+++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Iranischer General bei Angriff getötet

Das israelische Militär hat seinen Einsatz im Al-Schifa-Krankenhaus in Gaza beendet. Bei einer Explosion in Damaskus ist ein iranischer General getötet worden.

Ein zerstörter Teil des Krankenhauses Al-Schifa im Gazastreifen

Die israelische Armee hatte am 18. März einen Großeinsatz im Al-Schifa-Krankenhaus gestartet Foto: Dawoud Abu Alkas/reuters

Kommandeur der Revolutionsgarden bei Angriff getötet

Bei dem israelischen Angriff auf ein Nebengebäude der iranischen Botschaft in der syrischen Hauptstadt Damaskus ist laut dem iranischen Staatsfernsehen ein Kommandeur der Revolutionsgarden getötet worden. Brigadegeneral Mohammed Resa Sahedi, „einer der führenden Kommandeure der Al-Kuds-Brigaden“, sei bei „einer Attacke von Kämpfern des zionistischen Regimes auf das Konsulatsgebäude“ des Iran in Damaskus „als Märtyrer gestorben“, berichtete das iranische Staatsfernsehen am Montag. Die Al-Kuds-Brigaden sind für Auslandseinsätze der islamischen Revolutionsgarden zuständig. (afp)

Hamas zufolge Dutzende Leichen und immense Sachschäden am Krankenhaus

Die israelische Armee hat eigenen Angaben zufolge ihren zweiwöchigen Einsatz im Al-Schifa-Krankenhaus und in dessen Umfeld im Gazastreifen beendet und ihre Truppen von dort abgezogen. Die Armeeeinheiten hätten „ihre präzise operative Tätigkeit im Bereich des Schifa-Krankenhauses beendet und das Gebiet des Krankenhauses verlassen“, erklärte die Armee am Montag. Bei „Zusammenstößen“ in dem Klinik-Komplex seien „Terroristen getötet“ worden. Zuvor hatte ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP, der sich in der Nähe der Klinik aufhielt, beobachtet, wie Panzer und Fahrzeuge das Gelände verließen.

Auch das von der islamistischen Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium im Gazastreifen erklärte, Israel habe Panzer und Fahrzeuge abgezogen. Es seien Dutzende Leichen im und am Al-Schifa-Krankenhaus gefunden worden. Es gebe sehr große Sachschäden. Ein Arzt sagte AFP, mehr als 20 Leichen seien geborgen worden. Manche von ihnen seien von abziehenden Fahrzeugen überrollt worden.

Die israelische Armee hatte am 18. März einen Großeinsatz im Al-Schifa-Krankenhaus im Norden des Gazastreifens gestartet, der größten Klinik des Küstengebiets. Der Einsatz richtete sich nach israelischen Angaben gegen ranghohe Hamas-Mitglieder in dem Komplex in der Stadt Gaza, es seien in dem Gebiet „etwa 200 Terroristen eliminiert“ worden.

Dazu veröffentliche Aufnahmen zeigten demnach in dem Krankenhaus-Komplex Geld und sichergestellte Waffen, die von der Hamas und der militanten Palästinensergruppe Islamischer Dschihad verwendet worden seien. Israel wirft der Hamas vor, auf dem Gelände der Klinik ein Kommandozentrum errichtet zu haben. Die US-Regierung hatte sich dieser Einschätzung im November angeschlossen.

Israel beschuldigt die Hamas, Zivilisten als menschliche Schutzschilde und zivile Einrichtungen wie Krankenhäuser und Schulen für ihre Infrastruktur zu nutzen, unter anderem als Kommandozentralen und Waffenlager. Die Hamas streitet das ab. Die israelischen Streitkräfte hatten bereits im November einen Einsatz in der Al-Schifa-Klinik ausgeführt und damit internationale Kritik hervorgerufen. (afp)

600 israelische Soldaten seit Beginn des Krieges gegen die Hamas getötet

Seit Beginn des Krieges gegen die radikalislamische Hamas im Gazastreifen sind nach israelischen Angaben insgesamt 600 israelische Soldaten getötet worden. Ein Sprecher der israelischen Armee gab am Montag den Tod des 20-jährigen Nadav Cohen aus Haifa bekannt – womit sich die Zahl der seit Kriegsbeginn am 7. Oktober in Israel und den palästinensischen Gebieten getöteten Soldaten auf 600 erhöhte. Die von der israelischen Armee auf ihrer Webseite veröffentlichte Liste umfasst Soldaten und Reservisten.

Wie eine Zählung der Nachrichtenagentur AFP anhand israelischer Angaben ergab, wurden mindestens 256 der 600 Soldaten im Gazastreifen getötet. Mehr als die Hälfte der 600 Soldaten waren demnach bei dem beispiellosen Großangriff der Hamas auf Israel ums Leben gekommen.

Weitere Soldaten wurden bei bewaffneten Auseinandersetzungen im besetzten Westjordanland oder an der Grenze zum Libanon getötet, wo es seit dem 7. Oktober fast täglich zu Feuergefechten zwischen Israel und der mit der Hamas verbündeten pro-iranischen Hisbollah-Miliz kommt. Nach Angaben der israelischen Armee wurden zudem seit Beginn ihres Bodeneinsatzes im Gazastreifen mehr als 1.523 Soldaten verletzt. (afp)

Proteste gegen Israels Regierung in Jerusalem

Zehntausende Menschen haben am Sonntagabend in Jerusalem gegen die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu demonstriert. Die Teilnehmer forderten den Rücktritt des rechtskonservativen Politikers sowie sofortige Neuwahlen. Laut israelischen Medien handelte es sich um den größten Protest gegen die Regierung seit Ausbruch des Krieges zwischen Israel und der islamistischen Terrororganisation Hamas Anfang Oktober.

Die Regierungsgegner haben ein Protestcamp mit rund hundert Zelten errichtet, das nach Angaben der Demonstranten in den kommenden vier Tagen weiter wachsen soll. An den Aktionen sind verschiedene israelische Gruppen beteiligt, darunter Teile der Protestbewegung, die im letzten Jahr Massenproteste gegen die Justiz-Reformen organisiert hatten.

Unter den Demonstranten, die sich vor dem israelischen Parlament versammelten, waren zahlreiche Angehörige der noch immer im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln. Die Teilnehmer forderten eine Wiederaufnahme der Verhandlungen mit der radikalislamischen Hamas und eine sofortige Freilassung der Geiseln. Die letzten Gespräche zwischen der israelischen Regierung und der Hamas waren vor etwa einer Woche gescheitert. (epd)

Israels Armee meldet Tötung eines Hisbollah-Chefs bei Angriff im Libanon

Israels Militär hat eigenen Angaben zufolge bei einem Luftangriff einen hochrangigen Kommandeur der Hisbollah-Miliz im Libanon getötet. Ein Flugzeug der Luftwaffe habe ein Fahrzeug in der südlibanesischen Region Kunin getroffen, „in dem sich Ismail Al-Sin befand“, der „eliminiert“ worden sei, erklärte die Armee am Sonntag. Al-Sin sei „Kommandeur der Panzerabwehrraketeneinheit“ der Hisbollah gewesen, die „für Dutzende von Angriffen“ gegen Israel verantwortlich sei. Die Hisbollah bestätigte den Tod von Al-Sin in einer Erklärung.

Aus libanesischen Militärkreisen war zuvor ein Angriff auf ein Auto in Kunin mit einem Toten gemeldet worden. Der Ort liegt rund zehn Kilometer von der Grenze zu Israel entfernt.

Seit dem Beginn des Krieges zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas am 7. Oktober kommt es im Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon fast täglich zu Gefechten zwischen israelischen Soldaten und Kämpfern der vom Iran unterstützten libanesischen Hisbollah. Die mit der Hamas verbündete Miliz will ihre Angriffe auf Israel nach eigenen Angaben erst einstellen, wenn es eine Waffenruhe im Gazastreifen gibt. (afp)

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.