Festnahmen nach Angriff in London: Terrorgefahr im Karneval

Polizisten überwältigten den Angreifer vom Freitag. Nun gab es eine zweite Festnahme. Aber vor Europas größtem Straßenfestival in London bleibt die Sorge groß.

zwei Polizisten stehen vor einer Eingangstür

Die Terrorgefahr bleibt hoch: Polizisten am Buckingham Palace in London am Samstag Foto: reuters

LONDON ap | Die Londoner Polizei hat am Sonntag einen zweiten Mann im Zusammenhang mit einem Zwischenfall am Buckingham-Palast verhaftet, der inzwischen als terroristische Tat eingestuft wird. Der 30-Jährige werde der Beteiligung an terroristischen Aktivitäten verdächtigt, teilte Scotland Yard mit.

Am Samstag hatten Anti-Terror-Experten den am Freitagabend verhafteten 26-jährigen Mann verhört, der nach Darstellung der Polizei mit seinem Auto am Freitagabend ein Polizeifahrzeug nahe der Residenz von Königin Elizabeth II. absichtlich rammte. Bei der Konfrontation mit Polizisten habe er dann nach einem „1,20 Meter langen Schwert“ gelangt. Er habe wiederholt „Allahu Akbar“ („Gott ist groß“) gerufen.

Der Mann sei auf Grundlage der Anti-Terror-Gesetzgebung, dem sogenannten Terrorism Act 2000, festgenommen worden, hieß es. Demnach fällt in Großbritannien unter Terrorismus, wenn jemand beispielsweise schwerwiegende Gewalt gegen eine Person verübt oder deren Leben in Gefahr bringt. Als Terrorismus werden auch Aktionen eingestuft, die die Öffentlichkeit oder einen Teil der Öffentlichkeit einschüchtern oder das Handeln von Regierungen und Regierungsorganisationen beeinflussen sollen.

Unterdessen rief die Polizei vor einem großen Straßenkarneval in London die Bevölkerung zu Wachsamkeit auf. Die Terrorgefahr in Großbritannien bleibe hoch, teilte der Kommandeur der Londoner Anti-Terror-Einheit, Dean Haydon, am Samstag mit.

Die Polizei setzte nach eigenen Angaben ein bislang beispielloses Aufgebot in Marsch, um am Sonntag und Montag den Straßenkarneval in Notting Hill im Westen Londons zu schützen. Nach Angaben der Veranstalter wurden zur größten Straßenparty Europas rund zwei Millionen Menschen erwartet. Nach Angaben der Sunday Times waren rund 8.000 Polizisten im Einsatz. Sorge habe vor Angriffen mit Messern oder Säure bestanden.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.