Wechsel in Führungsebene von MDR und RBB: Kein Bock auf Administration

Weil er mehr journalistisch arbeiten will, verlässt Ex-„Spiegel“-Chef Brinkbäumer den MDR vorzeitig. Beim RBB soll Katrin Günther kommen.

Eine Frau schaut fröhlich in die Kamera.

Katrin Günther wurde als neue Programmdirektorin für den RBB vorgeschlagen Foto: Frederic Kern/picture alliance

Bei gleich zwei regionalen Senders des öffentlich-rechtlichen Rundfunks stehen Veränderungen in den Programmdirektionen an: Der MDR gab am Dienstag bekannt, dass der aktuelle Programmdirektor Klaus Brinkbäumer ab Mai „neue Aufgaben“ im Sender übernehme.

Ebenfalls am Dienstag berichteten unter anderem der Berliner Tagesspiegel und der Branchendienst „Medieninsider“, dass beim RBB die neue Intendatin Ulrike Demmer die bisherige stellvertetende Programmdirektorin Katrin Günther als neue Programmdirektorin vorschlagen will.

Der RBB-Rundfunkrat wählt heute eine Nachfolge für die abtretende Programmdirektorin Martina Zöllner. Die Grimme-Preisträgerin verlässt den Sender Ende Juli. Zöllner war erst 2023 nach den Skandalen um die ehemalige Intendantin Patricia Schlesinger von deren Nachfolgerin Katrin Vernau für das Amt vorgeschlagen und vom Rundfunkrat gewählt worden. Ende Juli läuft Zöllners Vertrag regulär aus und wird, wie zu vernehmen, ist auf ihren Wunsch hin nicht verlängert. Sie wolle, so eine Pressemitteilung des RBB, weniger administrative Verantwortung, aber mehr kreative Freiheiten.

Ost-Perspektiven stärken

„Aus Respekt vor dem Rundfunkrat und der bevorstehenden Wahl“ äußerte sich der RBB bisher nicht zu den Meldungen, dass Vernau Günter vorgeschlagen habe. Katrin Günter stammt ursprünglich aus Sachsen, was die Repräsentation von Menschen mit Ostbiographien stärken wird. Die heute 57-jährige begann ihre Karriere beim ORB-Fernsehen und ist seit 2005 für den RBB tätig, zuerst als Leiterin des Sportressorts.

Der Wechsel in der Programmdirektion in Leipzig beim MDR kommt überraschender: Der abtretende Klaus Brinkbäumer hatte einen Vertrag bis 2026. In einer Pressemeldung dankt der MDR Brinkbäumer „für die integre und entschlossene Führung der Programmdirektion Leipzig und für die leidenschaftliche wie präzise Arbeit der vergangenen drei Jahre“.

Brinkbäumer war erst Anfang 2021 zum MDR gekommen, davor war er 26 Jahre lang beim Spiegel, von 2015 bis 2018 als Chefredakteur. Beim MDR wird er laut Informationen des Senders weiter als „Moderator, Filmemacher und Experte für Außen- und Weltpolitik“ tätig sein. Die Programmdirektion Leipzig übernimmt bis auf Weiteres Jana Brandt, die Programmdirektorin in Halle ist.

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