Kommentar Metropolregion Hamburg: Wortblasen statt Weitblick

Die derzeitige Debatte über die Fortentwicklung der Metropolregion Hamburg bewegt sich auf dem schmalen Grat zwischen nordeuropäischem Weitblick und provinzieller Gartenzwergidylle. Der Konflikt ist sinnfrei.

Da droht mal wieder das große Ganze an seinen inneren Fliehkräften zu scheitern. Kooperation, Teamwork, Arbeitsteilung, Verschlankung? Ja klar. Innovation, Think Tanks, Brainpools, Excellenz-Cluster? Aber immer. Norddeutsche Identität, Ostsee-Entwicklung, überregionale Performance, globale Vermarktung? Geht doch gar nicht mehr anders heutzutage.

Wortblasen gibt es reichlich. Und demzufolge bewegt sich die derzeitige Debatte über die Fortentwicklung der Metropolregion Hamburg auf dem schmalen Grat zwischen nordeuropäischem Weitblick und provinzieller Gartenzwergidylle. Die Beharrungstendenzen sind zwar durchaus beträchtlich, der Konflikt indes ist sinnfrei.

Denn schon der erste Blick auf die Karte zeigt: Eine funktionierende Metropolregion Hamburg muss mindestens bis nach Lübeck an die Ostsee reichen, perspektivisch aber bis nach Fehmarn und Rügen.

Die Metropolregion Hamburg endet dort, wo die Anziehungskräfte von Kopenhagen, Berlin, Bremen und Hannover zu wirken beginnen. Nur so lassen sich Wohnen und Arbeit, Wirtschaft und Verkehr, Naturschutz und Tourismus koordinieren in einem Raum, der zwangsläufig und verstärkt vielfältigen Wechselwirkungen ausgesetzt sein wird. So muss die Region gestaltet werden. Die Alternative ist Kirchturmpolitik.

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