Doku-Serie „Fight Hard, Fight Fair“: Die netten Cagefighter von nebenan

Vor Jahren sollte MMA noch verboten werden. Die ZDF-Doku zeigt sechs Menschen, die Faszination statt Angst für den Kampfsport im Käfig empfinden.

Bei einem MMA-Kampf.

David Balevski (r.) tritt in der Essener Gruga-Halle gegen seinen Landsmann Simon Schuster an Foto: Susanne Dobler/ZDF

Vier Männer, zwei Frauen, macht zusammen zwölf Fäuste, zwölf Beine und zwölf Arme, die hauen, treten, werfen, würgen und hebeln können. Und sechs beeindruckende Persönlichkeiten, deren Sport genau das ist: Mixed Martial Arts, kurz MMA, die Mischung aller bekannten Kampfsportdisziplinen.

Da ist Katharina Dalisda aus Frankfurt, studierte Sportökonomin mit Bürstenschnitt und Blumenkohlohren, eine der aufstrebenden Frauen in den deutschen MMA, Sami Zarabi, 23, der mit seiner Familie 2015 aus Afghanistan nach Deutschland geflohen ist und neben dem Sport eine Ausbildung und ein Studium anstrebt, Nico Samsonidse, Sozialarbeiter, dessen aus Georgien stammender Vater als Kunstmaler seinen kämpfenden Sohn in Lebensgröße als Motiv gewählt hat.

David Balevski, dem der Sport aus diversen Jugendschwierigkeiten geholfen hat und der sein Wissen jetzt an andere Jugendliche weitergibt. Anna Gaul studiert Medizin, hat im Amateur-MMA alles erreicht, was zu erreichen ist und überlegt nun, ob sie den Schritt zu den Profis gehen soll – und schließlich Daniel Weichel, der 38-jährige Veteran unter den Protagonist*innen, der schon auf großer internationaler Bühne gekämpft hat und an seinem Karriereende steht.

Sie alle können wir bei Kampfvorbereitungen begleiten, lernen die Abläufe, die Trainer, aber auch die Menschen kennen. Die ZDF-Info-Doku markiert auch, dass die Akzeptanz des Sports, den noch vor 15 Jahren viele in Deutschland als „Gewaltorgie“ verbieten wollten, inzwischen abgeschlossen ist.

„Fight Hard. Fight Fair – MMA-Kämpfer in Deutschland“ in der ZDF-Mediathek

Doch was ist geblieben? Die Fragestellung, was das für Menschen sind, die diese Sportart ausüben, die Faszination an deren Vielfalt, vielleicht auch immer noch bei manchen das Erstaunen darüber, dass es keine dumpfen Schlägertypen sind. Alle sechs möchte man persönlich treffen. Nur vielleicht nicht im Ring.

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