Cannabisverbot für Ausländer genehmigt: Holland wehrt sich gegen Kiff-Touristen
Ein Gericht in Den Haag hat geprüft und die Einführung eines Cannabis-Ausweises für rechtens erklärt. In drei Provinzen können Ausländer ab dem 1. Mai keine Marihuana-Produkte mehr kaufen.
DEN HAAG dapd | Die Einführung eines sogenannten Cannabis-Ausweises in den Niederlanden ist rechtens. Ein Gericht in Den Haag bestätigte am Freitag ein damit verbundenes Verbot des Verkaufs von Cannabis an Ausländer.
Der Cannabis-Ausweis, den nur volljährige Niederländer erwerben können, kann somit in den Provinzen Zeeland, Nord-Brabant und Limburg am 1. Mai eingeführt werden. Limburg liegt direkt an der Grenze zu Deutschland.
Im kommenden Jahr soll die Gesetzgebung in den gesamten Niederlanden gelten. Die Regierung in Den Haag will mit dem Verbot den sogenannten Drogentourismus eindämmen. Auch aus Deutschland fahren Konsumenten in grenznahe Coffeeshops, um dort Marihuana-Produkte einzukaufen.
In dem am Freitag veröffentlichten Urteil hieß es, das Gericht stimme der Einschätzung der Regierung zu, dass der Kampf gegen Drogenhandel und die damit einhergehende Kriminalität das Verbot rechtfertige. Jedoch rechnen Städte wie Amsterdam, in der das Verbot noch eingeführt werden soll, mit erheblichen Nachteilen für den Tourismus. Amsterdams Bürgermeister Eberhard van der Laan, sagte es müsse ein Kompromiss gefunden werden.
Das Gesetz wird auch von Besitzern und Betreibern von Coffeeshops kritisiert, die umfangreiche Einbußen befürchten. Anwalt Maurice Veldman, der zusammen mit einem Team die Interessen der Betreiber vertritt, sagte, das Urteil vom Freitag, sei politisch motiviert. „Der Richter hat die wichtigste Frage nicht beantwortet: Können Ausländer in einer Frage der öffentlichen Ordnung diskriminiert werden?“, sagte Veldman. Er wolle Einspruch gegen das Urteil einreichen.
Besitzer von Coffeeshops in Maastricht, unweit der Grenze zu Deutschland kündigten an, das Verbot zu missachten, um die Regierung in Den Haag zu zwingen, einen Präzedenzfall gegen einen von ihnen anzustrengen. Auch die Städte Tillburg und Breda kritisierten die Einführung des Verbots. Eindhoven und Dordrecht wollten sich der Initiative vorab anschließen, um einen Ansturm ausländischer Konsumenten zu verhindern.
Leser*innenkommentare
Deutsches Reich
Gast
Die Bürokratenmafia hat wieder mal zugeschlagen ,der vorwand etwas gegen kotzende 0815 coffeshopbesucher zuunternehmen is mehr als fadenscheinig .
Diese reglementierungwut hat einen namen und kommt wie nicht anders zu erwarten war ,aus den USA .
"NANNY STATE " sage guten tag zu Europa !
zombie1969
Gast
[...] Beitrag entfernt. Bitte beachten Sie die Netiquette. Vielen Dank.
hankman
Gast
Moin, darf man im Juli in Amsterdam noch kiffen?
Die drei regionen sind ja nur an der deutsch/belgischen grenze und nicht im norden!
Peter Adam
Gast
Ja haben die Alt-68er endgültig den Verstand verloren??
Selbst als Studenten am kiffen wie die Berserker wollen die mittlerweile am System gesättigten den Kids den Spaß verderben. Scheinheiliges Pack !!!
Ich selbst habe nichts gegen Kiffer und es wäre schön wenn die Holländer genug Arsch in der Hose hätten sich gegen dieses Gesetz zur Wehr zu setzen. Die Deutschen Kids und andere Sympathiesanten werden es Ihnen danken.
Dirk
Gast
Das Stichwort heisst "overlast", kann man als übermässige Belastung übersetzen. Diese Overlast entsteht in den grenznahen Städten durch zu viele Besucher, die wegen der Coffeeshops kommen. Die Generation Sex, Drugs & Rock'n'Roll, die nicht nur in die Jahre, sondern auch ans Ruder gekommen ist, will der nachfolgenden Generation den Spass verderben.
Tatsächlich entsteht Overlast durch Mofa oder Roller fahrende sogenannte Drugsrunners, die versuchen, potenzielle Kunden noch vor den Coffeeshops abzufangen, um ihnen ihre eigenen Drogen zu verkaufen. Mit der Verschärfung der Handhabung des "Gedoogbeleid" (Tolerierungsregel) wurden etliche Coffeeshops bereits geschlossen (Rückgang z.B. in Grenzstadt Venlo innerhalb einiger Jahren von 48 auf 2), ist die Overlast durch Drugsrunner aber unfassbarerweise gestiegen anstatt zu sinken. Daher muss man die Massnahmen noch strenger fassen, wie z.B. durch den Wietpass. Clubmitgliedschaft durch Erwerben eines solchen Passes ist Voraussetzung für den Cannabiskonsum. Und der Coffeeshop muss seine Bücher offenlegen. Will sagen: Man meldet sich offiziell bei den Behörden als Kiffer an. Kann man ja machen, wird schon keine Folgen für Beruf und Karriere haben. Allerdings kommt hier auch nicht jeder rein, ab 2000 Mitgliedern ist Schluss, vermutlich wird man sich dann in eine Warteliste eintragen können. Und weil dadurch eine Menge Haschischkunden auf der Strasse bleiben, wird sich die Anzahl der Unternehmer, die den verwaisten Markt gerne übernehmen, kurz: Kriminelle, und der Drugsrunner, die die Ausgeschlossenen gerne abholen, erhöhen.
Nachdem man also durch Overlast vermindernde Massnahmen diese verstärkt, ist dies auch ein Abschiedt von der Trennung weicher und harter Drogen. Denn dem Runner ist es egal, ob er dir Hasch oder Koks verkauft, er wird ja nicht überwacht, zahlt natürlich auch keine Steuern und kann dem Kunden jeden Scheiss andrehen, gestrecktes und vergiftetes Zeug.
Ganz nebenbei werden auch Arbeitsplätze vernichtet. Die Maastrichter Coffeeshops haben bereits angekündigt, 360 Mitarbeiter entlassen zu müssen.