Bundesamt für IT-Sicherheit: Nachfolge von Schönbohm drängt

Der bisherige Chef des Bundesamts für IT-Sicherheit wurde wegen Russland-Verbindungen entlassen. Eine Neubesetzung wird dauern.

Arne Schönbohm und Nancy Faeser bei einer gemeinsamen Pressekonferenz

Besuch von Nancy Faeser im BSI im August, jetzt wird ein Nachfolger für Arne Schönbohm gesucht Foto: Rolf Vennenbernd/dpa

BERLIN taz | Was wird aus dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik? Nach der Abberufung von BSI-Chef Arne Schönbohm durch Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) wird auf eine rasche Nachbesetzung seines Postens gedrängt.

„Was wir brauchen, ist eine ausgewiesene Expertise in IT-Sicherheit, um die Integrität des BSI wiederherzustellen und Vertrauen zurückzugewinnen“, sagte Jens Zimmermann (SPD), Mitglied im Digitalausschuss des Bundestags. Vor der aktuellen Bedrohungslage sei es unabdinglich, das BSI zu stärken, unabhängiger aufzustellen und zur Zentralstelle im Bereich der Cybersicherheit auszubauen. Bis der Chefposten besetzt ist, kann es jedoch dauern. Wie die Digitalexpertin der Grünen Caroline Krohn twitterte, ist der Job ein Himmelfahrtskommando.

Gleichzeitig drängt die Zeit in Sachen Cybersicherheit. Durch den Krieg in der Ukraine gerät Deutschlands digitale wie physische Infrastruktur verstärkt ins Kriegsgeschehen. „Digitalisierung bedeutet auch neue Anforderungen im Sicherheitsbereich“, sagte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) am Mittwoch im Bundestag.

Mit Blick auf die Sabotage bei der Bahn bestätigte Wissing, dass sein Ministerium eine Stabsstelle eingerichtet hätte, die sich um Aufrüstung bei den Schutzmaßnahmen kümmern werde. Dem FDP-Politiker zufolge hätten Bahn und Behörden nach der Sabotage an den Strecken jedoch schnell reagiert. Laut Branchenverband Bitkom rüsten mittlerweile Logistikfirmen gegen Cyberangriffe auf. Problem sind allerdings auch wieder fehlende Fachkräfte.

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