Bundesliga-Start: Erste Chance für Hertha - und gleich ein Sieg

Zum Auftakt der Bundesligasaison gewinnen die Berliner in Frankfurt verdient mit 2:0. Die Hertha präsentiert sich souverän, der Einstand mehrerer Neuzugänge verläuft erfolgreich

Gelungener Auftakt: Berlin's Patrik Ebert feiert sein Tor zum 2:0 Bild: AP

Letzte Saison hatten sie in Berlin ja einen Trainer (Lucien Favre), aber noch keine Fußballmannschaft, die zu dem Schweizer passen wollte. Diese Saison hat "Hertha Favre Berlin" bislang noch einmal sechs neue Spieler für insgesamt 9 Millionen Euro verpflichtet, und wenn nicht alles täuscht, könnte nach dem mitunter schmerzhaften Übergangsjahr nun auch eine Mannschaft wachsen, die zu dem eigenwilligen und ehrgeizigen Favre passt. Der 2:0-Sieg am Sonntagabend zum Saisonauftakt bei der Frankfurter Eintracht lieferte jedenfalls einige Anzeichen dafür. Torschützen für die Berliner waren Raffael (43.) und Ebert (60.). Ob mit dem neuen Kader angesichts der starken Konkurrenz jedoch eine veritable Verbesserung des zehnten Tabellenplatzes aus der Vorsaison möglich werden wird, bleibt eine spannende Frage in der Hauptstadt.

Insgesamt 20 Spieler holte Favre ja in den letzten zwölf Monaten nach Berlin, am Sonntag standen drei ganz neue Neulinge in der Anfangsformation. Marcel Stein aus Rostock verteidigte mit Kaka, von Academica Coimbra gekommen, solide auf der linken Seite in der Viererabwehrkette. Viel versprechend gelang der Einstand von Cicero im zentralen Mittelfeld. Der technisch und auch taktisch starke Brasilianer, von Fluminense Rio de Janeiro verpflichtet, gefiel mit schönen Pässen und vielen gewonnenen Zweikämpfen. Und kehren die zum Saisonauftakt noch verletzt fehlenden Arne Friedrich und Pal Dardai zurück, dürfte der Kader auch in der Breite höheren Ansprüchen als Platz zehn genügen. "Ich habe ein gutes Gefühl für diese Saison", sagte Manager Dieter Hoeneß schon vor dem Spiel. Und dies nicht zuletzt deshalb, weil Lucien Favre die Hertha und die Bundesliga nun schon ein Jahr kenne, so Hoeneß.

Der Sieg der Berliner war völlig verdient, denn die Friedhelm Funkel-Eintracht tat sich gegen die diszipliniert verteidigenden Berliner Profis sehr schwer, Chancen herauszuspielen. Die Berliner hätten schon vor Raffaels Führungstor in der 43. Minute den ersten Treffer erzielen können. Doch Raffael und sein Kollege im Angriff, Marko Pantelic, scheiterten jeweils frei vor des Gegners Tor stehend an Frankfurts Torhüter Oka Nikolov (9.; 11.).

Das 2:0 für Hertha fiel nach einem Konter durch den verbesserten Patrik Ebert, der den Ball nach einer Flanke von Pantelic ins Tor beförderte, und in eine Phase, in der die Ratlosigkeit der Frankfurter immer größer wurde. Nach diesem Tiefschlag wurden die Eintracht-Fans immer ruhiger, und die Hertha brachte das Ergebnis ungefährdet über die Zeit. Sie gestattete den Frankfurtern keine Gelegenheit, ihr Publikum wieder aufzuwecken.

Ähnlich wie die Berliner versuchen ja auch die Frankfurter, besser abzuschneiden als letzte Saison, die mit Platz neun für die Hessen endete. Doch Frankfurt konnte die verletzten Korkmaz und Bajramovic nicht gleichwertig ersetzen. Und den Neuen - Liberopoulos, Ballaid und Steinhöfer - gelang ebenso nur Durchschnittliches wie dem Berliner Mittelfeldmann Gojko Kacar, der erst diese Woche von der serbischen Olympiaauswahl aus Peking an die Spree zurückgekehrt war und in der 67. Minute für Lennart Hartmann den Platz verlassen musste.

Gegen die Einschätzung von Dieter Hoeneß für die Saison 2008/09 lässt sich nach dem Auftritt vor fast 45.000 Zuschauern in der Frankfurter Arena nichts einwenden. Der "Hertha Favre Berlin"-Manager sagte: "Ich bin zuversichtlich, aber nicht euphorisch."

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