Flucht nach Europa über Kanaren: Über 1.100 Menschen erreichen Küsten

Der spanische Rettungsdienst Archipel vermeldet die Ankunft von mehreren Booten auf den Kanarischen Inseln. Die Zahl der Fliehenden ist deutlich gestiegen.

Migranten kommen in einem Boot im Hafen von La Restinga auf der Insel El Hierro an

Immer mehr Menschen versuchen die EU über die kanarischen Inseln zu erreichen Foto: dpa

MADRID afp | Mehr als 1.100 Menschen haben am Wochenende die Küsten der Kanarischen Inseln erreicht. Wie die Rettungsdienste des spanischen Archipels am Sonntag im Onlinedienst X, vormals Twitter, mitteilten, kamen zwischen Freitagabend und Sonntagvormittag insgesamt 1.154 Menschen in mehreren Booten auf den Inseln an.

Unter anderem landete ein Holzboot mit 321 Menschen an Bord auf der Insel El Hierro, wie eine Sprecherin der Rettungsdienste der Nachrichtenagentur AFP sagte. Der öffentlich-rechtliche Fernsehsender TVE zeigte Bilder von der Ankunft des Bootes im Hafen, das vollgestopft war mit winkenden Menschen.

So viele Menschen waren bisher noch nie von einem einzigen Boot über das Meer zu den Kanarischen Inseln gebracht worden. Die bisherige Höchstzahl vom 3. Oktober lag bei 280 Migranten.

Nach den jüngsten Zahlen des spanischen Innenministeriums haben zwischen dem 1. Januar und dem 15. Oktober 23.537 Migranten die Inselgruppe vor der Westküste Nordafrikas erreicht. Das sind 80 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. In den ersten beiden Oktoberwochen kamen 8561 Migranten auf die Kanarischen Inseln, Medienberichten zufolge die höchste Zahl seit 2006.

Innenminister Fernando Grande-Marlaska führte bei einem Besuch des Archipels vergangene Woche den „Wiederanstieg“ der Migrantenzahlen auf eine „Destabilisierung der Sahelzone“ zurück. Infolge verstärkter Kontrollen im Mittelmeer hat die Migrationsroute über die Kanarischen Inseln in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen.

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