Explosionen bei Gedenkfeier in Iran: Tote nahe General Soleimanis Grab

Bei einer Feier zum Todestag des iranischen Generals Soleimani sterben mehr als 100 Menschen durch Explosionen. Laut Regime war es Terror.

Menschen stehen neben zerstörten Autos nach einer Explosion, ein Krankenwagen im Hintergrund.

Bei zwei Explosionen sind mehr als 100 Menschen in den Tod gerissen worden Foto: Uncredited/Tasnim News Agency/AP/dpa

DUBAI/TEHERAN rtr/ap/afp | Bei einem mutmaßlichen Anschlag auf eine Gedenkfeier zum Todestag des iranischen Generals Ghassem Soleimani sind am Mittwoch nach Angaben des iranischen Notfalldienstes bis zum Redaktionsschluss mehr als 100 Menschen getötet worden. 140 weitere seien durch die Explosionen in der Stadt Kerman verletzt worden, sagte ein Sprecher des iranischen Notfalldienstes iranischen Staatsmedien.

Laut der halbstaatlichen Nachrichtenagentur Nournews gab es mehrere Explosionen „auf der Straße zum Friedhof“. Über den genauen Ablauf gibt es bisher unterschiedliche Versionen, die sich noch nicht verifizieren lassen. Der stellvertretende Gouverneur von Kerman, Rahman Dschalali, sprach von einem terroristischen Anschlag, ohne Beweise dafür vorzulegen.

Das Staatsfernsehen zeigte, wie Rettungskräfte des Roten Halbmonds Verletzte bei der Zeremonie versorgten, zu der sich Hunderte Iraner versammelt hatten, um den Todestag Soleimanis zu begehen.

Soleimani war in seiner Heimat ein Kriegsheld

Iran hat eine Reihe von Feinden, die für einen solchen Anschlag verantwortlich sein könnten, darunter Exilorganisationen und Akteure aus anderen Staaten. Iran ist wichtiger Unterstützer militanter Gruppen in der Region wie der Hamas, der Hisbollah im Libanon und den Huthi-Rebellen im Jemen.

Soleimani war Kommandeur der Al-Kuds-Brigaden, die für Auslandseinsätze zuständige Abteilung der iranischen Revolutionsgarden, und galt in seiner Heimat als Held des Iran-Irak-Kriegs. Er wurde am 3. Januar 2020 durch einen US-Drohnenangriff in Irak getötet. In der Region führte dies zu einer Eskalation der Spannungen und zu einem Vergeltungsschlag der iranischen Streitkräfte auf einen US-Stützpunkt im Irak.

Bei seiner Beerdigung kam es zu einer Massenpanik. Mindestens 56 Menschen kamen ums Leben, mehr als 200 wurden verletzt.

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