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Getrennte Strompreiszonen sind das wichtigere Thema. Sie werden benötigt, damit weniger Windkraft weggeregelt werden muss und schaffen Einnahmen aus dem Stromtransport. Beider reduziert die Netzentgelte, um deren Verteilung man sich dann immer noch streiten kann.
Hier werden zwei Dinge vermischt:
1. Die Netzentgelte: Die Netzkosten werden auf eine im Grund frei festzulegende Weise auf die Stromverbraucher umgelegt. Dass die Netzkosten in dicht bebauten Städten mit kurzen Leitungen niedriger sein sollten, versteht sich eigentlich von selbst, das sollte dann aber auch in den Kernen von Kleinstädten gelten - nicht aber für in die Landschaft gebaute Einzelhäuser.
2. Die Strompreise für die eigentliche Stromerzeugung, gezahlt an die Hersteller des Stromes: Hier geht es um die Schaffung von mehreren Preiszonen, um Abregelungen wegen Netzengpässen zu vermeiden und dadurch u.a. auch mehr Windstrom nutzen zu können, und nebenbei auch niedrigere Netzumlagen zu erreichen, weil der Transport von einem Netzbereich mit höheren Preisen zu einem mit niedrigeren Preisen Einnahmen bringt, mit denen die Netzbetreiber einen Teil ihrer Kosten am Markt abdecken knnen.
Die Winkraftbetreiber profitieren von den öffentlich finanzierten Infrastrúkturmaßnahmen (Netzausbau, Netzregulierung). Warum werden diese Kosten nicht den Betreibern in Rechnung gestellt? Dann wären die Gestehungskosten der Windkraft auch realistischer.
Alternativ könnte man natürlich die Netzumlage aus den Gewerbesteuereinnahmen (die die Windkraftbetreiber bezahlen) finanziert werden.
@Pi-circle Man kann die Netzkosten auch von den Betreibern zahlen lassen, dann benötigen sie aber höherer Preise, um ihre Anlagen wirtschaftlich zu betreiben; per saldo würde sich nicht viel ändern.
Man sollte viel grundsätzlicher überlegen ob es Sinn macht Menschen so zu verteilen. Jedes Dorf muss an Strom, Wasser, Straße angeschlossen sein das macht ökologisch und ökonomisch keinen Sinn, wegziehPrämien auszahlen und die Gebiete renaturalisieren. Das Ziel sollte es sein die Anzahl der Städte und Dörfer bis 2100 zu halbieren, frei werdende Flächen können als more und Wälder co2 binden. In den verblieben Ortschaften baut man dafür dann höher.
"Im ländlichen Raum, wo der Strompreis ohnehin höher ist,..."
Ich wohne in einem sehr kleinen Ort in Baden-Württemberg und zahle 32Cent/kWh für Ökostrom eines Anbieters aus Rheinland Pfalz.
So pauschal kann will ich ihre Aussage also doch nicht stehen lassen.
Der Kommentar ist weitgehend fachlich korrekt. An einer Stelle möchte ich allerdings korrigieren: Die Kosten für die "Mittelspannungsleitung zum neuen Windpark in der Uckermark" trägt ohnehin der Windparkbetreiber, nicht der Netzbetreiber und damit auch nicht die Stromkunden.
Es gibt keine Neubautrassen der Netzbetreiber hin zu Windprojekten. Den Windprojekten wird der jeweils "gesamtwirtschaftlich optimale" (=Minimum der Summe von Kosten beim Netzbetreiber und Kosten beim Windparkbetreiber) Netzverknüpfungspunkt zugewiesen. Der existiert aber immer schon. Der Windparkbetreiber muss auf eigene Kosten irgendwie mit seiner Energie dorthin kommen (die Mittelspannungsleitung eben).
Der Netzausbau wegen der Windkraft entsteht ab dort dann: Verstärkung und Ertüchtigung des Netzes. Es werden dafür dann auch neue Leitungen gebaut, aber eben nicht "zu Windparks" sondern z.B. von bestehendem Umspannwerk zu bestehendem Umspannwerk.
Ich will mit dieser Korrektur den falschen Eindruck bekämpfen, die Windparkbetreiber müssten für ihren Netzanschluss gar nichts selbst tun.
Wir können den weiteren Ausbau hier im Norden auch erstmal stoppen, bis die Netzentgelte geklärt sind. Die Politiker sonnen sich als Musterschüler der Energiewende und lassen ihr Wahlvolk im Regen stehen..
Die 14-Euro-Forderung des Kanzlers ist wohlfeil. Das Problem ist das Konstrukt der eigentlich beschließenden Kommission – es gäbe Alternativen.
Debatte um Strompreiszonen: Wie die Energiewende fair wird
Im ländlichen Raum, wo der Strompreis ohnehin höher ist, schlägt der Netzausbau zusätzlich auf den Preis. Wie könnte eine faire Alternative aussehen?
Hochspannungsleitung vor Windrädern in Baden-Württemberg Foto: imagebroker/imago
Man kann es kurz machen: Deutschland wird nicht umhinkommen, die Systematik der Netzentgelte neu zu regeln. Denn in manchen dünn besiedelten Regionen laufen diese inzwischen gefährlich aus dem Ruder – gefährlich vor allem für die Akzeptanz der Energiewende vor Ort.
Ausgerechnet dort, wo der Erhalt der Stromnetze im Vergleich zur verbrauchten Strommenge ohnehin teuer ist, schlägt nämlich immer mehr auch noch der Netzausbau für die Windkraft auf die Strompreise durch. In den Städten hingegen, wo die Leitungslängen vergleichsweise kurz und die Abnahmemengen groß sind, lassen sich die Netze – bezogen auf die verbrauchte Kilowattstunde – viel billiger instand halten. Das liegt in der Natur der Dinge, doch weil inzwischen dort, wo die Kostenstruktur ohnehin ungünstig ist, auch noch überproportional viel Geld in die Netzverstärkung für die Windkraft fließt, müssen neue Konzepte her.
Das Beste wäre eine schlichte Umlage jener Mehrkosten, die durch den Netzausbau für die Erneuerbaren anfallen, auf alle Stromkunden in Deutschland. Dann würde der Bau einer neuen Mittelspannungsleitung zu einem Windpark in der Uckermark auch auf die Stromrechnung der Kunden in den Großstädten durchschlagen. Die Energiewende ist ein politisch beschlossenes Gemeinschaftsprojekt, und daher ist es nur angemessen, dass deren Kosten nicht nur dort hängen bleiben, wo es gute Standorte für Windräder gibt.
Unangemessen ist unterdessen der Einwurf aus Bayern. Ministerpräsident Markus Söder platzte in die Debatte mit dem Satz: „Strompreiszonen wären ein großer Fehler.“ Man lege damit „die Axt an den Industriestandort Deutschland“, man gefährde Süddeutschland, das „industrielle Herz der Republik“. Lustig ist das, weil eine mögliche Aufteilung des deutschen Stromhandels in mehrere Preiszonen ein völlig anderes Thema ist als der gerade diskutierte bundesweite Ausgleich der Netzentgelte. Aber was soll’s, hat ja alles irgendwie mit Strom zu tun. Und es schafft Aufmerksamkeit – im bayrischen Wahlkampf.
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Kommentar von
Bernward Janzing
Autor*in
Fachjournalist mit Schwerpunkt Energie und Umwelt seit 30 Jahren. Naturwissenschaftler - daher ein Freund sachlicher Analysen.
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