BVG eröffnet Job-Store: Shoppingmall sucht Bus­fah­re­r*in

Im BVG-Job-Store kann man neben BVG-Souvenirs auch Jobs „shoppen“. Der Store soll eine Anlaufstelle für zukünftige Arbeitnehmer*innen.

Leere Stühle im BVG-Job-Store

Nun können Sie im BVG-Job-Store den Beruf Bus­fah­re­r*in „shoppen“ Foto: dpa | Jörg Carstensen

Tischtennisschläger, Kopfhörer, Spielzeugbusse: Am Montagmorgen eröffneten Merchstore der BVG in der „Mall of Berlin“ am Potsdamer Platz findet man all das. Und wer nicht aufpasst, bekommt eine neue Stelle als Busfahrer, Kfz-Mechatronikerin oder Gleisbauerin. Das Mischwesen aus Museum (mit BVG-Poloshirts zum Angucken), Souvenirshop (mit Tassen zum Kaufen) und Job-Store soll das Problem des Fachkräftemangels beheben. Denn auch dem gelben Landesunternehmen fehlen die Mitarbeitenden.

Bis zu 2.500 Stellen will Jenny Zeller, Vorständin für Personal und Soziales, in diesem Jahr besetzen. Besonders dringend sucht die BVG Busfahrer*innen: 700 Stellen sind noch frei.

Sticker auf dem Boden des Einkaufszentrums („Jobs shoppen im Job-Store der BVG!“) weisen den Weg ins Untergeschoss des Westflügels. Links nebenan bleacht man sich die Zähne, rechts kauft man Partyartikel.

Verirren sich potenzielle Ar­beit­neh­me­r*in­nen hier her? „Wir wollen präsenter sein in Berlin, neben den klassischen Messeständen und Plakatwerbungen. Ob sich die Idee durchsetzt, wird sich zeigen“, sagt Zeller. In dem 154 Quadratmeter großen Ladenlokal sollen Berufsorientierungs- und Vorstellungsgespräche stattfinden, auch Fragen zu Bewerbungsunterlagen beantworten Mitarbeitende im Einzelgespräch.

Der Store soll als Anlaufstelle helfen

Oftmals hätten Be­wer­be­r*in­nen die nötigen Qualifikationen für eine Stelle, seien jedoch mit dem Bewerbungsprozess überfordert, sagt Zeller. Der Store soll dabei als Anlaufstelle helfen. Im hinteren Bereich mit Leinwand und Mini-Tribüne sollen Informationsveranstaltungen zu den verschiedenen Berufssparten der BVG stattfinden. 20 Teilnehmende sind bereits angemeldet für das U-Bahn Event am Freitag.

Der Pop-Up-Store hat nur für drei Wochen geöffnet. Ein Experiment, von dem sich Wirtschaftsenatorin Franziska Giffey (SPD) überzeugt zeigt: „Niederschwelliger und cooler geht es nicht“, sagt sie mit BVG-Herzpin am Kleid. Das Unternehmen gehe dahin, wo die Leute sind: In ein Einkaufszentrum. Selbst ihr 14-jähriger Sohn treffe sich hier mit seinen Freunden. Wie innovativ!

Dass immer mehr Leute im Internet bestellen und Berliner Malls ihre Ladenflächen kaum noch vermietet kriegen, bleibt außen vor. Wenn sich der Job-Store trotz der Hindernisse zu einem Hit für Ar­beit­neh­me­r*in­nen entwickeln sollte, planen die Verkehrsbetriebe in die Außenbezirke zu ziehen. BVG-Tassen für alle!

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