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Schon allein die Überschrift zeigt wie sich die Medien mit OM, der CDU Biberach und dem Wahlkreis Biberach beschäftigen.
Biberach braucht keinen Höhenflug, denn der ist schon längst da. Ein ländlicher Landkreis mitten in den Spitzenregionen Deutschlands. Und dahin ist der Landkreis Biberach gekommen ohne dass Oswald Metzger sich darum verdient gemacht hat. Diese Entwicklung wird anhalten gerade weil sich hier niemand so wichtig nimmt, weil hier gearbeitet wird und nicht Show gemacht wird.
Danke, danke, danke!
Eine gute Nachricht? Wieso? Was zeichnet einen Oswald Metzger denn aus? Welche originellen Thesen vertritt er denn, die man nicht schon -zig Male von anderen gehört hätte? Selbst das HartzIV-Empfänger-Bashing gehört doch heute zum guten Ton! Irgend etwas Unverwechselbares, nicht Aufgebbares, tiefe, unbequeme, unzeitgemäße Überzeugungen, die ihn zum einsamen Rufer in der Wüste machen? Fehlanzeige!
Nein, der "Querdenker" Metzger hebt sich in nichts von anderen Vertretern seines Standes ab - außer in seinem offen zur Schau getragenen Sendungsbewusstsein und dem von ihm kaum verhohlen praktizierten Lobbyismus (für die arbeitgeberfinanzierte INSM, wieso fällt dieser Aspekt eigentlich unter den Tisch?)Insofern bin ich sicher, dass wir von ihm noch hören werden, z.B. als Bundespräsident, wenn Köhler abtritt, oder als "Vordenker" der Linkspartei, wenn diese "regierungsfähig" geworden sein wird und Posten zu vergeben hat.
Metzger vorerst gestoppt. Eine gute Nachricht.
Der Sarkozy der deutschen Politik, der Parteienwanderer hat sich hier verschätzt. Dumm gelaufen. Aber es bleiben die ja noch die Talkshows, zur Not kann er es mit Kochen versuchen, da landen letzlich alle.
ich muss sagen, dass ich bezüglich der Aussagen über Metzger wieder einmal enttäuscht wurde, schade, dass die "taz" sich hier ähnlichen Äusserungen bedient, wie es schon von Politikern und anderen Kommentatoren zu hören war! Ich finde es Unbedacht, Metzger Eigeninteresse und pol. Berechnung vorzuwerfen! Metzger hat das getan, was eigtl in der Politik selbstverständlich sein sollte, nämlich die Meinung zu vertreten, die man hat. Wenn so etwas gegen die Ausrichtung der eigenen Partei geht oder gar nicht erst akzeptiert wird(!), ist es nur klug, sich von dem Lager zu entfernen und NEUE Wege zu gehen! So etwas zeigt Stärke und Selbstbewusstsein und wenn sie Metzger so als(ehemaligen)Berufspolitiker dastellen muss ich sagen: er hat seinen Job gut gemacht!!
Der ehemalige Grünen-Fraktionschef nimmt Volker Wissing in die Verantwortung. Deshalb stimmt er gegen die Aufweichung der Klimaziele.
Kommentar Oswald Metzger: Biberach will keinen Höhenflug
Die schwäbische Kreis-CDU stellt nicht Medienmatador Oswald Metzger als Bundestags-Kandidaten auf, sondern Lokalpolitiker Rief. Loyalität statt Medienwert - eine beruhigende Entscheidung.
Oswald Metzger kehrt nicht in den Bundestag zurück. So wird im Parlament die rhetorische Präzision fehlen, mit der der frühere Grünen-Politiker in alten Zeiten schwammige Finanzkonzepte sezierte. Aber er wird auch keine Gelegenheit erhalten, sich im Parlament auf Kosten von Sozialhilfeempfängern zu profilieren, wie er es bei seiner Bewerbungsrede in Biberach erneut tat. Aus diesem Grund ist die Stillegung des Oswald Metzger als Berufspolitiker eine gute Nachricht.
Um seine Zukunft muss sich der Mann keine Sorgen machen. Die Dramatik des Parteiwechsels ist verflogen, aber Volksbanken und Mittelständlerklubs werden ihn noch lange für ein paar tausend Euro pro Abend buchen. Er wird weiter Ereignisse produzieren, bald bringt er ein neues Buch heraus und vielleicht lässt sich auch als einfaches Mitglied in der CDU etwas inszenieren. Die Niederlage im Kampf um das Bundestagsmandat hat für Metzger sogar eine gute Seite: Ein Berufspolitiker darf nicht für alles ein Honorar verlangen, einem reinen Wanderprediger nimmt das niemand übel. Er hat dies einkalkuliert, sonst hätte er sich andernorts ein sicheres Ticket ins Parlament versprechen lassen.
Dass die CDU lieber den Kreisvorsitzenden Josef Rief aufstellt, sagt auch etwas über die Partei. Man kann sich Metzger als Medizinmann vorstellen und Rief als Unterhäuptling. Der eine fasziniert das Publikum, beherrscht die Medienmeute, konferiert mit Gelehrten und bekämpft böse Geister, die in seinen Reden Roth und Lafontaine heißen. Dagegen ist der Unterhäuptling schwerfällig und begrenzt. Er verdient sein Geld mit Holz und Schweinen. Hätte es eine Ted-Umfrage gegeben und keine Abstimmung von knapp 1000 Christdemokraten, Metzger wäre der Sieger gewesen. Aber auch wenn die Bedeutung von Inszenierungkunst in der Politik zunimmt, funktionieren Parteimitglieder immer noch anders. Sie entscheiden aus alten Loyalitäten heraus, suchen das Zuverlässige und Berechenbare. Zumindest in Biberach entscheiden sie sich noch gegen Markt- und Medienwert. Das ist beruhigend.
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Kommentar von
Georg Löwisch