Antiasiatische Diskriminierung: Rassismuswelle in der Pandemie

Die Diskriminierung von asiatisch gelesenen Menschen nahm laut einer Studie während der Coronakrise stark zu. Je­de*r zehnte Betroffene erfuhr Gewalt.

Zwei Japaner:innen mit Mundschutzmasken verlassenen den Potsdamer Platz mit Einkäufen.

Nach Corona mehr von Rassismus betroffen: asiatisch gelesene Menschen Foto: Karsten Thielker

BERLIN taz | Über vier Jahre ist es her, dass die Coronapandemie in Deutschland ankam und das öffentliche Leben zum Erliegen brachte. Menschen mit asiatischem Migrationshintergrund wurden nicht nur vom Virus, sondern bald auch von einer Rassismus-Welle getroffen.

Wie groß das Ausmaß der Übergriffe im ersten Pandemiejahr war, verdeutlicht jetzt eine neue Studie des Nationalen Rassismusmonitors und des Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM). Über die Hälfte der „asiatisch gelesenen“ Menschen machte demnach Diskriminierungserfahrungen, zehn Prozent der Betroffenen erfuhren dabei körperliche Gewalt.

Für die Untersuchung wurden im Herbst 2020 insgesamt 700 Personen befragt, hundert von ihnen wurden außerdem ausgewählt, um für einen begrenzten Zeitraum Tagebuch über ihre Erfahrungen zu schreiben. Diese Aufzeichnungen wurden für die Studie ebenfalls ausgewertet.

Ein Großteil der Betroffenen erlebte abwertende Blicke oder abwehrende Gesten, über die Hälfte erfuhr auch konkrete Beleidigungen oder andere verbale Diskriminierung. Dies geschah meist in der Öffentlichkeit, etwa in Bussen und Bahnen sowie in Geschäften. 20 Prozent der berichteten Diskriminierungsvorfälle ereigneten sich im Internet.

Die erlebte Diskriminierung verstärkte bei den Befragten ihr Engagement gegen Rassismus. Schon vor der Pandemie waren etwa 13 Prozent von ihnen in antirassistischen Organisationen aktiv. Mit der Pandemie nahmen weitere 5 Prozent dieses Engagement auf.

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