Militärtransporter A400M: Airbus will aus Projekt aussteigen

Der Airbus-Unternehmenschef Enders soll fest dazu entschlossen sein, aus dem endlosen Projekt A400M auszusteigen. Er glaube nicht mehr an eine Einigung der Auftragsländer über die neuen Mehrkosten.

Der Militärtransporter A400M bei seinem Jungfernflug Ende 2009. Bild: dpa

HAMBURG afp | Der Flugzeughersteller Airbus bereitet einem Zeitungsbericht zufolge den Ausstieg aus der Produktion des problembehafteten Militärtransporters A400M vor. Airbus-Chef Thomas Enders habe kürzlich bei einem Treffen mit Führungskräften des Konzerns gesagt, er glaube "nicht mehr an eine erfolgreiche Programmfortführung", berichtete die Financial Times Deutschland vom Dienstag unter Berufung auf Unternehmenskreise.

Enders sei sehr skeptisch, dass mit den Regierungen der sieben europäischen Bestell-Länder bis Ende Januar eine Einigung über die Projekt-Mehrkosten in Höhe von 5,3 Milliarden Euro erzielt werden könne. Die Chancen hierfür stünden bei 50 Prozent. Daher gebe es jetzt Planungen für einen Programmabbruch.

Airbus-Chef Enders hatte bereits in der Vergangenheit mehrfach einen Ausstieg aus dem A400M-Programm ins Spiel gebracht. Nun aber sei er entschlossen, die Konsequenzen zu tragen, berichtete die "FTD". Es gebe sogar bereits Listen von A400M-Ingenieuren, die beim Bau der Zivilflugzeuge A350 und A380 eingesetzt werden sollen.

Der A400M hatte im Dezember erste Testflüge absolviert. Die Entwicklung des Propellerflugzeugs liegt wegen Problemen mit der Steuerung der Motoren mehr als drei Jahre hinter dem Zeitplan. Die erste Maschine soll nun frühestens Ende 2012 an Frankreich ausgeliefert werden. Deutschland, das mit 60 Maschinen größtes Abnehmerland des Flugzeugs ist, wäre dann ab 2013 an der Reihe. Die Käuferstaaten verhandeln derzeit noch mit der Airbus-Mutter EADS über die Frage, wer die finanziellen Lasten der Verzögerung tragen soll.

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