„Kaspar Hauser“-Regisseur gestorben: Peter Sehr ist tot

Der Filmregisseur Peter Sehr ist im Alter von 61 Jahren in München gestorben. Für „Kaspar Hauser“ erhielt er 1993 den Deutschen Filmpreis.

Eines von Sehrs erfolgreichsten Werken: „Kaspar Hauser“ mit André Eiserman in der Hauptrolle (1993). Bild: dpa

MÜNCHEN dpa | Der Filmregisseur Peter Sehr ist tot. Er starb bereits am Donnerstag im Alter von 61 Jahren in München an einer Krebserkrankung. Das teilte sein Pressesprecher in Berlin mit. Peter Sehrs letzter Spielfilm über den bayerischen König „Ludwig II.“ war im Dezember in die Kinos gekommen. Zu seinen erfolgreichsten Werken gehören „Kaspar Hauser“ (1993) mit André Eisermann, Uwe Ochsenknecht, Katharina Thalbach und Peter Lohmeyer sowie das Liebesdrama „Obsession“ mit Daniel Craig und Heike Makatsch aus dem Jahr 1997. Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) würdigte Sehr und dessen Leistungen.

Sehr wurde mit dem Deutschen Filmpreis, dem Bayerischen Filmpreis und mehreren internationalen Preisen ausgezeichnet. Er unterrichtete auch an der Hochschule für Fernsehen und Film in München und an der Filmakademie Baden-Württemberg.

Mit seiner Frau Marie Noëlle gründete er 1988 die Produktionsfirma „P'Artisan“. Zusammen brachten sie mehrere Filme auf die Leinwand, darunter auch das Historienstück „Die Frau des Anarchisten“ (2008) und das an den Kinokassen gefloppte Drama „Ludwig II.“.

„Peter Sehr war ein leidenschaftlicher Filmemacher und Europäer, der konsequent seinen eigenen Visionen der Kunst folgte“, erklärte Kulturstaatsminister Neumann laut Mitteilung. Der Regisseur habe den deutschen Autorenfilm geprägt und bereichert, indem er an sich und sein Werk höchste Ansprüche stellte. „Sein Engagement für den europäischen Film war groß“, sagte Neumann.

Mitglied der Euzropäischen Filmakademie

Sehr hatte in Zürich Biophysik studiert und in Oxford promoviert. Dort leitete er die Filmgruppe der Universität und drehte erste Kurzfilme mit seiner späteren Frau und Regiepartnerin Noëlle. Seit 1982 hatte er als Drehbuchautor, Regisseur und Produzent in München gelebt.

Außerdem war Sehr Mitbetreiber des Münchner ARRI Kinos und Mitglied der Deutschen, Deutsch-Französischen und Europäischen Filmakademie. Der Regisseur arbeitete viel mit französischen und spanischen Filmschaffenden zusammen. Vom französischen Kultusministerium erhielt er den Orden der Künste und der Literatur.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.