Koalitionssuche in Hessen: Bouffier will mit Al-Wazir
Die Hessen-CDU wird wohl noch am Freitag den Grünen Koalitionsverhandlungen anbieten. Als größter Streitpunkt gilt der Frankfurter Flughafen.
WIESBADEN dpa/taz | In Hessen stehen die Zeichen auf Schwarz-Grün: Die CDU strebt nach Medien-Berichten ein Regierungsbündnis mit den Grünen an. Ministerpräsident Volker Bouffier werde den Grünen an diesem Freitag anbieten, Koalitionsverhandlungen aufzunehmen, berichten die Rheinische Post und der Hessische Rundfunk. Auch die taz erhielt entsprechende Informationen.
Die Sondierungsgespräche zwischen CDU und Grünen seien „im Ergebnis sehr vielversprechend“ gelaufen, zitiert die Rheinische Post einen namentlich nicht genannten Teilnehmer der Verhandlungen. Sollte sie zustande kommen, dann wäre es die erste schwarz-grüne Koalition in einem Flächenland. Die Hessen-CDU könnte auch eine Koalition mit der SPD bilden.
Bouffier will seine Entscheidung an diesem Freitagabend um 18.30 Uhr bekanntgeben. Dass es zu einer Regierung ohne Beteiligung der CDU kommt, ist wegen Differenzen unter den bisherigen Oppositionsparteien SPD, Grüne und Linke unwahrscheinlich geworden.
Die Grünen wollen am Samstag eine Bilanz der bisherigen Gespräche ziehen und über Koalitionsverhandlungen entscheiden. Als großer Knackpunkt zwischen CDU und Grünen gilt die Forderung der Öko-Partei nach weniger Lärm am Frankfurter Flughafen, den die Unionfür unverzichtbar hält. An der SPD-Basis läuft derzeit noch die interne Abstimmung, ob die Partei überhaupt mit der CDU regieren oder lieber in die Opposition gehen will.
Leser*innenkommentare
gerstenmeyer
Gast
ein bisschen rechts-ein bisschen links-warum nicht?
schäfer-tümpel wird sich die haare raufen
Desillusionist
Gast
Der Titel ist irreführend. Vor Allem wollen die hessischen Grünen ganz heftig mit Bouffier. Die frühere Öko- und jetzige Lifestylepartei (FDP 2.0) ist auf der politischen Reste-Rampe angekommen und dient sich gerne als Mehrheitsbeschaffer an, sogar für die relativ weit rechts stehende Hessen-CDU. Die weiß ganz genau, daß sie mit einigen schicken Frühstücksminister-Pöstchen für die Grünen und wachsweichen Zugeständnissen an deren Wähler-Klientel genauso weitermachen kann wie die Jahre zuvor mit der FDP. Die verirrten Kinder der deutschen Wohlstandsgesellschaft finden mit dieser Koalition endgültig zurück ins kuschelige Zuhause des Besitzbürgertums. Vielleicht erledigt sich das Thema Grüne schon in einigen Jahren, denn warum nicht gleich das Original anstatt der verlogenen, moralisch aufgehübschten Kopie wählen?
Shalina
Gast
Ein echter Alptraum. Die Grünen mutieren immer mehr zu einer Partei der Beliebigkeit (siehe FDP). Da wird mir echt übel.