Evakuierung über Zypern: Bundeswehr reduziert Spezialtruppe

Spezialkräfte sollten deutsche Staatsangehörige im Notfall schnell aus dem Nahen Osten evakuieren können. Jetzt wird die Truppe reduziert.

Bundeswehrsoldaten laufen auf ein Flugzeug zu. Sie sind bepackt mit Ausrüstung und schweren Rücksäcken

Spezialkräfte der Bundeswehr auf dem Weg nach Zypern Foto: Bundeswehr/dpa

BERLIN taz | Erst Ende Oktober hatte die Bundeswehr Spezialkräfte nach Zypern geschickt. Die Sol­da­t:in­nen sollten im Fall des Falles schnell eine mögliche Evakuierung deutscher Staats­bür­ge­r:in­nen umsetzen können. Der Hintergrund: Der brutale Angriff der Terrormiliz Hamas auf Israel und die folgenden Bombardierungen und Raketenangriffen auf Israel und Gaza.

Ab Mittwoch wird die Zahl der Streitkräfte auf der Insel wieder reduziert werden. „Die Bundeswehr hält ihre Ressourcen für Evakuierungsoperationen grundsätzlich so verfügbar, dass sie weltweit flexibel auf Krisenlagen reagieren kann“, teilte das Bundesverteidigungsministerium gemeinsam mit dem Auswärtigen Amt am späten Dienstag Abend mit. Seit dem 28. Oktober sei der Einsatzverband für militärische Evakuierungsoperationen auf Zypern einsatzbereit gewesen.

Aber: „Die langanhaltende Bindung der Evakuierungskräfte in einer Region reduziert die grundsätzliche Reaktionsfähigkeit der Bundesregierung auf andere Szenarien“, heißt es weiter.

Ausreise über Libanon möglich

Hintergrund ist wohl eine neue Lageeinschätzung. Rund 1.000 Sol­da­t:in­nen verlassen Zypern nun wieder, zurück bleiben etwa 200 Personen der Bundeswehr. Auch Material und Ausrüstung bleibt vor Ort, um im Ernstfall schnell agieren zu können. Die Bundeswehr hatte auch Spezialkräfte der Deutschen Marine sowie Teile des Kommandos Spezialkräfte (KSK) des Heeres nach Zypern und nach Jordanien verlegt.

Die Kämpfe und Bombardierungen halten in der Region nach wie vor an. Auch der nun angekündigte Austausch von Geiseln und ein möglicher Waffenstillstand dürften nur kurzzeitig für Entspannung sorgen. Die Bundesregierung bekräftigte ihre Forderung an deutsche Staatsangehörige, den Libanon zu verlassen. „Das ist weiter mit kommerziellen Flügen möglich.“

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.