Chelsea und die Champions League: „We were robbed“

Wie sich der Chelsea FC Women erklärt, dass nicht sie, sondern Barcelonas Kickerinnen im Champions-League-Finale stehen.

Drei Fußballerinnen des FC Chelsea enttäuscht auf dem Platz

Chelsea-Spielerinnen nach ihrer Niederlage Foto: Goodwin/ap

So eine Niederlage zu analysieren, zu verstehen, sie so aufzubereiten, dass sich Lehren daraus ziehen lassen, das ist schwierig. Und für den FC Chelsea, glaubt man den Klub-Gewaltigen, eigentlich unmöglich.

Mit einer 0:2-Niederlage gegen den FC Barcelona ist Chelsea zu Hause aus der Champions League katapultiert worden. Die Spanierinnen sind es, die nun im Finale stehen und auf französische Gegnerinnen treffen (das Spiel PSG–Lyon endete nach Redaktionsschluss).

Gegen Barça verlieren, könnte man denken, das passiert doch jedem schon mal, aber Chelsea war mit einem 1:0-Auswärtssieg in dieses Rückspiel gestartet. Dieser englische Sieg war Barças erste Heimniederlage seit fünf Jahren!

Chelsea hatte also nicht nur arithmetisch, auch psychologisch allerbeste Voraussetzungen, zudem bot die Stamford Bridge mit 39.000 Zuschauern auch eine prima Atmosphäre. Und schlecht gespielt hat das Team von Trainerin Emma Hayes auch nicht. Zwar lag Barça nach 25 Minuten durch ein Tor von Superstar Aitana Bonmati zurück, aber laut Guardian war dieses Tor „das böse Erwachen, das Chelsea brauchte“.

Genauer: gebraucht hätte. Eine Gelb-Rote Karte in der 59. Minute gegen Kadeisha Buchanan brachte Chelsea aus dem Konzept. Diese Karte war die „schlechteste Entscheidung in der Geschichte der Frauen-Champions-League“, schimpfte Emma Hayes. „We were robbed.“ In der englischen Presse wurde gemutmaßt, dass die rumänische Schiedsrichterin bestimmt nur vergessen hatte, dass Buchanan wegen eines anderen Allerweltsfouls schon Gelb gesehen hatte.

„Eine schreckliche Entscheidung“

Im Ergebnis jedenfalls war der FC Chelsea London von der Rolle. Schicksal, so die Erklärung: „Am schwersten ist es zu verkraften, dass wir das Heft gar nicht aus der Hand gegeben haben“, jammerte Hayes. „Es gibt nichts, was man tun kann, wenn es so eine schreckliche Entscheidung gibt.“

Dass ein Elfmeter für Barça in der 75. Minute aus Chelsea-Sicht auch umstritten war, lässt sich vermuten, auch wenn anderen Beobachtern die Szene einigermaßen eindeutig vorkam: Die angreifende Bonmati wurde von zwei Engländerinnen verfolgt, Ashley Lawrence schubste die Spanierin, die fiel. Der Pfiff und der Fingerzeig auf den Elfmeterpunkt kamen sofort.

Emma Hayes verlässt nun Chelsea, nachdem sie alle möglichen Titel außer die Champions League gewonnen hat – und wird US-Nationaltrainerin.

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