Die Wochenvorschau für Berlin: Kampftag, Kunst und Kartoffelbrei

Eine Woche rund um den Frauenkampftag: Die ITB kommt zurück, aber nur für Fachpublikum, und über Kunst wird nicht nur diskutiert.

eine Frau steht mit einem Plakat vor dem Brandenburger Tor

Am Mittwoch gehen nicht nur Frauen auf die Straße zum Demonstrieren Foto: dpa

BERLIN taz | Weiß eigentlich noch jemand, wie das mit Corona war? Die Pandemie? Ist doch bitte längst in den Geschichtsbüchern entsorgt, und diese Satzkonstruktionen mit „Das erste Mal seit…“ nerven mittlerweile nur noch.

Weil man eben alle Freiheiten hat. Man darf machen, was man will. Sogar seine Maske vergessen, die man eh nicht mehr braucht. Nirgendwo Hürden. Keine Hindernisse. Alle Wege offen (um mal die Berliner Koalitionsfindung für ein paar Momente außer Acht zu lassen).

Wenn man sich jetzt für seine Wege ein paar Anregungen mit möglichen Zielorten ausgucken möchte bei der Internationalen Tourismus-Börse (ITB), dann geht das … nicht. Dabei findet die ITB diese Woche doch „das erste Mal seit“ Corona wieder analog statt, nachdem die letzten Ausgaben der Messe rein digitale Veranstaltungen waren (weiß eigentlich noch jemand, wie das mit Corona war?).

Von Dienstag bis Donnerstag wartet man bei der ITB auf Gäste, das Gastland in diesem Jahr ist Georgien. Interessieren darf das allerdings nicht alle. Auf der Homepage der ITB teilt man mit, dass man „open for change“ sei. Was heißt: „Business only“. Nur Fachbesucher sind also willkommen. Die anderen dürfen draußen bleiben.

Am Mittwoch aber gibt es da ja durchaus genug zu tun. Internationaler Frauentag. Feiertag in Berlin und seit diesem Jahr gleichfalls in Mecklenburg-Vorpommern. Kampftag mit Demos da und dort, und ins Museum kann man auch mal gehen.

Am Mittwoch eröffnet im Kupferstichkabinett im Kulturforum die Ausstellung „Muse oder Macherin?“, in der in Zeichnungen und Druckgrafiken „Frauen in der italienischen Kunstwelt 1400-1800“ vorgestellt werden. Mäzeninnen, Sammlerinnen und vor allem Künstlerinnen. Darunter Artemisia Gentileschi (1593-1653), die Barockmalerin, die mittlerweile und zuletzt durch eine große Schau in der National Gallery London doch breiter bekannt ist. Und möglicherweise noch nicht so bekannte Künstlerinnen wie Rosalba Carriera (1673-1757) und Elisabetta Sirani (1638-1665). Letztere gründete in Bologna, da sie sonst nicht an einer Kunstakademie studieren durften, eine Kunstakademie nur für Mädchen und Frauen.

Raus mit dem Zug zur Landpartie

Am Freitag mag man mal eine Landpartie ins Auge fassen. Für so eine Ausfahrt braucht man gar nicht die ITB, da reicht der Regionalexpress, der einen in einer halben Stunde von Berlin-Ostkreuz nach Rangsdorf im Landkreis Teltow-Fläming bringt. Um den Rangsdorfer See geht es 20 Kilometer lang, die kann man, flotter zu Fuß, in vier Stunden schaffen. Und am Freitagabend dann um 19 Uhr gleich in direkter Seenähe in die Galerie Kunstflügel im Gedok-Haus.

Unter dem Titel „Kunst und Kartoffelbrei“ diskutieren im Rahmen der akuellen Ausstellung „Vor der Natur“ die Kunstwissenschaftlerin Gelinde Förster, Carsten Preuß (Bund-Vorsitzender Brandenburg) und zwei Ver­tre­te­r*in­nen der Letzten Generation über Klimaaktivismus und die Schutzwürdigkeit von Natur und Kunst. Man erinnert sich ja bestimmt noch an die Breiattacken zum Beispiel auf einen Monet im Potsdamer Barberini-Museum.

Aber vielleicht deutet es das verbindende „und“ im Titel zur Diskussion bereits an, dass das alles schon auch zusammengegen kann im Kampf, irgendwie. Die Kunst, der Aktivismus. Ewige Werte und ein Brei.

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