man den Einwohnern in ottensen gestellt hätte, wie sie es finden, wenn sie woanders nicht mehr lang fahren dürften

  • "Aber klar, der ÖPNV-Ausbau ist eine große Baustelle."

    Nee, es ist DIE Baustelle. Und der Erfolg solcher Initiativen wäre sicher größer, wenn diese Frage mal ernsthaft in der Hauptsache angegangen und nicht nur als "flankierende Maßanhme" betrachtet würde. Und wenn man großen Ausbildungsprogrammen (dafür brauchts auch erstmal mal Kapazitäten) und besserem Verdienst spricht und bedenkt, dass die Stadt dann auch viel mehr Fahrzeuge benötigt, dann stellt sich natürlich auch die Frage der Finanzierung.



    Aus meiner Sicht wird dieses Thema viel zu randläufig diskutiert. Wenn man da weiterkäme, müsste man gar nicht so dünn rumeiern, um Begriffen wie Zwangsmaßnahmen zu entgehen.

  • Auf dem Blog Liberté, mobilité, urbanité der Agora Verkehrswende ist bereits 2021 zu lesen:



    "Autofreiheit erzählt keine neue Geschichte, bleibt verankert in einem Denkmuster, das sich am Auto orientiert. Die Diskussion über die autofreie Stadt läuft damit Gefahr, am Auto hängen zu bleiben.

    Der Hauptnutzen scheint tatsächlich in der Polarisierung zu liegen."

    Ring frei also. Schließlich ist Polarisierung genau das, was wir als Gesellschaft grad brauchen. Oder? ODER??

    In Niederlande & Dänemark wurden für die urbane Verkehrswende die VORTEILE FÜR AUTOFAHRER:INNEN ganz nach vorn gestellt.

    Die Verkehrswende begann dort mit sicheren Schulradwegen ("Als erstes haben wir die Schulen mit kindersicheren Radwegen miteinander verbunden."): Breite Unterstütrzung der Bevölkerung.

    Nach ca 20 Jahren Ausbau der Radwegenetze (ab Mitte 1970er bis 1980er) begannen die Städte ab ca 2000 mit dem Ausbau des ÖPNV.

    Ein Gesetz kann einen gesellschaftlichen Prozess NICHT ersetzen.

    • @Vorstadt-Strizzi:

      "Nach ca 20 Jahren Ausbau der Radwegenetze (ab Mitte 1970er bis 1980er) begannen die Städte ab ca 2000 mit dem Ausbau des ÖPNV.



      Ein Gesetz kann einen gesellschaftlichen Prozess NICHT ersetzen."



      In Deutschland wird grundsätzlich das Pferd von hinten aufgezäumt. Wir haben ja auch die Kraftwerke abgeschaltet bevor Ersatz geschaffen war...



      Warum einfach wenns auch kompliziert geht.

      • @Saskia Brehn:

        Bei uns wurden die Radwege in den 70er-80er Jahren rückgebaut. Aus Radwegen wurden Parkflächen, die Radfahrer mussten die Fußwege mitbenutzen.

      • @Saskia Brehn:

        "in Deutschland wird grundsätzlich das Pferd von hinten aufgezäumt. " - immer diese AFD Plattitüden.



        Und welche Kraftwerke genau wurden abgeschaltet die jetzt fehlen? Wo und wann in Deutschland gab es die letzten Jahre deswegen Engpässe in der Stromversorgung?



        Warum Argumente wenn auch Bauchgefühle geht.

        • @Petros:

          Es gab keine Engpässe, das habe ich nirgends behauptet. Wir importieren aber Atomstrom für teuer Geld seit der Abschaltung der eigenen Meiler und sind im Falle einer Dunkelflaute wie letzten Winter hilflos auf die Kapazitäten der Franzosen angewiesen.



          Wo da der wirtschaftliche oder finanzielle Vorteil liegen soll erschließt sich mir nicht.

          • @Saskia Brehn:

            Und das ist auch wieder AgD-Fake-News-Propaganda.



            Wann gab es eine Dunkelflaute?



            Und es ist nicht überwiegend Atomstrom, der importiert wird, sondern der Strommix des exportierenden Landes.



            "Dunkelflauten", wenn es sie überhaupt gibt, werden durch Reservekapazitäten (= im Moment Erdgas) überbrückt. Atomstrom ist für die Grundlast, Atomkraftwerke kann man nicht beleibig in der Leistung hoch- und runterfahren.

          • @Saskia Brehn:

            Und die Franzosen sind in heißen Sommern auf unserer Kapazitäten angewiesen. Das nennt man europäisches Stromnetz.

            • @MBG:

              Kleiner Fehler in dieser Rechnung, im Sommer müssen wir oft Strom verschenken oder gar Geld zahlen um ihn los zu werden, im Winter kostet uns der französische Atomstrom teuer Geld...



              Das ist doppelt unausgegoren.

    • @Vorstadt-Strizzi:

      Den Eindruck der Polarisierung hatte ich auch beim Durchlesen des Interviews. Er ist durchsetzt mit einem trotzigen Unterton, der selbst die bestehenden Gründe für die viel zu langsame Verkehrswende trotzig ignoriert.

      Berlin hat 1.899.441tägliche Pendlerbewegungen ( pendleratlas.de/berlin/ ). Da sollte man schon ein mit Sicherheit funktionierendes Konzept haben, dass nach den geplanten 4 Jahren auch steht. Rechthaberei ist da ein schlechter Berater.

  • Merkwürdig finde ich, dass man das in ein Gesetz reinschreiben muss, dass irgendwas besser ist. Wenn das besser ist, warum merken die Leute das nicht? Kann ja nur sein, dass sie es noch nie ausprobiert haben. Dann könnte man ja z.b diese besseren Alternativen einmal kostenlos anbieten, zum Beispiel indem man eine Woche lang die straßen für Autos sperrt

    • @Horst Sörens:

      Die Autofahrten in Berlin HABEN bereits abgenommen. Die Zahl der Wege, die innerhalb Berlins mit dem Auto erledigt werden, hat um 22% abgenommen. Immer mehr Wege werden in der Innenstadt zu Fuss erledigt. In Köpenick ist die Dichte der Lastenfahrräder besonders hoch, wie ich letzte Woche selbst feststellen durfte. Leider sind die Fahrradwege so schmal, dass die anderen Fahrradfahrer gerne mal auf den Bürgersteig ausweichen. Aber dieses Problem wäre ja lösbar.



      Die Zahl der Wege, die mit dem ÖPNV zurückgelegt werden, wächst in Berlin auch.



      Trotzdem will die Verkehrspolitik von Frau Jarasch nicht wirklich eine Mehrheit der Berliner zurück. Ehrlich nicht.

      Der langen Rede kurzer Sinn: Die Leute sind durchaus gewillt, das Auto stehen zu lassen, wenn man ihnen eine Möglichkeit dazu gibt und ihnen die Wahl lässt, wo, wann und wofür sie welches Verkehrsmittel benutzen.

      Jeder hat andere Bedürfnisse, zu unterschiedlichen Zeiten. Und wenn alle Wege, die jetzt noch mit dem Auto gemacht werden, auch noch im ÖPNV landen würden, wäre der am Ende.

      Nein, Verbote sind das, was wir garantiert NICHT brauchen. Mehr E-Fahrzeuge u. bessere Infrastruktur für Radfahrer UND Fussgänger schon.

    • @Horst Sörens:

      Das zu tun, vorbereitet, wäre eine Idee.



      In anderen Orten heißt das für eine so wiederbelebte Gegend: Tag des Guten Lebens.

  • "Dann nennen wir es Begrenzung des Autoverkehrs mit nicht freiwilligen Mitteln."

    Was seit Jahrzehnten Fakt ist dass alle anderen Fortbewegungsarten, Rad, Öffis und Fußgehen dem Autoverkehr geopfert wurden und das muss sich endlich einmal ändern. Erst wenn sich in einer Stadt alle sicher fühlen von A nach mit dem Rad zu fahren haben wir eine Mobilitätsfreiheit erreicht.

    Wo London erwähnt wurde, da ging vor ein paar Tagen der tube Streik zu Ende. Die Fahrradinfrastruktur, die sich enorm verbessert hat in den letzten 10 Jahren, war gut genug um bis auf an wenigen Stelle ein zügiges Radfahren zu ermöglichen. Vor 20 Jahren hätte die Menschen sich ins Auto setzen müssen, wenn denn vorhanden, und wären einen Blechstau gefahren. www.youtube.com/watch?v=53OAx5hKxbQ



    40% mehr Radfahren, 70% mehr Ausleihen bei den Radverleiher und auch 44% mehr Radunfälle zeigen das Ausmaß www.standard.co.uk...vice-b1247537.html

    • @Thomas Koll:

      Danke.

  • Mich hätten ein paar zusätzliche Fragen zur Umsetzung interessiert.



    - Wie groß soll die Behörde(?) werden, welche die Überwachung der 12 Freifahrten kontrolliert? Bürokratiemonster!?



    - Wie soll die Kontrolle überhaupt stattfinden? Verdachtunabhängiges, komplettes Screening aller Autofahrer:innen? Bewegungsprofile!?



    - Wie schnell können Ausnahmeregelungen ausgesprochen werden? Heute den Fuß gebrochen, morgen aufs Auto angewiesen.



    - Wer fällt alles (nicht?) unter die Ausnahmeregeln? Übergewichtige? Ü70?



    Und statt Privat-PKW gibt es dann mehr Carsharing, weil Fahrten zum Baumarkt oder zum Schrebergarten alleine logistisch mit Rad oder ÖPNV nicht machbar sind. Eines von unzähligen Beispielen.

    • @Mopsfidel:

      "Wie groß soll die Behörde(?) werden, welche die Überwachung der 12 Freifahrten kontrolliert? Bürokratiemonster!?"



      Diese Frage stellte ich mir auch. Am effizientesten wäre es wohl Mautbrücken wie auf Autobahnen an allen Zufahrtsstraßen des Rings zu installieren, die dann per Video die Nummernschilder lesen...



      Kostenpunkt: 12 Fantastilliarden bei den unzähligen Straßen...



      Wobei das freilich nicht die Fahrten mit Autos ausschließlich innerhalb des Rings überwacht.

  • "60 Prozent der Verkehrsflächen in der Stadt werden dem Auto eingeräumt, obwohl nur 14 Prozent der Wege innerhalb des S-Bahn-Rings mit dem Pkw zurückgelegt werden."

    Daran wird die autofreie Innenstadt aber nichts ändern, weil die Straßen wegen der "Ausnahmefahrten" von Polizei, Feuerwehr, Taxi, Lastenverkehr usw. ja trotzdem bleiben auch befahrbar bleiben müssen. Man kann sie vielleicht temorär mit Poller absperren, einen Park wird man aus einer Straße nicht machen können.

    • @Morrad Mo:

      Es macht einen Unterschied, ob eine Straße befahrbar ist oder ob sie auf zwei Spuren dauerhaft von Pkw befahren wird. Ich empfehle, sich mal eine Stadt anzuschauen.

    • @Morrad Mo:

      Klar kann man einen "Park" draus machen.



      Wurde in Barcelona, Paris und Kopenhagen (um nur einige zu nennen) erfolgreich gezeigt.

    • @Morrad Mo:

      muß mich selber korrigieren:



      Kaiserdamm in Berlin: 4 Fahrspuren in jede Richtung + je 1 Parkspur. Also insgesamt 10 Spuren + der Mittelstreifen für Autos. Und Radweg auf dem engen Bürgersteig.

    • @Morrad Mo:

      fahren Sie mal doch mal den Kaiserdamm in Berlin lang: 3 Fahrspuren in jede Richtung. Eine 4 Spur pro Seite für Parkplätze. Und der Mittelstreifen durchgehend als Parklplatz. Also 8 Autospuren + breiter Mittelstreifenparkplatz. Und dann raten Sie mal wo der Fahrradweg lang führt: auf dem Bürgersteig schlängelt er sich um Bäume, Bushaltestellen und Baustellen.



      Vielleicht verstehen Sie ja dann was alles möglich wäre und wie falsch und menschenfeindlich es jetzt läuft.

    • @Morrad Mo:

      Zweispurige Straßen könnten auf eine reduziert und einspurige Straßen besser mit dem Fahrrad befahren werden, ohne dafür neue Radwege anlegen zu müssen, was mehr Platz für Fußgänger übrig lässt.



      Reine Autostraßen werden jedenfalls keine mehr gebraucht werden.

      • @Herma Huhn:

        Bei den ganzen Ausnahmeregelungen?



        Eher unwahrscheinlich.

      • @Herma Huhn:

        Es gibt keinen besseren und sicheren Platz für Radfahrer als eine zweispurige Straße. Man wird gesehen und man kann sicher überholt werden - und überholen. Radwege braucht kein Mensch.

        • @KeineHastUndHetze:

          "Man KANN sicher überholt werden..."



          Ich habe eher die Erfahrung, man KÖNNTE sicher überholt werden.

  • Der volksentscheid könnte ausgehen wie der zur Enteignung der Immobilienhaie: er kommt durch und die cdU- halt nein: sPD-Giffey interessiert sich nicht dafür. Was für einen Sinn hat ein Volksentscheid, wenn die PolitikerInnen sich nicht dran halten müssen?

    • @Jalella:

      "Was für einen Sinn hat ein Volksentscheid, wenn die PolitikerInnen sich nicht dran halten müssen?"



      Diese Tatsache ermöglicht der Politik dringend benötigte Freiräume bei der Langzeitgestaltung von politischen Grundlinien.



      In Deutschland wählt zum Beispiel seit 2 Perioden eine klare Mehrheit gegen Migration. Trotzdem wird sie nicht sofort verboten, weil Deutschland die letzten 80 Jahre ein offenes Land war und von Migration stark profitiert hat. Im selben Maße hat es auch vom Auto und dem Individualverkehr profitiert in dieser Zeit.



      Wenn Volksentscheide verbindlich und sofort 1 zu 1 umzusetzen wären, würde das den kurzweiligen Launen der Bevölkerung Tür und Tor öffnen und Politik als ganzes deutlich unberechenbarer und somit volatiler machen.

      • @Saskia Brehn:

        welche Mehrheit meinen Sie?



        Die AFD Nazis sind - auch wenn Sie es vielleicht so sehen - noch lange nicht in der Mehrheit.

        • @Petros:

          Nein, die AfD ist nicht in der Mehrheit.



          Aber die CDU will auch klare Grenzen. Die SPD gerierte sich in Form von Olaf Scholz als Abschiebekanzler. Die Grünen trugen Außenlager an den EU Außengrenzen und Abschiebungen nach Afghanistan mit...



          Zusammen vereinen diese Parteien über 80% der Wähler.



          Außer Die Linken sehen und sprechen alle Parteien mehr oder weniger kritisch über Migration und Umfragen in der Bevölkerung benennen Migration stets als das drängenste Thema.



          Das SPD und Grüne nicht geschlossen migrationskritisch sind ist mir völlig klar, dennoch lässt sich aus diesem Gesamtbild der Parteien und Umfragen eine klare migrationskritische Mehrheit aktuell ableiten. Oder lesen Sie die Taten und Ergebnisse anders?

        • @Petros:

          Was das Wählen gegen Migration angeht, können Sie die Wähler der Union getrost zu den Wählern der AfD dazuzählen.

          Wäre dem nicht so, hätte Herr Merz die "Wende" in der Migrationspolitik nicht so hochgezogen, wie er das getan hat.

  • Abgesehen davon, wie kontrolliert werden soll, dass nur 12 mal im Jahr in die Innenstadt gefahren werden darf (eventuell eine eigene Behörde mit einer Riesendatenbank und Videoüberwachung der ganzen Innenstadt?), könnte man bei folgender Aussage auch von von Diskriminierung sprechen: "Ausnahmen vom Autoverbot soll es für Menschen mit Behinderung, für Busse, Polizei, Rettungsdienst, Feuerwehr, Müllabfuhr, Taxen, Wirtschafts- und Lieferverkehr sowie für „von Diskriminierung betroffene Personen“ geben."



    Für ÖPNV, Rettungsdienst, Polizei etc... klar, die müssen fahren, allerdings für Lieferverkehr gilt dies schon weniger, wenn ich an die ganzen Paketzusteller denke.



    Aber wer diskriminiert wird darf auch fahren. Wer legt fest, wer diskriminiert wird, wieder eine eigene Behörde und bekommt man dann einen eigenen Diskriminiertenausweis? Aber wird jemand dann nicht automatisch diesen Leuten gegenüber diskriminiert, wenn man nicht fahren darf und darf dann gerade deswegen fahren?

    • @Offebacher:

      In § 13 Absatz 2 Nr. 2 des Gesetzentwurfs steht, dass ein Härtefall, der eine Ausnahmeerlaubnis begründen kann, vorliegt, "wenn ohne die Nutzung eines Kraftfahrzeugs den spezifischen Schutz- und Sicherheitsbedürfnissen insbesondere zu Nachtzeiten einer von Diskriminierung



      betroffenen Person im öffentlichen Raum nicht entsprochen werden kann."



      In der Gesetzesbegründung steht dazu: "Nach Nummer 2 kann ein Härtefall regelmäßig auch bei einer Person vorliegen, die wesentlich mehr als die Allgemeinheit durch Angriffe auf Leib oder Leben gefährdet ist. Dies gilt



      insbesondere, wenn eine Person, die einer Gruppe angehört, die von Diskriminierung betroffen ist, nachts Wege zurücklegen muss und aufgrund tatsächlicher Umstände die berechtigte Erwartung besteht, dass sie dabei einer erhöhten Gefahr von Angriffen aufgrund von



      gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit ausgesetzt sein kann. Ein spezifisches Sicherheitsbedürfnis kann sich auch durch eine Traumatisierung ergeben, die durch eine



      qualifizierte ärztliche Bescheinigung glaubhaft zu machen ist." Dann muss z. B. eine durch eine Vergewaltigung traumatisierte Frau zum Psychiater, um dem das für die Bescheinigung alles zu erzählen.

    • @Offebacher:

      Ja, diese ganzen Kompromisse machen das Ganze wieder zum zahnlosen Bürokratiemonster.



      Weg mit dem ganzen Geraffel. Autofrei heißt auto*frei*.

    • @Offebacher:

      Auf der Homepage steht 12 Freifahrten pro Person, heißt: 4 köpfige Familie hat 48 Freifahrten im Jahr. Steht da so explizit.



      Der Single ist damit der Gelackmeierte und muss sich jeden Monat entscheiden, ob er nun seine eine Fahrt zu Ikea, zum Supermarkt oder an den Wannsee ausgeben will, während eine Familie mit 5 Kindern 2x wöchentlich durch Berlin cruisen kann und somit Baden, Schlittenfahrt, Einkauf und sonstige Fahrten locker mit dem eigenen Auto abspulen kann...



      Wie das gerechter sein soll bleibt das Geheimnis der Initiatoren.



      Eine Maut wäre da in jedem Fall gerechter. Man kann sie ja staffeln nach Einkommen, Finnland und Schweden machen da seit langem bei Verkehrsverstößen völlig problemlos. Aber es geht der Initiative nicht um Gerechtigkeit sondern ums Verbot.

    • @Offebacher:

      Abgesehen davon, dass ich Ihre Bedenken teile: Das Wort Diskriminierung sollten sie noch einmal lernen.



      Es geht dabei um Personen, die sich aufgrund von Diskriminierung nicht in den Bus trauen.



      Das ist natürlich rechtlich genauso wenig durchsetzbar, wie die 12 Fahrten, aber ziehen Sie mit Ihrer Kritik bitte nicht die Probleme diskriminierter Personen in den Dreck. Wenn es um den Gesetzesvorschlag geht, dann bleiben Sie doch auch bei dem Gesetzesvorschlag.

      • @Herma Huhn:

        Also finden Sie diesen Gesetzesvorschlag nun gut oder schlecht?

      • @Herma Huhn:

        Hallo Frau Huhn, ich freue mich immer, wenn ein Kommentar von mir rekommentiert wird, denn dann wurde er gelesen und nicht nur überlesen, deswegen erst einmal ein Dankeschön dafür.



        Inhaltlich verstehe ich ihren Rekommentar nicht, ich habe nur den Originaltext aus dem Artikel zitiert, da steht folgendes



        "Das Gesetz



        Ausnahmen vom Autoverbot soll es für Menschen mit Behinderung, für Busse, Polizei, Rettungsdienst, Feuerwehr, Müllabfuhr, Taxen, Wirtschafts- und Lieferverkehr sowie für „von Diskriminierung betroffene Personen“ geben."



        Und hier stellt sich mir halt die Frage, wer diese von Diskriminierung betroffenen Personen sind bzw. sein sollen, wie dies festgestellt und anschließend auch dokumentiert wird - bei einer Fahrzeugkontrolle muss schließlich die Diskriminierung nachgewiesen werden.



        Ich habe nirgendwo im Artikel gelesen, dass dies Personen betrifft, die sich aufgrund von Diskriminierung nicht in den Bus (Straßenbahn etc...) trauen. Wobei ich mich frage, wie dies objektiv festgestellt werden soll, Sicherheit im ÖPNV ist oft auch ein subjektives Gefühl.

      • @Herma Huhn:

        Das hat mit "in den Dreck ziehen" nichts zu tun, sondern der Punkt steht im Artikel unter "Gesetzesvorschlag"



        und wäre, wenn es so kommen würde, ein reales Problem. Selbst wenn es keinen individuellen Diskriminierungsnachweis bedürfte, sondern ganze Gruppen (Frauen, bes. erkennbar Frauen von nicht-christlichen Religionen, überhaupt Angehörige von verschiedenen Religionen, Angehörige bestimmter Gender - kurz, fast alle ausser die meisten cis-Männer) individuelle Autos fahren dürften, dann würde die Stimmung sehr schnell und grundlegend kippen.



        Alternativ wäre nur ein individueller, quasi öffentlicher Nachweis der Diskriminierung, was aber wiederum keiner möchte.

      • @Herma Huhn:

        Wer legt fest, ob sich jemand nicht in den Bus traut, weil er diskriminiert wird?

  • Gläser bleibt ruhig und argumentativ. Den Umbau ausgerechnet in Deutschlands größter Stadt zu beginnen wäre interessant. Wie rasch können Jahrzehnte von Fehlentwicklung zurückgedreht werden?



    Das ist ein Entzug, und ein harter. Strukturen haben sich seitdem deformiert, Menschen zogen subventioniert von der Arbeit weg, etc.



    Doch würden Kinder wieder auf der Straße spielen können, würde die Luft schlagartig besser (mensch erinnere sich noch an die Covid-Pause, wo sogar die Sonne anders schien in Städten, es mal leise war?).



    So wie Wegner ideologisch fürs Auto agiert, bereitet er sogar den Boden für mehr Stimmen als gedacht für eine progressivere Verkeherspolitik für Menschen. Ob das jedoch reicht, ist ein anderes Thema. Wir werden's sehen.

  • Schade. Mit dem "Nein" in der ersten Frage, ob sie Autos hasse, hat sie ihr Potential verspielt.

    Trotzdem viel Glück ihren militanteren Mitstreitern.

    • @Troll Eulenspiegel:

      Können Sie das erklären? Warum sie ihr Potential verspielt hat?

      • @Petros:

        Viele Faktoren.

        Ich begrüße die bissige Art, welche sich gegen Ende des Gesprächs intensiviert. So beweist jemand die Dringlichkeit, und dass er/sie es ernst meint.

        Aber wenn kein Hass von Anfang an vorhanden ist, und zwar gegen die Fortbewegungsart und NICHT gegen den Menschen, der das Auto benutzt, dann ist das ein Gegensatz zum vorigen Absatz: Kein Biss, lässt Türen offen für Kompromisse, nur damit ich befürchten muss, in 20 Jahren sehen wie sie als eine reguläre Grüne. Glaubwürdigkeit leidet so, ich würde wertvolle Lebensjahre voller Unterstützung verschwenden wenn sich hinterher herauskristallisiert, dass sie Realo wird, und eine echte Alternative zu einer ökologischen Transformation fehlt weiterhin.

    • @Troll Eulenspiegel:

      Und Hass hilft genau wie weiter?

  • Vor hundert Jahren war man der Meinung, Kraftfahrzeuge und Fernsprecher könnten sich nicht durchsetzen. Dazu müssten alle Männer als Fahrer arbeiten und alle Frauen in der Vermittlung.



    Dass jemand der in der City wohnt auch mal ins Grüne fahren will, kommt der Guten gar nicht in den Sinn. Warum zieht sie nicht aufs Land?

    • @KeineHastUndHetze:

      Heute ist man der Meinung, Städte seien dazu da, um Pkw hindurch zu leiten. Und das 90 Jahre nach Eröffnung der ersten Autobahnen.

    • @KeineHastUndHetze:

      Keine Ahnung wo Sie wohnen. Aber scheinbar nicht in Berlin. Ich wohne mitten in Berlin und bin in jeder Richtung in 30 - 50 Minuten mit der S-Bahn im Grünen. Und wenn ich das Fahrrad mitnehme kann ich das Grüne auch genießen und nicht nur durch eine Windschutzscheibe betrachten.



      Und warum soll sie aufs Land ziehen - nur weil sie die Stadt lebenswerter für Menschen machen möchte? Komische Logik.

    • @KeineHastUndHetze:

      Ja klar. Bei den vielen Autos in der Stadt, kriegen deren Bewohner:innen wohl des öfteren mal Sehnsucht aufs ruhigere Kand zu fahren..auch wegen der guten Luft und so..







      Der Trend läuft ja auch schon seit Jahrzehnten: wg. zuvieler Autos ziehen Leute aufs Land..aber dann brauchen sie natürlich ein Auto, um auch noch was vom Stadtleben zu haben. Also fahren dann noch mehr Autos in der Stadt..weswegen dann noch mehr Leute lieber aufs Land ziehen wollen..usw..usw..(ein ziemlich neurotisches Schema das)..







      Also vlt mal ein bißchen den Mut haben groß zu denken: Wäre die Autodichte in Städten auf das notwendige Minimum reduziert.. Vlt wären dann ja Städte die ruhige aber viel interessantere Alternative zum Land.. Wozu dann noch aus der Stadt raus müssen..??







      (P.S. ihre Frage "warum zieht sie nicht aufs Land".. also das ist soo typisch *Autofahrerdenke*..weil da sind eben immer die anderen Schuld (am Stau oder was auch immer). Denn daß Autos spalten liegt primär daran, daß Autofahrende es aktiv vorziehen sich mit ihren Vehikeln von der Allgemeinheit abzu-spalten..erst so wird dann der berühmte Schuh daraus).

    • @KeineHastUndHetze:

      Was machen die Leute in der City denn jetzt, wenn sie mal ins Grüne wollen? Die meisten, die dort wohnen haben jetzt schon kein eigenes Auto.



      Und warum soll die Aktivistin aufs Land ziehen, wenn es die anderen sind, die mal ins Grüne wollen?

      • @Herma Huhn:

        "Was machen die Leute in der City denn jetzt, wenn sie mal ins Grüne wollen? Die meisten, die dort wohnen haben jetzt schon kein eigenes Auto."

        Steile Aussage. Dazu haben Sie sicher irgendeinen Beleg?

        • @Tom Tailor:

          Zitat: "Eine Untersuchung von 2025, die auf Daten des Bundesverbandes Carsharing basiert, stellt fest, dass im Berliner S-Bahn-Ring 52 % der Haushalte keinen eigenen Pkw besitzen. "

          52% = Mehrheit, bitteschön.



          G.i.d.f.!

          • @sociajizzm:

            Wenn Sie eine 52 Prozent Mehrheit als "die Meisten" interpretieren, haben Sie zweifelsohne recht :D

            • @Tom Tailor:

              Klingt sehr ironisch.



              52% sind auch die Mehrheit in einer Demokratie. Der Demokratiefeind, der wenigstens lachen kann, wird auch hier Ironie anwenden.

          • @sociajizzm:

            Die Mehrzahl der Haushalte heißt noch lange nicht die Mehrzahl der Bürger. Im inneren S-Bahnring gibt es fast 60% Haushalte mit nur einer Person. Der Mehrheit der Haushalte ist dort deshalb ungleich der Mehrheit der Bürger.

        • @Tom Tailor:

          Das wäre aber begrüßenswert, denn dann könnte man alle anwohnerparkzonen abschaffen. Das wäre sowieso der erste Schritt den ich als Politiker fordern würde: wenn jemand in der Stadt wohnt, dann kann er Bahn fahren. Der öffentliche Nahverkehr ist in der Stadt exzellent. Leute von außerhalb sind teilweise auf das Auto angewiesen.

          • @Horst Sörens:

            Die Frage ist: wie definiert man den Begriff "in der Stadt"?



            Die City mit Fußgängerzone? Oder mit einem Radius von x Kilometern drum herum? Oder das Gesamtgebiet was als "Stadt" ausgewiesen ist und wo die Ortstafel anfängt?