Friedensprozess für Äthiopien: Tigray-Gespräche verlängert

Äthiopiens Regierung und Tigray-Rebellen verhandeln in Südafrika jetzt ohne zeitliche Begrenzung. Beide Seiten wahren die Vertraulichkeit.

Menschen protestieren, einer hält ein Megafon in die Höhe, manche schwenken rote Fahnen

Birmingham, 2. Oktober: Menschen aus Tigray protestieren gegen den Krieg Foto: Mike Kemp/getty images

BERLIN taz | Die Verhandlungen in Südafrika unter Ägide der Afrikanischen Union (AU) zwischen Äthiopiens Regierung und der abtrünnigen Regionalregierung von Tigray dauern länger als geplant und gehen vorerst weiter. „Es ist keine zeitliche Begrenzung gesetzt worden“, sagte AU-Sprecherin Ebbe Kalondo am Montag gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Auch am Montag wurde weiter verhandelt.

Ursprünglich hatten die am Dienstag 25. Oktober begonnenen Gespräche, die ersten Direktverhandlungen zwischen den Kriegsparteien seit Kriegsbeginn vor zwei Jahren, am Sonntag 30. Oktober zu Ende gehen sollen. Dass sie überhaupt zustandekamen, ist ein wichtiger Fortschritt: Mehrere vorherige Versuche waren zuvor gescheitert.

Bisher dringen keine Einzelheiten aus den Gesprächen hinter verschlossenen Türen nach außen. Die Vertraulichkeit sei beiden Seiten sehr wichtig, heißt es unter Beobachtern. Ihre Einhaltung wird als ein positives Signal gewertet.

Die Kämpfe in Tigray, die sehr schwer sein sollen, dauern währenddessen an. Beide Seiten gaben sich vor Aufnahme der Gespräche öffentlich siegessicher und stimmten die jeweilige Bevölkerung auf eine Fortsetzung des Krieges ein. Dazu kommt, dass Eritrea maßgeblich auf Seiten der äthiopischen Armee gegen die in Tigray herrschende TPLF (Tigray-Volksbefreiungsfront) involviert ist, aber nicht an den Gesprächen in Südafrika teilnimmt.

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