Unfall in Neuenhagen: S-Bahn prallt auf Laster

Ein Lkw steht auf den Gleisen, als die S-Bahn kurz vor der Station Neuenhagen anrollt. Der Zugführer wird bei der Kollision schwer verletzt. Schuld soll er nicht sein.

Beim Zusammenstoß einer S-Bahn und einem mit Betonteilen beladenen Lastwagen sind östlich von Berlin drei Menschen verletzt worden. Was genau am Montagvormittag in Neuenhagen (Landkreis Märkisch-Oderland) passierte, untersucht die Polizei noch. Ersten Ermittlungen zufolge soll nicht die Technik der S-Bahn versagt, sondern der Lastwagenfahrer einen Fehler begangen haben. "Auf jeden Fall stand der Lastwagen auf den Gleisen", sagte ein Polizeisprecher. Der Zugführer wurde schwer verletzt, zwei Fahrgäste leicht. Der Lastwagenfahrer erlitt einen Schock. Die Bahnstrecke zwischen Hoppegarten und Fredersdorf war zeitweise gesperrt.

Augenzeugen schilderten, der Frontlader habe anscheinend Betonteile für eine an den Schienen gelegene Baustelle liefern wollen. Er soll auf den Gleisen rangiert haben. Als sich die Schranke schloss, habe sich der hintere Teil des Lkw noch auf den Gleisen befunden, berichteten die Zeugen. Auf diesen Hänger sei die ankommende S-Bahn dann aufgefahren.

Bahnsprecher Burkhard Ahlert sagte, die Schranken hätten funktioniert. Zum Unfallhergang wollte auch er am Montagnachmittag keine näheren Angaben machen, wies aber dem Fahrer des S-Bahn-Zugs keine Schuld zu. "Er hat noch eine Vollbremsung versucht, aber es war zu spät", sagte Ahlert. Der Zugführer habe Glück gehabt, dass er noch rechtzeitig aus dem Zug gekommen sei. Bei dem Aufprall wurde das Führerhaus der S-Bahn schwer beschädigt; ein Teil der Lkw-Ladung flog durch die Luft. Die S-Bahn fuhr noch einige Meter weiter und kam erst kurz vor der Haltestelle Neuenhagen zum Stehen. Ein Kran räumte später die Betonteile von der Bahnstrecke.

Ist die S-Bahn in Unfälle verwickelt, werden die Berliner seit eineinhalb Jahren hellhörig: Im Mai 2009 begann mit einem Achsenbruch die Pannenserie, wegen der bis heute deutlich weniger und kürzere Züge als vorgesehen fahren. Später wurden auch Wartungsmängel an Bremsen bekannt. (pez, dpa)

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