Pandababy im Zoo von Tokio gestorben: Shin Shin trauert um ihr Junges

Es wurde nur sechs Tage alt: Im Zoo von Tokio ist ein noch namenloses Panda-Junges an einer Lungenentzündung gestorben. In Japan wurde der Todesfall zum Nachrichtenaufmacher.

Da war noch alles gut. Mutter Shin Shin mit ihrem Nachwuchs (unten in der Bildmitte). Bild: dapd

TOKIO dapd | Bereits am sechsten Tag seines Lebens ist ein Panda-Junges im Zoo von Tokio am Mittwoch gestorben. Die Geburt hatte in Japan große Freude ausgelöst - es war die erste eines Pandas in einem Tierpark des Landes seit 24 Jahren. Entsprechend groß war nun die Trauer. „Es ist so plötzlich passiert, und es ist so schade“, sagte der Tierpfleger Yutaka Fukuda unter Tränen in einer im Fernsehen übertragenen Pressekonferenz.

Der kleine Panda sei am Morgen leblos auf der Brust seiner Mutter Shin Shin liegend entdeckt worden, teilte der Ueno-Zoo mit. Eine Stunde später sei er tot gewesen. Trotz einer Herzmassage sei das männliche, noch namenlose Tier nicht zu retten gewesen.

Als Todesursache wurde eine Lungenentzündung angegeben. Beim Säugen sei versehentlich etwas Milch in die Luftröhre des kleinen Pandas geraten, hieß es. Bei einer Autopsie seien Spuren von Milch in den Bronchen gefunden worden. Nach drei Tagen in einem Brutkasten war das Jungtier erst am Dienstag wieder zur Mutter gelassen worden. „Sie haben die Nacht friedlich verbracht und dem Baby ging es noch am Morgen gut“, sagte Fukuda.

Die Mutter Shin Shin war kurz vor dem verheerenden Tsunami im vergangenen Jahr von China nach Japan gebracht worden. In den Medien war bereits vor der ersten Panda-Geburt in einem japanischen Zoo seit 24 Jahren ausführlich berichtet worden. Der Tod des Jungen war am Mittwochnachmittag in vielen Nachrichtensendungen das Hauptthema. Der Tierpark wollte nach eigenen Angaben ein Gelände errichten, auf dem Besucher Blumen niederlegen und für den toten Panda beten können.

Der Neuzugang des Tokioter Zoos war auf natürlichem Wege gezeugt worden. Die Zucht von Pandas in Gefangenschaft gilt als äußerst schwierig und wird üblicherweise durch künstliche Befruchtung betrieben. Weniger als die Hälfte der neugeborenen Pandas überlebten länger als eine Woche, sagte Fukuda unter Berufung auf chinesische Experten.

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